Alle Beiträge chronologisch
22. Februar 2011
- Dies ist die letzte Podcastfolge von Pflanzenschutz im Gartenbau
- Podcast-Idee im Frühjahr 2008 herangereift, Ideen und Tipps für Nachahmer
- Portables Aufnahmegerät Olympus LS-10, hochwertiges Mikrofon
- Nutzung GEMA-freier Musik, Musikstücke über Highland Musikarchiv
- Weiterverarbeitung der Audiodateien mittels Audacity
- Textzusammenfassungen (u.a. mit Hilfe von ID3TagIT), eigenes Logo
- Bekanntmachung über Podcast-Verzeichnisse, Fachpresse, eigene Website
- Nutzung von RSS-Feed, zusätzliche Suchfunktionen (u.a. A-Z, Volltextsuche)
- Jedes Thema umfasst 15 Minuten, rund 140 Beiträge insgesamt im Angebot
- Zugriff über RSS-Feed/iTunes, als Download, mittels Flashplayer
- Über den Zeitraum Juli 2008 bis Februar 2011 über 150.000 Podcast-Aufrufe
- Vielfältige Zielvorstellungen (u.a. Unterstützung der Lehre, Nutzung von Multiplikatoren)
- Ausblick: Weiterer Zugriff über www.podcast.fagw.info, Erstellung einer DVD mit allen Podcasts (bestellbar über www.gartenbausoftware.de)
… diesmal nicht wieder bis Dienstag
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15. Februar 2011
- Pflanzengallen (Fachbegriff Cecidien), erste Beschreibungen durch Malpighi
- Einteilung in Zoocecidien und Phytocecidien, 15.000 Gallenverursacher weltweit
- Gallwespen (Hautflügler, Cynipidae), Europa 250 Arten (u.a. Eiche, Rose, Inquilinen)
- Beschreibung der Stadien (beinlose Larve, 1-5 mm kleine Imagines)
- Unterschiedliche Fortpflanzungstypen (u.a. Heterogonie)
- Gallenaufbau vierschichtig (Innengalle, Außengalle), teils mit Sonderformen
- Rosengallwespe: Haarige Gallen an Rose, nur parthenogenetische Vermehrung
- Gemeine Eichengallwespe: Zyklus mit Heterogonie, zwei Gallenarten an Eiche
- Esskastaniengallwespe: Weltweit gefährlichster Schädling an Esskastanie
- Knopperngallwespe: An Eiche, Wechsel mit Zerreiche, Zyklus mit Heterogonie
- Knoppern als frühere Handelsware (Gerbstoffanteil bis zu 30%)
- Bestimmung von Gallen über die Pflanze und gebildete Galle (Literatur u.a. von Buhr, Redfern, Roß/Hedicke)
… dann wieder bis Dienstag
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8. Februar 2011
- Ab 1919 erste Meldungen aus den Niederlanden, Ausbreitung in ganz Europa
- Verschleppung nach USA, Erste Schadenswelle in Europa von 1920-1940
- Zweite Schadenswelle seit Ende der 60er Jahre (erste Nachweise aus England)
- Entwicklung der Namensgebung, u.a. Graphium ulmi, Ceratocystis ulmi
- Ophiostoma ulmi, Ophiostoma novo-ulmi, Ophiostoma himal-ulmi
- Übertragung der Pilze durch Kleinen und Großen Ulmensplintkäfer
- Pilzübertragung beim Reifungsfraß der Käfer auf Ulmen
- Pilzausbreitung in der Pflanze, Thyllenbildung durch die Pflanze, Welketoxine
- Pilzentwicklung in den Gangsystemen, Beladung des Käfers mit Konidien
- Heimische Ulmen sind gefährdet (weniger: Ulmus laevis)
- Symptombeschreibung (u.a. Welke, Blatteinrollungen, Gefäßverbräunungen)
- Unterschiedliche Strategien zur Bekämpfung (Käferbekämpfung, Fungizideinsatz, Resistenz, Stärkungsmittel)
… dann wieder bis Dienstag
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1. Februar 2011
- Zentraler Schädling im Kirschenanbau (Rhagoletis cerasi), 1 Generation/Jahr
- Nähere Beschreibung von Ei, Larve, Puppe, Imago
- Europäische und Amerikanische Kirschfruchtfliege bekannt
- Überwinterung als Ei, Schlupf der Fliegen im Mai-Juni, „Reifungsfraß“
- Eiablagezeitpunkt: Farbumschlag zu gelb, Druckfestigkeit der Fruchtschale
- Markierung der Frucht mit Pheromonen, Larvenentwicklung in der Frucht
- Verpuppung im Boden bei hoher Sterblichkeitsrate, teils Überliegen
- Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (u.a. Fenthion, Dimethoat, Acetamiprid)
- Aberntung der Kirschen, Hühnereinsatz, frühe Sortenwahl, Kühlung am Boden
- Einsatz von Netzen (Bestand-/Bodenabdeckung), Heckenkirsche entfernen, Gelbfallen
- Insektenpathogene Nematoden oder Pilze, Einsatz von Köderspray
- Weitere Fruchtfliege: Amerikanische Walnussfruchtfliege
… dann wieder bis Dienstag
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25. Januar 2011
- Familie der Prachtkäfer (Buprestidae), 16.000 Arten (speziell in den Tropen)
- Auffällig bunt meist gefärbt, Käfer mit kompakter Form, harter Panzer
- Käfer „schädigen“ durch Pollenfraß und teils leichten Lochfraß an Blättern
- Larven leben insbesondere in Holz/Rinde von Laub- und Nadelgehölzen
- Gelten als Sekundärschädlinge, da sie geschwächte Bäume bevorzugen
- Wirtspflanzensuche der Weibchen teils mit Infrarotsensoren
- Unterschiedliche Larventypen (Agrilus- und Buprestis-Typ)
- Nähere Larvenunterscheidung im Aussehen, der Fortbewegung im Gang und der Verpuppung
- Viele Prachtkäferarten sind geschützt (Rote Liste), sind wichtige Totholzarten
- Manche Arten können bei geschwächten Bäumen auch stark schädlich werden
- Kurze Vorstellung einiger teils schädlicher Arten, u.a. Birnenprachtkäfer, Grüner Wacholderprachtkäfer, Buchenprachtkäfer
- Einige Arten mit exotischer Lebensweise (u.a. Platzminen in Blättern)
… dann wieder bis Dienstag
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18. Januar 2011
- Gilt als Nestor des Deutschen Pflanzenschutzes
- Geboren am 19. Mai 1867 in Coburg, schwere Krankheit in der Kindheit
- Interesse an botanischen Themen, spätere Lehre in einer Apotheke
- Wanderjahre in der Schweiz, Studium, promovierte zum Thema Pflanzengallen
- Ab 1899 an der neu gegründeten „Biologischen Abteilung für Land- und Forstwirtschaft des Kaiserlichen Gesundheitsamtes“ in Berlin
- Ab 1920 Direktor der dann „Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft“ bis zur Pensionierung 1933
- Ausbau und Etablierung dieser Anstalt (der späteren BBA bzw. JKI)
- Forschungsarbeiten zum Pflanzenschutz bei Kartoffeln
- Wegbegleiter zum ersten deutschen Pflanzenschutzgesetz von 1937
- Hochschullehrer, Mitherausgeber des „Sorauer“, Begriff „Pflanzenmedizin“
- Gestorben am 10. November 1952, begraben in Berlin-Dahlem (Ehrengrabstätte)
- Otto-Appel-Denkmünze wird alle zwei Jahre verliehen
- Gustav Otto Appel (Sohn) schlug eine fachlich ähnliche Karriere ein (1897-1976)
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11. Januar 2011
- Plasmodiophora brassicae, Erstbeschreiber M.S. Woronin 1878
- Früher als Schleimpilz eingestuft, aktuell den Protisten zugeteilt
- Kohlhernie, Klumpenfuß, club root, (gallenförmige Wurzeldeformationen)
- Oberirdisches Welken, absterben von Pflanzen
- Betroffen: Pflanzen aus der Familie der Brassicaceae; weltweit verbreitet
- Verwechslungsmöglichkeiten: Kohlgallenrüssler
- Zyklus des Pilzes umfasst drei Bereiche (Boden, Wurzelhaare, Wurzelrinde)
- Dauersporen (3 µm) sind lange lebensfähig (bis zu 20 Jahre)
- Vielfältiger Maßnahmenkatalog (integrierter Ansatz)
- Saubere Flächen, Fruchtfolge, Kalkung, Nährstoffversorgung, Hitze
- Bodenentseuchung, Fungizide, resistente Pflanzen
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4. Januar 2011
- Artenreiche Insektenfamilie (Cecidomyiidae), in Deutschland 700 Arten
- Imago: 2-4 mm, Flügel wenig Adern, Augenbrücke, perlschnurartige Fühler (behaart), lange Beine, leben nur wenige Tage
- Larve: 2-3 mm, weiß-farblos, reduzierte Kopfkapsel, bauchseits mit Brustgräte
- Je nach Art (drei) unterschiedliche Ernährungsweisen
- Räuber: u.a. zur biologischen Schädlingsbekämpfung, über 130 Arten bekannt
- Saprophytisch/mycetophag: Ernährung über Pilze gilt als ursprüngliche Nahrung
- Phytophag: Häufig, aber nicht immer, mit einer Gallenbildung an den Pflanzen
- Gallmückenentwicklung teils mit Paedogenese
- Vorstellung verschiedener (gartenbaulicher) Gallmückenarten
- Hessenmücke, Kohldrehherzmücke, Birnengallmücke, Veilchenblattrollgallmücke, Buchenblattgallmücke, Rosenblattgallmücke, Weidenrosengallmücke, „Okuliermade“
- Ältere Literatur zu Gallmücken aus der Neuen Brehm Bücherei (60er/70er Jahre)
- Gallenbestimmung mittels der Gallenbücher von Buhr
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28. Dezember 2010
- Vorstellung weiterer 25 Bücher zum Pflanzenschutz (nach Themen)
- Lehrbücher/Grundlagen (u.a.): Hoffmann (Lehrbuch der Phytomedizin); Börner (Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz); Hallmann (Phytomedizin, Grundwissen Bachelor); Lohrer (Repetitorium Pflanzenschutz, I und II)
