25. August 2009
- Ursachen für Pflanzenschäden: Abiotische oder biotische Ursachen
- Abiotisch u.a. Klima, Witterung, Boden, Agrartechnik, Luftschadstoffe
- 30% der Schadursachen sind abiotisch
- Kälteschäden u.a. rötliche Verfärbungen, Blattkräuselungen (Verwechslungsgefahren)
- Frostschäden, u.a. Spätfrostschäden (Obstbau-Blüte, Forst-Austrieb)
- Schutz durch Frostschutzberegnung (Energiefreisetzung; Schutz bis ca. -8°C)
- Spätfrostschäden auch an Früchten (u.a. Frostgürtel, Längsrisse)
- Frosttrocknis bei gefrorenem Boden und oberirdischer Verdunstung (Immergrüne Gehölze)
- Probleme mit Licht/Sonne (Menge, Etiolierung, Wellenlänge)
- Luftbewegungen (Sturm, Wind, Blattschäden, Windbruch)
- Niederschläge, Schnee, Hagel, Probleme einer ungleichmäßigen Bewässerung
- Boden u.a. mit Nährstoffversorgung (Mangel, Überschuss), pH-Wert
- Symptomatik von Nährstoffmangel teils sehr typisch (z.B. Eisenmangel)
- Agrartechniken, Schäden durch Pflanzenschutzmittel (gesonderter Podcast)
- Luftschadstoffe (auch Weichmacher beachten)
- Literatur: W. Zorn et al.., 2007: Handbuch zur visuellen Diagnose von Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen; Internet: Visuplant; CD-Reihe: Ernesto der FH Weihenstephan
… dann wieder bis Dienstag
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18. August 2009
- Familie der Sciaridae (Ordnung Diptera)
- Natürlicher Lebensraum: Feuchte Substrate, höherer organischer Anteil
- weltweit 2300 Arten, im Gartenbau meist Bradysia difformis
- Fraßschäden an Jungpflanzen, Minierfraß im Stängel, Eintrittspforten für Pilze
- Holometabole Entwicklung (Ei – Larve – Puppe – Imago)
- 3 mm, dunkel, lange Fühler, 2 Flügel, waagerechte Flügelstellung, gegabelte Medialader
- Imagines leben nur kurz, Paarung, Eiablage ins Substrat (Eier: 0,2x 2mm)
- Larven beinlos, dunkle Kopfkapsel, durchschimmernder Körper
- Zyklus 3-4 Wochen (davon 50% Larvenentwicklung), Verpuppung im Boden
- Vielfältige Bekämpfungsansätze
- Parasitäre Nematoden (Steinernema feltiae), Raubmilben (Hypoaspis spp.)
- Bacillus thuringiensis ssp. israelensis, vorbeugend Gelbtafeln, Pflanzenstärkungsmittel
- Abdeckung mit feinem Quarzsand, Pflanzenschutzmittel (u.a. Diflubenzuron, Thiacloprid, Thiamethoxam)
- Insektenfressende Pflanzen, Lagerung von Biosubstraten mit Kompostanteil
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11. August 2009
- Bakterien: Prokaryoten, Zellwand, 1 µm, wachsen auf künstlichen Nährböden
- Phytoplasmen: Prokaryoten, keine Zellwand, dreischichtige Membran, 0,2 µm, Klasse der Mollicutes
- Nur intrazellulär in den Siebröhren des Phloems: Obligate Parasiten
- Vor 1994 als MLO bezeichnet, weltweit von Bedeutung
- Eingeschränkte Namensgebung, z.B. Candidatus Phytoplasma mali
- Grundlage für die Artbezeichnung: Genetische Übereinstimmung der 16S rRNA (größer 97,5%)
- Symptome Pflanzen-Erreger abhängig, Nachweis nur im Labor mittels PCR
- Übertragungswege: Phloemsaugende Insekten (speziell Blattsauger)
- Abgabe erst nach einer Inkubationszeit (Vermehrung im Insekt)
- Weitere Übertragungen durch Veredlungen, Vollparasiten, Wurzelverwachsungen, keine mechanische Übertragung
- Apfeltriebsucht: u.a. Hexenbesen, nicht verwertbare Früchte, Blattsauger
- Birnenverfall (pear decline): u.a. zeitige Rotfärbung im Spätsommer, geringer Fruchtansatz, Verlauf von Faktoren abhängig (Sorte, Unterlage)
- Im Versuch: Konstruktiver Einsatz der Kettensäge beim Birnenverfall
- Vorbeugung wichtig, u.a. Quarantäne, geprüftes Pflanzmaterial, Vektorenbekämpfung
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