- Entomologie (u.a.): Dettner (Lehrbuch der Entomologie); Jacobs/Renner (Biologie und Ökologie der Insekten); Bücher aus dem Naturbuch-Verlag; Neue Brehm Bücherei
- Mykologie/Phytopathologie (u.a.): Börner (Praktikum der Phytopathologie); Esser (Kryptogamen, I); Schwantes (Biologie der Pilze); Dörfelt (Wörterbuch der Mycologie)
- Vermischtes (u.a.): Fortmann (Das große Kosmosbuch der Nützlinge); Zwerger (Unkraut: Ökologie und Bekämpfung); Klein (Sachkundig im Pflanzenschutz); Heitefuss (Pflanzenschutz); Zorn (Handbuch zur visuellen Diagnose)
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21. Dezember 2010
- Nutzung von Buchhandel, online-Versandhandel, Antiquariate oder Portalen
- Vorstellung von 35 Büchern zum Pflanzenschutz (nach Produktionssparten)
- Gemüse (u.a.): Griegel (Mein gesunder Gemüsegarten); Bedlan (Gemüsekrankheiten); Kahrer (Gemüseschädlinge); Crüger (Pflanzenschutz im Gemüsebau), Mykolus (CD-ROM)
- Obstbau (u.a.): Griegel (Mein gesunder Obstgarten); Vukovits (Obstkrankheiten in 4 Bänden); Alford (Farbatlas der Obstschädlinge); Persen (Pflanzengesundheit im Obstbau)
- Zierpflanzen/Ziergehölze (u.a.): Griegel (Mein gesunder Ziergarten); Wohanka (Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau); Alford (Farbatlas der Schädlinge an Zierpflanzen); Butin (Krankheiten der Wald- und Parkbäume); Butin (Farbatlas Gehölzkrankheiten); Hartmann (Farbatlas Waldschäden)
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14. Dezember 2010
- Zunehmende Bedeutung in den letzten Jahren, Larven der Schnellkäfer
- Familie der Elateridae, 170 Arten in Mitteleuropa
- Nähere Beschreibung von Käfer und Larve, nur wenige Arten sind schädlich
- Größere Bedeutung: Agriotes lineatus, Agriotes obscurus
- Zyklus: Überwinterung als Käfer im Boden, Eiablage in den Boden
- Entwicklungszeit der Larven 3-5 Jahre, jahreszeitlich drei Fraßphasen
- Abwanderung der Larven in tiefere Schichten im Winter oder bei Trockenheit
- Sprungfähigkeit (Schnellkäfer, click-beetle), komplexer Mechanismus
- Dorn und Grube an Vorder- und Mittelbrust, hohe Beschleunigung (fast 400g)
- Biologische Funktion des Springens unterschiedlich gedeutet
- Fraßschäden an Sämlingen und Jungpflanzen speziell von älteren und größeren Drahtwürmern (Ackerbau, Gemüse)
- Vielfältige Bekämpfungsansätze: Bodenbearbeitung, Kalkstickstoff
- Lockstreifen mit Getreide, Saatgutbehandlung, Pheromonfallen, Kartoffelköder
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7. Dezember 2010
- Vorstellung der online-Datenbank Arbofux (www.arbofux.de)
- Inhalte zu Krankheiten, Schädlingen und Lästlingen an Gehölzen (ohne Obst)
- Eingrenzung der Möglichkeiten über eine Suchseite mit verschiedenen Suchkriterien
- Einstellungsmöglichkeiten (u.a. deutsch/lateinisch)
- Inhalte zu rund 400 Schaderregern mit über 1400 Fotos
- Aktualisierung der Datenbank mit neuen Schaderregern
- Pilzzeichnungen mit Beschreibung für die Fachberatung
- Hinweise zu Pflanzenschutzmitteln (Haus- und Kleingarten, Erwerbsanbau)
- Erläuterungen zu den Lebensbereichen der Wirtspflanzen
- Möglichkeit zur Zusendung von Bildern zur Diagnosehilfe
- Bildrechte liegen bei den jeweiligen Bildautoren (gesonderte Auflistung)
- Arbofux ist seit Herbst 2010 auf Twitter vertreten (http://twitter.com/arbofux)
- Zahl der Seitenzugriffe auf Arbofux im Frühjahr/Sommer bis zu 10.000/Monat
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30. November 2010
- Ahorn: Krankheiten und Schädlinge
- Vorstellung einiger wichtiger/häufiger Schaderreger an Acer
- Hinweise zur näheren Symptomatik und Biologie
- Fraß- und Minierschäden am Blatt: Raupen, Blattschneiderbiene, Kastanienminiermotte
- Blattfleckenpilze: Echter Mehltau, Teerfleckenkrankheit, Weißfleckigkeit, Blattbräunepilze am Bergahorn (Petrakia, Pleuroceras)
- Saugschäden am Blatt: Zikaden
- Gallen an Blättern: Hörnchengallmilbe, Ahorngallwespe
- Trieb-/Stammschäden durch Insekten: Larven von Blausieb und Weidenbohrer, ALB und CLB
- Trieb-/Stammschäden durch Pilze: Verticillium-Welke, Russrindenkrankheit, Eutypella-Ahornstammkrebs
- Verweis auf die Datenbank Arbofux
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23. November 2010
- Claviceps purpurea, Pilz mit vielen Gesichtern (historisch, pharmakologisch, Pflanzenschutz)
- Dunkle, bis zu 4 cm große Dauerkörper (Sklerotien) in den Roggenähren
- Namensableitung über Kornmutter (Geist) oder Bezug als Wehenmittel
- Insbesondere im Mittelalter Ursache für teils massive Vergiftungsfälle
- Symptomgruppen: Brandseuche und Kribbelkrankheit; Mortalität bis 20%
- Schutzpatron Heiliger Antonius; Isenheimer Altar
- Keimung der Sklerotien, Bildung von Ascosporen in Perithecien
- Primärinfektion der Roggenblüte, Bildung der Nebenfruchtform (Sphacelia segetum), Sekundärinfektionen weiterer Pflanzen
- Zyklus von Tulasne aufgeklärt (1850), über 200 Gräser/Getreidearten als Wirtspflanzen
- Alkaloide sind für die Giftwirkung verantwortlich; Arthur Stoll, Albert Hofmann
- Lysergsäurederivate wie Ergotamin, Ergometrin oder Ergocryptin
- Maßnahmen gegen Mutterkorn (u.a.): Saatgutreinigung, Züchtung, Anbautechnik
- Konsumgetreide vom Gesetzgeber mit Grenzwert von 0,05 Gewichtsprozent
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16. November 2010
- Weltweit zweitgrößtes Nagetier, Castor fiber
- Früher teils großflächig ausgerottet (Felle, Nahrung, Bibergeil)
- In Bayern leben heute 12.000 Biber, besonders streng geschützte Tiere
- Kopf-Rumpflänge ca. 1 m, beschuppter Schwanz (Biberkelle), bis zu 30 kg
- Optimal an das Leben im Wasser angepasst (schwimmen, tauchen)
- Meißelartige, nachwachsende Schneidezähne, Biber sind reine Vegetarier
- Nahrung: Vegetationszeit (Gräser, Kräuter, Schilf), Winter (Rinde von Gehölzen)
- Fraß an Feldfrüchten, Fällung und/oder Schädigung von Gehölzen (wassernah)
- Wohnkesselbildung (Erdbau, Mittelbau, Biberburg); Einbruchgefahr
- Fachkundige Beratung (zuständig: Untere Naturschutzbehörde), Biberberater
- Maßnahmen (u.a. Drahtgitter, Elektrozäune, Dämme regulieren)
- Fang und Abtötung der Tiere (Sonderfall)
- Dämmerungs- und nachtaktiv, kein Winterschlaf, Alter bis zu 15 Jahre
- Informationen: Broschüren zum Biber vom Bayerischen Landesamt für Umwelt
- Buch/Netz: Zahner et al. (Der Biber: Die Rückkehr der Burgherren); www.biber.info
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9. November 2010
- Ambrosia artemisiifolia, „Allergie-Unkraut“, Beifußblättriges Traubenkraut
- Heimat in Nordamerika, nach Europa verschleppt, in Deutschland seit 1970
- Einjährige, krautige Pflanze, Samenunkraut, Asteraceae
- Blätter beidseitig hellgrün, behaarter Stängel, männliche Blüten am Triebende
- Bis zu 60.000 Samen pro Pflanze, Saatgut bis zu 40 Jahre keimfähig
- Verwechslungsgefahren (u.a. Gemeiner Beifuß, Weißer Gänsefuß)
- Langsame Entwicklung im Frühjahr, Blüte Juli-Oktober, Samen ab August
- Verbreitung über das Saatgut (Boden, Wasser, verunreinigtes Vogelfutter)
- Probleme: Hohe Pollenanzahl, hohes allergenes Potenzial, längere Pollensaison
- Allergischer Schnupfen, Hautreizungen
- Umgerechnet hohe Kosten für das Gesundheitswesen
- Pflanzenaufkommen regulieren, Aktionsprogramme, andere Ambrosia-Arten
- Sauberes Saatgut, Pflanze entfernen, Mähen, Herbizide, Bodenabdeckung
- Informationen im Netz: www.ambrosia.ch; www.ambrosiainfo.de
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2. November 2010
- Eigene Insektenfamilie (Formicidae), gehört zu den Hautflüglern
- Weltweit 10.000 Arten, in Deutschland etwa 160, sozial lebende Tiere
- Kastenbildung: Königin, Arbeiterin, Männchen; holometabole Entwicklung
- Ernährung: tierische Nahrung und/oder Honigtau, Spezialisten: Pilzzucht
- Probleme durch die Förderung von Blattläusen, als Lästlinge im Garten
- Vielfältige Maßnahmen: Blumentopf, Leimringe, Wassergraben, Duftstoffe,
- Haushaltsinsektizide (Spray, Köderdosen)
- Biologisch: Ameisenlöwe (Larve der Ameisenjungfer) in sandigen Böden
- Gäste und Mitbewohner im Ameisennest: Rosenkäfer, Ameisenblattkäfer
- Botanische Besonderheit: Myrmecochorie (Samenverbreitung durch Ameisen)
- Literatur: „Bernhard Seifert: Ameisen beobachten, bestimmen aus dem Naturbuch Verlag“
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26. Oktober 2010
- Käferfamilie der Carabidae; weltweit 40.000 Arten, Deutschland 500 Arten
- Als Larve und Imago meist räuberisch (am Boden) aktiv
- Teils mit breitem Nahrungsspektrum, teils spezialisiert (z.B. auf Schnecken)
- Entwicklung holometabol, drei Larvenstadien, meist eine Generation pro Jahr
- Herbst- und Frühjahrsbrüter zu unterscheiden, Käfer weiter lebensfähig
- Nahrungsaufnahme: extraintestinale Verdauung
- Die meisten Arten sind nicht flugfähig; verschiedene Feinde am Boden
- Abgabe von Verdauungssäften oder aus Hinterleibsdrüsen (Bombardierkäfer)
- Laufkäfer als Schädlinge, u.a. Getreidelaufkäfer, Erdbeerkäfer
- Förderung im Garten, u.a. Unterschlupfmöglichkeiten, alte Baumstümpfe
- Biologische Schädlingsbekämpfung mit Großem Puppenräuber in Amerika
- Literatur: „Marienkäfer, Glühwürmchen, Florfliege und Co./ Lohrer“, „Laufkäfer: Beobachtung, Lebensweise/Wachmann et al.“, „Laufkäfer/Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung“
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19. Oktober 2010
- Erläuterung weiterer Fachbegriffe im Pflanzenschutz als (Semester)-Einstieg
- Hyphe, Myzel, Sklerotien
- u.a. Pyrethroide, Benzimidazole, Triazole (Wirkstoffgruppen)
- Schwächeparasit
- Prädisposition
- Sporen (u.a. Ascosporen, Uredosporen)
- Honigtau, Rußtaupilze
- Hauptwirt, Nebenwirt, Zwischenwirt
- Metabolismus, Metabolite
- wirtschaftliche Schadensschwelle
- protektive und kurative Pflanzenschutzmittel
- fungizid, fungistatisch
- Zulassung, Genehmigung, Sachkunde
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12. Oktober 2010
- Erläuterung weiterer Fachbegriffe im Pflanzenschutz als (Semester)-Einstieg
- Indikationszulassung
- Karenzzeit
- univoltin, plurivoltin
- Saprophyt, Pertophyt
- hyalin
- abiotische und biotische Schadursachen
- Ektoparasiten, Endoparasiten
- Phytotoxizität
- teratogen, mutagen, karzinogen
- Tracheomykose, Tracheobakteriose
- monophag, oligophag, polyphag
- Hyperparasit
- „… dann sehen wir mal im Brandenburger nach …“
- Phytomedizin, Phytopathologie
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5. Oktober 2010
- Erläuterung häufiger Fachbegriffe im Pflanzenschutz als (Semester)-Einstieg
- Insektizide, Akarizide, Molluskizide, Nematizide, Rodentizide
- Vehikel und Vektoren
- Arthropoda, Hexapoda
- Metamorphose, hemimetabole und holometabole Entwicklung, Imago
- ovipar, vivipar, ovovivipar
- Inkubationszeit (Latenzzeit)
- Spore, Konidie
- Chlorose, Nekrose
- Wissenschaftliche Namen
- Appressorium, Haustorium
- Pilzfruchtkörper (u.a. Pyknidien, Apothecium)
- Insektenaufbau (u.a. Thorax, Femur, Tibia, Tarsus); dorsal, ventral
- akropetal, basipetal
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28. September 2010
- Nematoden mit vielfältigem Nahrungsspektrum, teils auch im Holz schädigend
- Kiefernholznematode (Bursaphelenchus xylophilus), EU-Quarantäne-Schädling
- Heimat in Nordamerika, Verschleppung nach Asien, Europa: Portugal 1999
- Anfällig u.a. Pinus sylvestris, Pinus nigra; teils wird Befall auch von anderen Gattungen toleriert (Infektionsquelle)
- Rascher Schadensverlauf innerhalb von Wochen (hohes Schadpotenzial)
- Übertragung durch Bockkäfer als Vektor (Gattung Monochamus)
- Übertritt auf den Käfer erst nach der Verpuppung, Übertragung bei Eiablage oder Reifungsfraß
- Geschwächte oder abgetötete Pflanzen werden dann wieder vom Käfer besiedelt
- Warme Sommertemperaturen sind Bedingung für einen größeren Schadverlauf
- Ursache des Absterbens noch in der Diskussion (Vorstellung der Ansätze)
- Diagnose der Nematoden und Käfer bevorzugt über molekularbiologische Methoden
- Einschleppung verhindern, Verpackungsholz behandeln, Monitoring, Meldepflicht
- Am befallenen Baum ist keine Heilung mehr möglich
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21. September 2010
- Begriff „Wespe“ vielfältig genutzt, i.e.S. Familie der Vespidae (Faltenwespen)
- Längsfaltung der Vorderflügel, Unterteilung in vier Unterfamilien
- Biologie: solitär lebend, sozial lebend, parasitisch lebend
- Solitär: Weibchen sorgt selbst für seine Nachkommen, Schlupf im Frühjahr
- Sozial: Ausbildung von Arbeiterinnen, Überwinterung als begattete Königin
- Larven stets mit tierischer Nahrung (Larven, Raupen): Nützlingseffekt
- Tagesleitung: Hornissennest normaler Größe mit ca. 500 g Insekten pro Tag
- Lästig: Deutsche Wespe und Gemeine Wespe, Dunkelhöhlenbrüter
- Je nach Art andere Nestfarbe und Kopfzeichnung
- Giftigkeit: LD-50 Wert bei Biene geringer als bei Wespe, Allergien beachten
- Frei hängende Wespennester: meist Sächsische Wespe (friedfertig)
- Wespen: geschützt; Hornisse: besonders geschützt (Bundesartenschutz-Verordnung)
- Hilfe u.a. Feuerwehr, Imker, Schädlingsbekämpfer
- Haushaltsinsektizide (Pyrethroide), Zeitpunkt beachten, Schutzkleidung
- Vorbeugende Maßnahmen (u.a. Abdecken von Speisen, Strohhalm trinken)
- Literatur: Rolf Witt (Wespen beobachten, bestimmen); Heiko Bellmann (Bienen, Wespen, Ameisen)
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14. September 2010
- Zählt neben Anton de Bary zu den berühmten deutschen Phytopathologen
- Namentlich verewigt u.a. im Julius-Kühn-Institut (JKI)
- Praktischer Wissenschaftler, Mikroskopeinsatz, Weitsicht, Hochschullehrer
- Nicht nur im Pflanzenschutz aktiv sondern auch in anderen Bereichen (Tierzucht)
- 1825 -1910, Landwirt, Gutsverwalter, Studium, Promotion zu Brandpilzen
- Buch-Veröffentlichung 1858: „Die Krankheiten der Kulturgewächse, ihre Ursachen und ihre Verhütung„
- Ab 1862 Professor in Halle, vielschichtige wegbereitende Arbeiten im Pflanzenschutz
- Rübenzystenälchen-Arbeiten, Aufbau einer Versuchsstation, Lehrinstitute
- Veröffentlichung zur Tierzucht, Museum für Haustierkunde Julius Kühn in Halle
- Julius-Kühn-Preis der DPG
- „Ich schreibe nicht Euch zu gefallen – Ihr sollt was lernen !“
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7. September 2010
- Mit rund 350.000 Käfern artenreichste Tiergruppe weltweit überhaupt
- Auch aus Pflanzenschutzsicht eine wichtige Insektenordnung
- Carl von Linne noch mit 25 Käfer-Gattungen, heute sind allein über 200 Käferfamilien bekannt
- Endungen: -idae (Familie); -inae (Unterfamilie); -oidea (Überfamilie)
- Wichtige Käferliteratur (u.a. Calwer, Edmund Reitter, Freude/Harde/Lohse)
- Klassische Insektengliederung (Caput, Thorax, Abdomen)
- Kopf: Augen (Komplexaugen), Fühler (11-gliedrig), Mundwerkzeuge kauend-beißend
- Komplexe Mundwerkzeuge: Labrum, Mandibeln, Maxillen, Labium sowie Palpen
- Brust: Pronotum, Scutellum, zwei Paar Flügel (Elytren, häutige Flügel), drei Beinpaare
- Hinterleib u.a. mit Kopulationsorganen (u.a. für Bestimmung wichtig)
- Mögliche Verwechslungen von Käfern mit anderen Insekten
- Holometabole Entwicklung, unterschiedliche Fürsorge bis Brutpflege
- Nahrungsquellen: phytophag, carnivor, omnivor
- Manche Käfer sind mit Pilzen oder auch Kot assoziiert (direkt oder indirekt)
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31. August 2010
- An Kohl treten viele Schädlinge auf, wichtigster Schädling: Kleine Kohlfliege
- Delia radicum, Blumenfliegen (Anthomyiidae), „cabbage root fly“
- Schäden der Larven an Kohlgewächsen (Gemüse, Unkräuter, Raps)
- 3 Generationen pro Jahr, Ablage der Eier in den Boden oder am Wurzelhals
- Fraß der Larven an den Wurzeln, Verpuppung im Boden
- Schäden an den Wurzeln, teils auch direkt am Erntegut (Rosenkohl)
- Ei: länglich, weiß, 1 mm; Larve: Made, bis 1 cm, abgeschrägtes Hinterende mit Dornen
- Fliege: ähnlich einer Stubenfliege, 5-6 mm, grau gefärbt
- Große Kohlfliege (Delia floralis): nur 1 Generation pro Jahr, „Rettichfliege“, Stadien größer
- Zur Vorbeugung und Bekämpfung sind vielfältige Strategien bekannt
- Anbautermine, Kulturschutznetze (abdecken, als Zaun), Untersaat, Beregung, Kohlmanschetten, Prognosemodelle, Pflanzenschutzmitteleinsatz
- Kohlfliegen können auch Zierpflanzen schädigen (u.a. Levkojen)
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24. August 2010
- Gespinste als auffälliges Symptom (nicht nur an Gehölzen)
- Bildung durch Spinndrüsen (Labialdrüsen bei Schmetterlingen)
- Gespinste: Faserproteine mit unterschiedlich hohem Glycingehalt
- Eichenprozessionsspinner (Überwinterung als Ei, große Gespinstnester, Fraß nur an Eiche, Larven bilden Brennhaare aus, eigener Podcast)
- Ringelspinner (Überwinterung als Ei, eher unauffällige Gespinste in einer Astgabel, Fraß der Larven an vielen Gehölzen)
- Gespinstmotten (Überwinterung als junge Eilarve, teils ganze Pflanzen überziehende Gespinste, häufiger an Obst und Pfaffenhütchen, eigener Podcast)
- Goldafter (Überwinterung als ältere Larve in auffälligen Nestern am Baum, Fraß an vielen Gehölzen, Larven mit Brennhaaren)
- Wollafter (Überwinterung als Puppe im Boden, Ausbildung von einem großen Gespinstsack, häufiger an Birke und Linde)
- Mögliche Bekämpfung (Schnitt, Pflanzenschutzmitteleinsatz gegen die Larven)
- Teilweise ist Arbeitsschutz notwendig (Handschuhe, Atemschutz)
- Sonderfall Seidenspinner (Abtötung der Kokons zur Gewinnung von Seide)
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17. August 2010
- Unterschiedliche Ansätze sind möglich: Für Diagnosezwecke oder als fotografisches Objekt
- Grundlagen zur Fotografie stets erforderlich (teils dann tieferer Einstieg)
- Zusammenhang Blende/Zeit und deren Abhängigkeiten
- Filmempfindlichkeiten, Bildstabilisatoren, Dateiformate, Kameratypen, Bedienung
- Für Diagnose: Passende Kamera, Bilder von weit zu nah, Makro, Größenvergleiche
- Aussagekräftige Bildanzahl, Bildgröße auf 1000 Pixel, Zusatzinfos per Mail
- Als Fotoobjekt: Passender Bildausschnitt, Format, Verteilung im Bild (goldener Schnitt)
- Tiefenschärfe einsetzen, Hintergrund und Perspektive beachten, regelbarer Blitz im Nahbereich
- Bilder durchsehen, löschen, Datensicherung, bearbeiten, Schlagworte
- Weiterbildung vielfältig möglich (u.a. Kurse, Zeitungen, Bücher, Internet)
- Verschiedene Zitate berühmter Fotografen (nähere Erläuterungen)
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10. August 2010
- Kreisförmig angeordnete Fruchtkörper von Hutpilzen im Rasen, Wiese, Waldlichtung
- Früher ungeklärtes Phänomen (Namensgebung: Hexenringe, fairy-ring)
- 50-70 Pilzarten bekannt (häufig: Nelkenschwindling, Marasmius oreades)
- Kurzbiologie eines Hutpilzes (+/- Kreuzungstypen, dikaryotisches Myzel, Schnallenbildung, Fruchtkörper, Hymenium, Basidiosporen)
- Kreisfläche ist vom Pilz durchwachsen, am Umfang treten die Fruchtkörper auf
- Ausbildung der Hexenringe in drei unterschiedlichen Typen
- Typ 1 (abgestorbenes Grasband), Typ 2 (grüner Rasenring), Typ 3 (nur Fruchtkörper)
- Durchmesser (mehrere 100 Meter möglich), Wachstumsraten 10-35 cm/Jahr
- Maßnahmen in Abstimmung je nach Hexenring-Typ (u.a. Vertikutieren, Schnitt)
- Bodenaustausch möglich (Kreisfläche berücksichtigen, Neubesiedlung möglich)
- Fungizideinsatz (derzeit nur im Ausland, u.a. Azoxystrobin)
- Statt Bekämpfung: Ein Leben mit dem Pilz, Nutzung essbarer Hutpilze (Nelkenschwindling; Suppenrezept)
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3. August 2010
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27. Juli 2010
- Weitere Vorstellung empfehlenswerter Seiten
- Subjektive Auswahl, thematisch zum Pflanzenschutz, ohne direkte Wertung
- FGW-Seiten (www.hswt.de/fgw), Nachtrag u.a. zum Lehrpfad Pflanzenschutz
- BVL-Seiten (www.bvl.bund.de), u.a. Zulassung Pflanzenschutzmittel, Pflanzenstärkungsmittel, Genehmigungen, Recht
- JKI (www.jki.bund.de), u.a. Fachinformationen, Themenportale, Veröffentlichungen
- Gartenakademien (www.gartenakademien.de), u.a. Krankheiten und Schädlinge, Pflanzenschutzmittelliste, Länderverweise
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20. Juli 2010
- Informationsbeschaffung früher: Zeitschriften, Bücher, heute: plus neue Medien
- Vorstellung empfehlenswerter Seiten
- Subjektive Auswahl, thematisch zum Pflanzenschutz, ohne direkte Wertung
- FGW-Seiten (www.hswt.de/fgw), vielschichtige Angebote, Wissenspool
- Infodienst Weihenstephan u.a. mit Pflanzenschutz-Rubrik
- Infoblätter (Kategoriesuche, Pflanzenschutzbücher, Volltextsuche)
- Arbofux (eigene Seite; www.arbofux.de; Datenbank zu Schaderregern an Gehölzen)
- Software-Produkte zum Pflanzenschutz (u.a. Mykolus, Schaderreger an Stauden)
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13. Juli 2010
- Insektenordnung der Pyrrhocoridae, weltweit, 300 Arten, 30 Gattungen
- Deutschland: Pyrrhocoris apterus („die“ Feuerwanze), benannt durch Linné
- Saugen an Samen von Pflanzen der Ordnung Malvales (u.a. Althaea, Malva, Tilia)
- Probleme durch geselliges Auftreten am Stamm, Mauer, Hecke (Sonne)
- Überwinterung als Imago (Bodenstreu), Paarung im Frühjahr, Eiablage im Boden
- Imago: 1 cm, schwarz-rote Färbung, schwarzer Hinterleib
- Larven: Flügelanlagen (kurze Stummel), roter Hinterleib, 5 Stadien
- Mögliche Verwechslungen: Feuerkäfer, Rotdeckenkäfer, Ritterwanze
- Besonderheiten: Entdeckung von Juvabion (Papierfaktor)
- Besonderheit: Entdeckung des X-Faktors (Geschlechtschromosom)
- Bekämpfung durch das Pflanzenschutzgesetz nicht abgedeckt
- Mechanische Bekämpfung, Haushaltsinsektizide an sensiblen Standorten
- Aus Sicht des Pflanzenschutzes als Lästling einzustufen
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6. Juli 2010
- Eigene Familie (Gryllotalpidae), 60 Arten weltweit, in Europa nur eine Art
- Vielfältige Namen: Werre, Erdwolf, Erdkrebs, Gryllotalpa gryllotalpa
- Namensableitungen von Grille und Maulwurf, auch im englischen (mole cricket)
- Unverwechselbares Aussehen: bis 5 cm, Grabeorgane, geflügelt, Halsschild, urig
- Unvollständige Entwicklung, im 3. Jahr geschlechtsreif (dann noch ein Jahr lebensfähig)
- Sie legen oberflächennahe Gänge an, ernähren sich primär von tierischer Nahrung
- Bevorzugen warme, tiefgründige Böden, vermehrt in Süddeutschland anzutreffen, teils selten
- Partnersuche im Frühjahr außerhalb des Bodens, Männchen zirpen
- Eiablage im Boden (stabiles Nest), als Larve im Herbst 2-4 cm groß
- Keine Pflanzenschutzmittel derzeit zugelassen (früher Giftköder)
- Einsatz von parasitären Nematoden (gegen die erwachsenen Tiere)
- Anwendung von Fallen im Frühjahr, Ausgraben der Nester im späten Frühjahr
- Feinde (Maulwurf, Vögel, Katzen) nur eingeschränkt effektiv in der Bekämpfung
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29. Juni 2010
- Weitere Vorstellung wichtiger und häufiger Rosenschädlinge
- Abwärtssteigender Rosentriebbohrer: 3-5 cm kurzer Miniergang an der Triebspitze durch Afterraupen
- Aufwärtssteigender Rosentriebbohrer: bis 10 cm langer Miniergang im Trieb durch Afterraupen
- Rosenprachtkäfer: Larve miniert im Trieb, zu Beginn mit spiraligen Gang
- Rosenzikade: Larven, Häutungsreste und adulte Tiere auf der Blattunterseite, Blattsprenkelung
- Blattläuse: Kolonien, Blattdeformationen, Honigtau, Rußtaupilze
- Rosenrindenlaus: Am Wurzelhals, Ameisenbesuch, Schutzwall aus Erde
- Blattminierer: Deutliche Miniergänge bis Platzminen (durch Maden und Raupen)
- Spinnmilben: Blattsprenkelungen, trocken-warme Bedingungen, Gespinste
- Lästlinge an Rosenblüten: Rapsglanzkäfer (Pollen), Rosenkäfer (teils Blütenschäden)
- Weitere Schädlinge: u.a. Thripse, Schildläuse, Nematoden
- Literatur: Dietrich Woessner: Rosenkrankheiten, Ulmer Verlag
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22. Juni 2010
- Häufig in der Beratung: Diagnose nur anhand mündlicher Hinweise
- Sortenwahl zur Bekämpfung von Schädlingen (im Gegensatz zu Pilzen) an Rosen praktisch nicht möglich
- Vorstellung wichtiger und häufiger Rosenschädlinge
- Rosengallwespe: Etwa apfelgroße, verholzte, außen haarige Galle an Trieben
- Rosenblattrollwespe: Fiederblätter rollen sich nach unten ein; Larve teils im Innern
- Rosenblattgallmücke: Blätter falten sich, viele Larven in aufgeblähter Blattmitte
- Rosenblattwespe: Schabefraß an Blättern, nacktschneckenartige Larve
- Blattschneiderbienen: Kreisförmige bis oval ausgeschnittene Blattränder
- Rosenblütenstecher: Rüsselkäfer, der geschlossene Rosenknospenstiele anfrisst
- Pfeileule: Auffällig bunte Raupe, gelber Rückenstreifen, schwarzer Zapfen am 4. Segment
- Verschiedene Rosenwicklerarten: Blattfraß, Bildung von kleinen Gespinsten
- Bekämpfung je nach Biologie und Erreichbarkeit der Schädlinge, oft nur vorbeugend möglich
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15. Juni 2010
- Neem, Niem, Azadirachta indica, Familie der Meliaceae, Heimat: Indien (Burma)
- Immergrüner Baum (ca. 20 m), eschenartig, nicht frosthart, weißliche Blüten, olivenartige Früchte
- Intensive wissenschaftliche Untersuchungen seit 1959 (Heinrich Schmutterer)
- Terpenoide, Azadirachtin (1968), andere Verbindungen (geringerer Mengenanteil)
- Haupteffekte indirekt über Fraßverhalten, Metamorphose, Fortpflanzung
- Über die Aufbereitung der Samen zum Handelsprodukt (erstes Produkt 1985)
- Breit wirksam, 400 Insektenarten, insbesondere gegen Larven („Fraßwirkung“)
- Einsatzgebiete: Schmetterlinge (Raupen), Käfer, Pflanzensauger (differenziert)
- Verschiedene Handelsprodukte in Deutschland (Hobby- und Erwerbsgartenbau)
- Phytotoxizität (kaum), Nützlingsgefährdung (gering), Resistenzgefahr (gering)
- Wird selber nur von wenigen Krankheiten und Schädlingen geschädigt
- Vielfältige Einsatzgebiete neben der Gewinnung von Pflanzenschutzmitteln
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8. Juni 2010
- Neuer, gefährlicher Schädling für Tomaten in Deutschland (Solanaceae)
- Heimat Südamerika, in Europa 2006 erstmals in Spanien, 2009 in Deutschland
- Ei (0,3 mm, weißlich), Larve (4 Stadien mit variabler Färbung, bis 9 mm)
- Puppe (6 mm, meist im Boden), Falter (5-7 mm, grau-braune Grundfarbe)
- Südeuropa: 10-12 Generationen/Jahr, bei uns 4-5 im Gewächshaus
- Auch im Freiland schädigend, Rückzug im Winter in die Gewächshäuser
- Schadwirkung: Minierfraß der Larven in Blättern (Platzmine), Stängel und Früchte
- Ausfälle bis 100% beschrieben; aktive und passive Verbreitung, Handel
- Teils auch andere Raupen als Minierer an Tomate bekannt (Mittelmeerraum)
- Pheromonfallen (Monitoring, Massenfang, Verwirrung)
- Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (u.a. Spinosad, Indoxacarb), Resistenzen bekannt
- Nützlingseinsatz (u.a. Schlupfwespen, Raubwanzen) in der Entwicklung
- Vorbeugend (u.a. Blätter/Pflanzen entfernen, Kontrolle, Sortenzüchtung, Netze)
- Die weitere Entwicklung des Schädlings in Deutschland bleibt abzuwarten
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1. Juni 2010
- Nur aufgrund ihrer Sprungfähigkeit namensverwandt mit dem Floh
- Systematisch: Blattkäfer (Chrysomelidae), Unterfamilie Erdflöhe (Halticinae)
- Larve und Käfer schädigen durch Fraß, rund 200 Arten bei uns bekannt
- Ei (gelblich, 0,3 mm), Larve (drei Beinpaare, Nackenschild, Analschild), Puppe
- Käfer (1-6 mm, sprungfähig, artabhängig unterschiedlich sprungaktiv, flugfaul)
- Käfer (Lochfraß), Larven (Wurzelfraß, miniert im Stängel/Blatt, frei auf Blättern)
- Überträger von Pilzen und Viren
- Teilweiser Einsatz in der Unkrautbekämpfung (Ausland)
- Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (u.a. Pyrethroide, Neonicotinoide, Neem)
- Engmaschige Netze, Beizung, Erde feucht halten, Klebefallen, Nützlinge
- Gefleckter Pfeilgiftkäfer (Larve) zur Herstellung von Giften für Pfeile (Kalahari-Wüste)
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25. Mai 2010
- Weltweit Milliarden-Ausfälle durch Phytophthora-Arten
- Rund 100 Arten bekannt, Namensableitung („Pflanzenzerstörer“)
- Systematisch zu den Chromista gestellt (Oomycetes)
- Besonderheiten: Hyphen coenocytisch, Zellwand mit Zellulose, begeißelte Zoosporen
- Asexuelle Sporangien (darin: Zoosporen), Zystenbildung, Infektion
- Asexuelle Dauersporen: Chlamydosporen
- Homo- und heterothallische Arten (A1, A2); Antheridium, Oogonium, Oospore
- In seiner Biologie an Wasser gebunden (u.a. Wasserspritzer, Gießwasser)
- Schadpotenzial je nach Phytophthora- und Pflanzenart unterschiedlich hoch
- Artnachweis an ein Labor gebunden, teils Quarantänestatus beachten
- Vorbeugung (kritische Betrachtung des Thema Bewässerung)
- Fungizide (u.a. Metalaxyl M, Fosetyl, Propamocarb; Resistenzmanagement)
- Beispiele u.a. Phytophthora cactorum, P. capsici, P. infestans, P. mexicana, P. tropicalis
- Korrekte Schreibweise der Gattung beachten: Phytophthora
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18. Mai 2010
- Infektionsverlauf in einer Zelle
- Uncoating, Replikation der Virus RNS, Proteinsynthese, self assembly
- Weitere Ausbreitung über Plasmodesmen oder Leitgefäße
- Vielfältige Symptomatik (mikroskopisch, makroskopisch)
- Ganze Pflanze betroffen (u.a. Stauchung, Wachstumsdepression, Zwergwuchs)
- Blätter (Mosaike, Linienmuster, Adernaufhellungen), Stängel (Schwellungen), Blüten (Streifigkeit), Früchte (Deformationen), Wurzel (Nekrosen, Wurzelbart)
- Viren im Gartenbau u.a. Gurkenmosaikvirus, Tomatenbronzefleckenvirus, Breitadernvirus, Scharka
- Diagnose über Serologische Verfahren, Elektronenmikroskop, Nukleinsäuretechniken
- Wichtigstes serologisches Verfahren: ELISA (DAS-ELISA), Verfahrensablauf
- Keine Virizide für Pflanzen bekannt
- Vorbeugung steht im Vordergrund (u.a. Verhinderung einer Übertragung, Vektorenbekämpfung, Hygiene, Sortenwahl, virusfreies Pflanzmaterial)
- Teils hohe Ausfälle durch Viren: TSWV weltweit ca. 800 Millionen Euro jährlich
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11. Mai 2010
- Viren treten nicht nur an Pflanzen auf (Humanmedizin, Veterinärmedizin)
- Mykoviren, Bakteriophagen, insektenpathogene Viren
- Historie der Virusentdeckung um 1900 (Mayer, Iwanowski, Beijerinck)
- Contagium vivum fluidum, Virus = Gift
- Submikroskopische Größe, Nukleinsäure mit Proteinmantel, kein eigener Stoffwechsel
- RNS oder DNS, ss oder ds, + oder -, 75% der Pflanzenviren sind ss+RNS
- Form: ca. 50% stäbchen- bis fadenförmig, ca. 50% kugelförmig (Polyeder)
- Klassifizierung und Namensgebung (Familien, Gattungen, Namen, Abkürzungen)
- Übertragungswege (u.a. mechanisch, vegetative Vermehrung, Samen, Wasser)
- Tierische Vektoren (u.a. Gallmilben, Thripse, Käfer, saugende Insekten)
- Zentrale Bedeutung bei uns: Übertragung durch Blattläuse
- Nicht persistente Übertragung (rasche Aufnahme, keine Latenzzeit, kurze Abgabezeit)
- Persistente Übertragung (lange Aufnahmezeit, Latenzzeit, teils auch progagativ)
- Übertragungswege bei jedem Virus unterschiedlich in der Kombination
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4. Mai 2010
- Spinnentiere, eigene Familie (Tarsonemidae), rund 500 Arten weltweit
- Seit 1877 als Pflanzenschädlinge bekannt (auch andere Arten der Ernährung)
- Häufig an Zierpflanzen und Stauden, insbesondere im Gewächshaus
- 0,1-0,3 mm, dünne Haut („Weichhautmilbe“), saugende Mundwerkzeuge
- Fuß der Weibchen fadenförmig verlängert („Fadenfußmilbe“)
- Saugen an jungem Gewebe (u.a. starke Verkrüppelungen), „Triebspitzenmilbe“
- Verwechslungsmöglichkeiten (u.a. Spritzschäden, Nährstoffe, Nematoden)
- Kurze Entwicklung: Ei, Larve, Ruhestadium, adulte Weichhautmilbe
- Kurzer Zyklus (teils unter einer Woche), förderlich: warm und feucht
- Verbreitung aktiv, passiv, teils auch mittels anderer Insekten (Phoresie)
- Erdbeer- und Cyclamenmilbe, Breitmilbe, Zwiebelschalenmilbe, Farnmilbe
- Kontrolle, Klimaführung, Unkrautbekämpfung, Pflanzenextrakte, Resistenz
- Chemisch, biologisch (u.a. Raubmilben), Heißwasserbehandlung
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27. April 2010
- Weltweit ca. 3000 Arten, in Europa ca. 850 Arten, gehören zu den Pflanzenläusen
- 2-4 mm, spindelförmig bis plump, ungeflügelt (Apterae), geflügelt (Alatae)
- Paarige Siphonen mit Abwehrfunktionen, Honigtau kommt aus dem After
- Dünner Saugrüssel besteht aus 4 Borsten (Feinaufbau), umgeben von Unterlippe
- Äußere Borsten gesägt, innere Borsten mit Öffnungen für Phloem und Speichel
- Problem: Saftentzug, Honigtauproduktion, Blattkräuselungen, Virusübertragung
- Komplexer Blattlauszyklus, Anholozyklus, Holozyklus, mit/ohne Wirtswechsel
- Fundatrix, Fundatrigenien, Migrantes, Exsules, Sexuparae, Oviparae
- Bekämpfung auf vielfältige Weise möglich
- Vorbeugend (u.a. Stickstoff-Düngung begrenzen)
- Nützlingseinsatz (u.a. Schlupfwespen, Schwebfliegenlarven, Marienkäfer)
- Chemisch (u.a. Kali-Seife, Thiacloprid, Rapsöl, Pyrethrine); Gruppen wechseln
- Viele Verabreichungsformen (u.a. Spritzen, Stäbchen, Spray, AF-Formulierung)
- Wahl resistenter Pflanzen (Details zur Resistenz beachten)
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20. April 2010
- Verticillium: quirlige Konidienträger, Konidien in schleimigen Kügelchen
- Wichtige Welkeerrreger weltweit: Verticillium albo-atrum, Verticillium dahliae
- Gefäßparasit, Tracheomykose, weltweit Pflanzenausfälle in Milliardenhöhe
- Bildung von Dauerstrukturen (Dauermyzel, Mikrosklerotien)
- Verticillium dahliae var. longisporum (mit längeren Konidien)
- Befällt Zweikeimblättrige Pflanzen, 200 Pflanzenarten
- Gehölze/Obst, Zierpflanzen, Gemüse, landwirtschaftliche Kulturen, Unkräuter
- Symptomspektrum: Blattsymptome, Gefäßsymptome, Absterbeerscheinungen
- Probleme: Überdauerung des Pilzes im Boden, Saatgutübertragung
- Keimung der Mikrosklerotien, Infektion der Wurzel, Besiedlung der Gefäße
- Abwehrreaktionen der Pflanzen, Verbreitung des Pilzes in Gefäßen über Konidien
- Kein Fungizideinsatz möglich, Bodenkontrolle auf Vorkommen von Mikrosklerotien
- Bodendesinfektion (physikalisch/Dampf oder Solarisation, chemisch, biologisch/Biofumigation)
- Resistenz von Sorten, Absenken des pH-Wertes (Bildung von HNO2)
- Kritisch: langlebige Dauerkörper, großer Wirtspflanzenkreis, mangelnde Bekämpfung
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13. April 2010
- Weiße Fliege, Mottenschildläuse, Aleurodina (Hinweise zu den Namen)
- Weltweites Vorkommen, 1200 Arten, in Europa sind 45 Arten heimisch
- Gewächshaus: Trialeurodes vaporariorum, Bemisia tabaci
- Entwicklung über Allometabolie: Ei, 3 Larvenstadien, Puparium, Imago
- Nur L1 ist beweglich, Puparium saugt weiterhin, Schlupf durch T-Öffnung
- Diagnose der Arten auch mit Hilfe des Pupariums (Wandung, Borstenkranz)
- Schäden: Saftentzug (Phloem), Honigtau, Schwärzepilze, Virusübertragung
- Encarsia formosa: Parasitierung von L3/Puparium und Host-feeding von L1
- Weitere Nützlinge: Eretmocerus-Arten, Macrolophus-Arten, Amblyseius-Arten
- Details zum Einsatz mit Nützlingslieferanten klären
- Zur Befallsüberwachung: Einsatz von Gelbtafeln
- Chemische Bekämpfung (u.a. Pymetrozin, Flonicamid, Dimethoat, Thiacloprid)
- Nebenwirkung auf Nützlinge beachten (u.a. Imidacloprid auf Encarsia formosa)
- Resistenzgefahr beachten
- Andere Methoden zur Bekämpfung: Einsatz von Pilzen, sterile-male-Technik
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6. April 2010
- Namensherkünfte: Fransenflügler (Thysanoptera), Thripse, Blasenfüße
- Weltweit 5500 Arten, Mitteleuropa 440 Arten, viele Arten sind phytophag
- Walzenförmig, 1-3 mm, stechend-saugende Mundwerkzeuge
- Flügel bandförmig verschmälert mit fransenartigen Flügeln
- Pterothorax, Beine (meist kurz) mit Haftlappen
- Entwicklung als Remetabolie (Ei, 2 Larvenstadien, Pronymphe, Nymphe, adultes Tier)
- Blätter mit silbrigen Glanz, Kotflecken, Deformationen
- Virusüberträger (Larve: Aufnahme; adultes Tier: Abgabe), Tospoviren
- Wichtige Arten, u.a. Frankliniella occidentalis, Thrips tabaci
- Bestimmung setzt Spezialkenntnisse und Mikroskop voraus
- Einsatz von Blautafeln (teils kombinierbar mit Lockstoffen)
- Nützlinge (u.a. Raubmilben, Räuberische Wanzen, Florfliegen, Räuberische Thripse)
- Chemische Bekämpfung (u.a. Abamectin, Spinosad, Spirotetramat)
- Hohe Resistenzgefahr, Blockbehandlungen notwendig
- Literatur: Gerald Moritz: Thripse, Neue Brehm Bücherei, 2006
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30. März 2010
- Urinsekten (Apterygota), meist 1-3 mm, zahlreiche Häutungen
- Weltweit 7000 Arten, Europa 1500 Arten, hohe Individuenzahlen im Boden
- Mundwerkzeuge im Kopf versenkt, viergliedrige kurze Fühler, drei Beinpaare
- Ventraltubus als Multifunktionsorgan am 1. Abdomensegment
- Retinakulum als Halterung am 3. Abdomensegment
- Sprunggabel (Furca) am 4. Abdomensegment, Sprünge teils bis 35 cm Höhe
- Unterscheidung in längliche Formen und kugelige Formen („Kugelspringer“)
- Morphologische Differenzierung je nach Bodenhorizont unterschiedlich
- Mundwerkzeuge meist kauend-beißend, teils auch saugend
- Artabhängig Allesfresser oder Spezialisten (u.a. Algen, Aas, Streuzersetzer, Pilze)
- Männchen geben gestielte Samentropfen ab, teils besondere Verhaltensweisen
- Saatgutbehandlung, Tiere abgießen, Substrat trockenhalten, Raubmilben
- Probleme wenn zu feucht und bei sehr viel zersetzbarer organischer Masse
- Natürliche Massenansammlungen möglich („Schneeflöhe“), teils Missbrauch auch für Kriegszwecke
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23. März 2010
- Entdeckt durch den Franzosen Pierre Marie Alexis Millardet (1838-1902)
- Früh an botanischen Fragen interessiert, Medizin-Studium
- Erste Veröffentlichungen zu Botanik (Algen)
- Zum Botanikstudium nach Deutschland gewechselt (Heidelberg, Freiburg)
- 1869 Assistent-Professor zur Botanik in Straßburg
- 1870/71 Militäreinsatz als Arzt im Deutsch-Französischen Krieg
- Ab 1876 Wechsel nach Bordeaux, Arbeiten zur eingeschleppten Reblaus
- 1882: Entdeckung, das vom Winzer zum Schutz vor Diebstahl besprühte Weintrauben mit Kupferkalkbrühe kaum Falschen Mehltau hatten
- 1883: Erste Veröffentlichung von ihm zu dieser Entdeckung in Deutschland
- Intensive Studien (u.a. zum Mischungsverhältnis) mit Ulysse Gayon
- 1885 Ergebnisse zur Bordeaux-Brühe (Kupfersulfat plus Kalk) vorgestellt
- Weltweiter Einsatz als Fungizid, Nebenwirkung auf andere Pilze
- Kupfersulfat heute noch in Schweiz und Österreich (nicht in Deutschland) zugelassen
- Bestrebungen den Kupfereintrag im Weinbau zu minimieren (Anreicherung, Probleme)
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16. März 2010
- Verbreiteter Schädling, Operophtera brumata, Familie der Geometridae (Spanner)
- Namensableitung: Flugzeit der Falter zu den ersten Herbstfrösten
- Spannerartige Fortbewegung der Raupen (schon 1600 näher beschrieben)
- Weibchen mit Stummelflügel, Männchen geflügelt, Paarung auf dem Weg in die Krone
- Raupenschlupf zum Laubaustrieb, häufige Windverbreitung
- Abseilen in den Boden etwa im Juni (Verpuppung)
- Raupe ist polyphag (Laubgehölze, Sträucher, Obst), Ausnahmen bekannt
- Vielfache Schädigungen (u.a. Knospen, Blüten, Blätter)
- Nützlingserfolg in Kanada mit eingeführten Raupenfliegen und Schlupfwespen
- Hobbygarten: Leimring (Anbringung, Besonderheiten), Raupenleim
- Pflanzenschutzmittel je nach Indikation nutzbar
- Azadirachtin, Bacillus thuringiensis, Methoxyfenozid, Pyrethrum, Rapsöl, Thiacloprid
- Klimawandel: Synchronisation zwischen Raupenschlupf und Laubaustrieb gestört
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9. März 2010
- Harmonia axyridis (von Pallas 1773 erstmals beschrieben)
- Vielfache Probleme: Verdrängung heimischer Marienkäfern, Lästling in Häusern, Schädling an Wein
- Asiatischer Marienkäfer, Japanischer Käfer, Halloween-Marienkäfer, Harlekin-Marienkäfer
- Ältere Larven am Hinterleib mit gegabelte Fortsätzen, Käfer sehr form- und farbvariabel
- Charakteristisch beim Käfer: M- oder W-Zeichnung auf dem Halsschild
- Nahrungsspektrum breit aufgestellt (begründete seine Einsatz als Nützling)
- In Deutschland erste Meldungen aus dem Freiland Ende der 90er Jahre
- Seit 2006 in Deutschland breit nachweisbar, Europa weitere Verbreitung
- Unterschiedlich hohe Anpassungszeit für Etablierung im Freiland notwendig
- Lästling im Haus zum Herbst/Winter hin (incl. Bisse und Allergien)
- Schädling im Weinanbau durch Warnstoffabgabe, die zum Fehlton beim Wein führt
- Bekämpfung in Teilen angedacht, u.a. Fallen mit Duftstoffen, Insektizide, natürliche Feinde
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2. März 2010
- Armillaria mellea, bodenbürtiger Pilz, breites Wirtspflanzenspektrum (700 Pflanzen)
- Komplex von Arten, u.a. Armillaria mellea, A. ostoyae, A. borealis, A. gallica
- Schädigt Pflanzen als „Kambiumkiller“ oder als Erreger einer Stockfäule (Weißfäule)
- Fruchtkörper (Hutpilz) meist in Gruppen (ähnlich: Sparriger Schüppling), weißliche Sporen
- Bodenrhizomorphen (Schnürsenkelartig, 0-30cm Bodentiefe, bis 2m/Jahr Ausbreitung)
- Rindenrhizomorphen (flächig weißes Myzel unten der Rinde)
- Infektionswege (Sporen der Fruchtkörper, Wurzelkontakt, Bodenrhizomorphen)
- Einflussfaktoren auf die Infektion (u.a. Hallimaschart, Baumalter, Konstitution)
- Hallimaschmyzel leuchtet (Biolumineszenz)
- Einteilung in Gift- oder Speisepilz teils strittig (u.a. artabhängig)
- Maßnahmen zur Kontrolle grundsätzlich nur vorbeugender/begrenzender Natur
- Entfernung befallener Pflanzen, Schutzfolien, Fungizideinsatz, Kompostierung, Antagonisten, Anfälligkeit reduzieren
- Mittlerweile nicht nur im Forst, sondern auch in Obstkulturen und Privatgärten
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23. Februar 2010
- Eher Lästling als Schädling, rund 40 Maulwurfarten weltweit
- In Europa 6 Arten, u.a. Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)
- Insektenfresser, spitze Zähne, charakteristisches Aussehen
- Nahrung: Regenwürmer, Insektenlarven (u.a. Drahtwürmer, Engerlinge)
- Gangsystem in Boden, Wohnkammer, Lauf- und Jagdgänge, Vorratskammern
- Im Gang gut beweglich, Gehör und Tastsinn gut ausgeprägt,
- Ganzjährig aktiv mit einem 3-5 Stunden Aktivitäts- und Pausenrhythmus
- Einzelgänger, belegen 300-3000 m² Fläche, ein Wurf im Jahr (3-5 Junge)
- Probleme: Gras-Silage, Optik auf Grünflächen, Verletzungsgefahr, Geräteschäden
- Fell als Pelz zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr gefragt, Export
- Seit 1996 in Deutschland geschützt; Ausnahmegenehmigung möglich
- Vielfältige Strategien zur Vergrämung oder Bekämpfung
- Akustische Methoden, Einsatz von Duftstoffen, Giftköder
- Calciumcarbid zur Vergrämung, Nebenwirkung von Kalkstickstoff
- Einsatz von Fallen, vergiftete Regenwürmer
- Kurze Filme im Internet (unter Talpa europaea): www.arkive.org
- Literatur: „Der Maulwurf“ von Günter Witte, Neue Brehm-Bücherei, 1997
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16. Februar 2010
- Wichtigste Blattfleckenkrankheit weltweit an Salat (Freiland, unter Glas)
- Bremia lactucae (nach Regel, 1848); gehört zu den Falschen Mehltaupilzen
- Zerfällt in viele f.sp., u. a. ist auch f.sp. lactucae bekannt (neben Lactuca auch an anderen Gattungen)
- Sämlinge können absterben; Blattflecken gelblich (Interkostalfelder), Trägerrasen meist blattunterseits (Stomata)
- Myzel (unseptiert), Träger (baumartig, einzelne Sporangie am Ende), Oosporen (Pilz meist heterothallisch)
- Infektionsquellen, u.a. Saatgut, Oosporen, Wild- und Kulturpflanzen (Jungpflanzen)
- Optimale Infektion bei 15°C und drei Stunden Blattnässe; aktives Eindringen
- Zyklus (Infektion bis zur Bildung neuer Sporangien): in weniger als 5 Tagen
- Wahl resistenter Sorten (früher u.a. NL, heute in Europa Bl; Bl 26 derzeit bekannt)
- Wechselwirkungen Virulenzgene und Resistenzgene bzw. – faktoren
- Einsatz von Fungiziden (Resistenzgefahr, Wirkstoffgruppenwechsel)
- Entwicklung von Prognosemodellen (u.a. Bremcast)
- Bewässerung so steuern, dass eine längere Blattnässe vermieden wird
- Kuriosum: Peronospora lactucae-radicis: Tritt an Salatwurzeln in Hydroponik auf
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9. Februar 2010
- Wichtigste Pilzerkrankung im Apfelanbau weltweit
- Erläuterung der Namensentwicklung: Spilocaea pomi, Venturia inaequalis
- Klärung der endgültigen Namesverhältnisse erst 1894 durch Aderhold
- Fruchtsymptomatik je nach Infektionszeitpunkt: Früh-, Spät- und Lagerschorf
- Schorf allgemein ist eine Symptombeschreibung, auch bei anderen Erregern bekannt
- Schadsymptome beim Apfel auch an Trieben („Zweiggrind“) und Blättern (olivgrüne Flecke)
- Erste Infektionen über das Falllaub im Frühjahr durch die „generative“ Form (Ascosporen)
- Wachstum des Pilzes zwischen Kutikula und Epidermis
- Ausbildung der „vegetativen“ Form (birnenförmige Konidien), weitere Infektionen
- Zur Infektion spezielle Temperatur-/Feuchtebedingungen (Mill´sche Tabelle)
- Vermeidung feuchter Bedingungen (Lage, Schnitt)
- Entfernung des Herbstlaubes, Abbau des Herbstlaubes im Herbst oder Frühjahr
- Einsatz weniger empfindlicher oder resistenter Sorten (Basis: Malus floribunda 821)
- Einsatz von Fungiziden (u.a. Strobilurine, Anilinopyrimidine, Sterolsynthesehemmer)
- Nutzung von Prognosemodellen in Verbindung mit Sporenfallen
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2. Februar 2010
- Frühe Geschichte: Hinweise im Alten Testament (u.a. Heuschrecken, Rostpilze)
- Aristoteles, Theophrastus von Eresos, Cleidemus (gilt teilweise als Begründer)
- Mutterkornproblematik speziell im Mittelalter (Antoniusfeuer, Kribbelkrankheit)
- 18. Jahrhundert: Erste mikroskopische Beschreibungen von Pilzen, Nomenklatur, Hinweise u.a. zu Mehltau, Weizensteinbrand
- 19. Jahrhundert: Anton de Bary liefert den Beweis, dass Pilze Krankheiten hervorrufen können
- Erstes Pflanzenschutzbuch (Julius Kühn), Entdeckung der Bordeaux-Brühe (Millardet)
- Erste Erkenntnisse zu Viren („contagium vivum fluidum“)
- 20. und 21. Jahrhundert: Orientierung zur Biologie und Biochemie der Schaderreger, weitere Erfolge in der Virologie
- Entwicklung von Prognosemodellen, Biologische Schädlingsbekämpfung
- Molekulare Methoden und Nachweistechniken (u.a. ELISA, PCR)
- 40er Jahre u.a. E 605; 70er Jahre u.a. Pyrethroide; 90er Jahre: u.a. Neonicotinoide
- Entdeckung von Resistenzgenen und deren Einsatz in der Züchtung
- Aktuell: Klimawandel, Einschleppung fremdländischer Arten, rechtliche Rahmenbedingungen
- Fazit: „Es bleibt weiter spannend und wird nie langweilig“
- Literaturempfehlungen: Braun, 1965: Geschichte der Phytomedizin; Mayer, 1959: 4500 Jahre Pflanzenschutz
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26. Januar 2010
- Neobiota: Auftreten und Verbreitung neuer Arten in einem Gebiet nach dem Jahre 1492 (Entdeckung von Amerika)
- Neophyten (neue Pflanzen), Neozoen (neue Tiere), Neomyceten (neue Pilze)
- Invasive Art: Die neue Art breitet sich rasch aus und sorgt für Probleme (ökologisch, ökonomisch, gesundheitlich)
- Vorstellung von 3 Neophyten und 3 Neozoen
- Ambrosia: Stammt aus den USA, hohe Pollenproduktion (hoch allergen)
- Herkulesstaude: Starke Hautreaktionen nach Saftkontakt unter Sonnenlicht
- Indisches Springkraut: Ehemals als Zierpflanze nach Europa eingeführt, Himalaya
- Asiatischer Marienkäfer: Ehemals als Nützling eingesetzt, vielfältige Probleme
- Kastanienminiermotte: Heimat ungewiss, Schädigungen geringer als ehemals vermutet
- Kiefernholznematode: Bockkäfer sind Überträger, Verpackungsmaterial behandeln
- Für Europa sind 11.000 Neobiota beschrieben (Deutschland: 1.800 Arten)
- Neobiota-Datenbanken im Netz: www.europe-aliens.org; www.nobanis.org
- Neobiota (und deren Verschleppung) war für den Pflanzenschutz früh von Interesse (IPPC, EPPO)
- Vielfältige Literatur zum Thema, u.a. „Die Ameise als Tramp“ von Bernhard Kegel und „Biologische Invasionen: Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa“ von Ingo Kowarik
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19. Januar 2010
- Häufige Symptome: Blattflecken, Nassfäule, Brände, Welke, Tumore
- Symptome sind kein Ausschlusskriterium, nur als Anhaltspunkt nutzbar
- Keine Begrenzung auf bestimmte Pflanzenorgane, Vorstellung einiger Bakteriosen
- Fettfleckenkrankheit der Bohne (Pseudomonas syringae pv. phaseolicola)
- Wurzelkropf (Agrobacterium tumefaciens)
- Weichfäule (Erwinia carotovora ssp. carotovora)
- Bakterielle Welke der Tomate (Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis)
- Feuerbrand (Erwinia amylovora)
- Diagnose mittels Symptome, Mikroskop, Labor (klassisch, PCR, ELISA)
- Einsatz von Bakteriziden (Sonderfall), Nebenwirkung von Fungiziden
- Schwerpunkt auf vorbeugende Maßnahmen (stets erregerabhängig)
- Gesundes Saatgut, kranke Pflanzen entfernen, Verletzungen reduzieren
- Bewässerung und Nährstoffversorgung anpassen
- Versuche zur biologischen Bekämpfung, Quarantänemaßnahmen
- Frühe züchterische Erfolge (transgener Reis bei Xanthomonas oryzae pv. oryzae)
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12. Januar 2010
- Als Schaderregergruppe oft zu Unrecht vernachlässigt
- Wegbereiter in der Geschichte sind u.a. Robert Koch, Jan Hendrik Wakker, Erwin Smith
- Seit ca. 1900 eigener Zweig innerhalb der Phytomedizin
- Größe: ca. 1 µm, Prokaryoten, stäbchenförmig, teilweise mit Begeißelung
- Zellwand aus Murein, Gramfärbung (positiv/negativ)
- Unterschiede zwischen Subspecies (ssp.) und Pathovar (pv.)
- Es gibt mehrere Hundert durch Bakterien an Pflanzen verursachte Krankheiten
- Nicht alle Bakterien sind pathogen (u.a. Symbionten, Saprophyten, Epiphyten)
- Zur erfolgreichen Infektion sind Pflanze, Pathogen und Umwelt erforderlich (Dreieck)
- Eintritt über Wunden (u.a. Schnitt, Hagel) oder natürliche Öffnungen (u.a. Stomata)
- Ausbreitung der Bakterien in der Pflanze interzellulär oder über das Gefäßsystem
- Vermehrung der Bakterien durch Teilung (Teilung etwa alle 30-50 Minuten)
- Aufbau von einem zu 10 Millionen Bakterien innerhalb eines Arbeitstages
- Symptomatik durch Vermehrung, Produktion von Toxinen, Enzymen und Wuchsstoffen
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5. Januar 2010
- Für Gespinste an Gehölzen gibt es auch andere Ursachen (u.a. Ringelspinner, Wollafter, Goldafter)
- Gespinstmotten, Familie der Yponomeutidae, Kleinschmetterling, rund 100 Arten
- Falter (Gattung Yponomeuta): Weiße Vorderflügel mir schwarzen Punktreihen
- Larve: gelb-braun gefärbt mit dunklen Punkten, dunkler Kopf und Nackenschild
- Falter etwa im Juli, Eier als schuppenförmiges Gelege, Überwinterung als L1
- Frühjahr weitere Larvenentwicklung (fünf Stadien), Gespinstbildung mit Kahlfraß
- Verpuppung in Kokons an der Pflanze, Auftreten von Wächterraupen
- Raupen, Kot, Gespinste (diese auch als Basis für Malerei von „Spinnwebenbilder“)
- Wirtspflanzen je nach Art z.B. Vertreter der Rosaceae, speziell nur an Traubenkirsche, an Weiden
- Trotz Kahlfraß Neuaustrieb im gleichen Jahr („Johannistrieb“)
- Schwächung der Pflanze, Zuwachsverluste, Verminderter Fruchtertrag
- Bekämpfung: Frühzeitige Entfernung der Nester oder auch Eigelege (Schnitt)
- Insektizide (u.a. Neem, Acetamiprid), Nützlinge (u.a. Schlupfwespen, Ohrwurm, Ameisen)
- Populationsentwicklung in Wellen (Lichtfangenfälle über zwei Jahrzehnte)
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29. Dezember 2009
- Bettwanze ist lange bekannt, im 16. Jahrhundert erste Aufstellungen zu Wanzen
- Weltweit 40.000 Wanzenarten; im deutschsprachigen Raum etwa 1000 Arten
- Vielfältige Gruppe (Pflanzensauger, Räuber, Lästlinge, Parasiten)
- Unvollständige (hemimetabole) Entwicklung
- Wanzen saugen am Parenchym, nicht am Phloem (somit auch kein Honigtau)
- Mundstachel am Kopf entspringend, waagerechte Flügelhaltung
- Unterschiedliche Flügelausbildung (Heteroptera), Scutellum, Wehrdrüsen
- Rhododendronnetzwanze (Blattsprenkelungen, Tiere blattunterseits)
- Natternkopfnetzwanze (schwarze Verfärbung der Blätter, Stauden)
- Grüne Futterwanze (netzartig aufgerissene Blattspreite; an Gehölzen)
- Feuerwanze als Lästlinge (Linde, Robinie), Blumenwanzen sind wichtige Nützlinge
- Literatur: Wanzen in vier Bänden von Wachmann, Melber und Deckert; Sauers Naturführer Wanzen und Zikaden; Landwanzen von Jordan aus der Reihe der Neuen Brehmbücherei
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22. Dezember 2009
- Misteln sind allgegenwärtig (Märkte, Öffentliches Grün, Wald, Hausgarten)
- Biologisch sind es Halbparasiten, weltweit: über 1000 Mistelarten bekannt
- Viscum album mit drei Unterarten an Laubholzarten, Tanne und Kiefern
- Viscum album ssp. album, ssp. abietis, ssp. austriacum
- Vögel sorgen artabhängig für eine Verbreitung oder Zerstörung der Samen
- Keimung im Frühjahr, im ersten Jahr Haftscheiben- und Senkerausbildung
- Kontakt mit dem Xylem, Blüte erst im fünften Jahr, Misteln sind zweihäusig
- Gegabeltes Wachstum, Alter des Busches an den Verzweigungen ablesbar
- Besieldung mit Misteln setzt eine Schwächung voraus (sonst Überwallung)
- Entzug von Wasser/Nährsalzen führt zur Schwächung, Nadelverlust, Absterben
- Holzentwertung aus forstlicher Sicht durch die Senker und Längsstränge
- Nutzung als Nebenerwerb (Märkte), Kindernähe vermeiden (Misteln sind giftig)
- Misteln haben vielfältige Verbindungen zum Volksglauben und zur Mythologie
- Glücksbringer, Küsse unter dem Mistelbusch, Herstellung von Tränken
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15. Dezember 2009
- Die Antwort auf die Frage nach den erlaubten Mittel ist komplex
- Basis: Pflanzenschutzgesetz; 2001: Wechsel von der Vertriebs- zur Indikationszulassung
- Zulassungsbehörde in Deutschland ist das BVL (www.bvl.bund.de)
- Zulassung nach §15: Klassische Zulassung (u.a. bundesweit gültig, Regressmöglichkeit, Aufbrauchfrist)
- BVL entscheidet über die Zulassung in Rücksprache mit JKI, UBA (echtes Vetorecht), BfR
- Zulassung nach §15b: Zulassung nach gegenseitiger Anerkennung (innerhalb der EU)
- Zulassung nach §15c: Zulassung neuer Wirkstoffe (noch nicht in EU-Positivliste)
- Genehmigung nach §18a und 18b: u.a. für Sonderkulturen, liegt in der Verantwortung des Betriebes, nicht für HuK möglich
- Genehmigung nach §18a: Antrag von Firma, Betrieb, wiss. Stelle an BVL, u.a. gilt bundesweit
- Genehmigung nach §18b: Antrag des Betriebes an sein Pflanzenschutzamt, u.a. gilt nur für den Betrieb, befristet
- Genehmigung nach §11 (2) Nr. 2: „Gefahr im Verzuge“-Genehmigung vom BVL, u.a. gilt max. 120 Tage
- Widerruf und Ruhen von Zulassungen beachten (zuständig: BVL)
- Zentrale Anlaufstelle im Internet: BVL-Website
- Auch zu empfehlen www.pflanzenschutz-gartenbau.de
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8. Dezember 2009
- Echter Mangel (Nährstoff nicht ausreichend vorhanden, z.B. Grundversorgung)
- Induzierter Mangel (Einfluss auf die Verfügbarkeit, z.B. durch pH-Wert, Temperatur)
- Hauptnährstoffe (u.a. N, P, K) und Spurennährstoffe (u.a. Cu, Mn, Fe, Zn, B)
- Minimumgesetz von Justus von Liebig
- Stickstoffmangel (geringeres Wachstum, chlorotische ältere Blätter)
- Phosphormangel (ältere Blätter dunkelgrün, Wuchsreduktion, oft induzierter Mangel)
- Kaliummangel (Chlorose/Nekrose am Blattrand älterer Blätter, Antagonismus mit Mg)
- Eisenmangel (junge Blätter chlorotisch mit grünen Blattadern)
- Molybdänmangel (Peitschenstielsymptom bei Blumenkohl, Leguminosen mit hohen Bedarf)
- Kupfermangel (jüngste Blätter missgestaltet)
- Bormangel (speziell bei Trockenheit)
- Latenter Nährstoffmangel (Bereich zwischen Ertrags- und Symptomgrenzwert)
- Nachweis: Bodenanalyse, Blatt-/Nadeluntersuchungen, Schnelltests/Labor
- Auch Überschuss statt Mangel möglich (u.a. Verfügbarkeit, Fremdeintrag)
- Literatur: W. Zorn et al. 2007: Handbuch zur visuellen Diagnose … (Spektrum-Verlag); Visuplant (online-Diagnose zu Ernährungsstörungen); CD´s zu Mangelerscheinungen (Ernesto-Reihe der FGW)
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1. Dezember 2009
- Neue Erkrankung, rasche Ausbreitung über Polen nach Skandinavien und Zentraleuropa
- Symptome in Deutschland seit 2002 bekannt, derzeit in etwa 20 EU-Ländern
- Betroffen ist der Forst, Öffentliches Grün, Baumschule
- Symptome: Welkeerscheinungen, Kronenverlichtung (von außen nach innen)
- Äußerliche Rindenverfärbungen, innere Holzverfärbungen, Krankheitsverlauf akut/chronisch, Absterben der Pflanze
- Sekundärerreger (u.a. Borkenkäfer, Hallimasch)
- Bisher nur an Esche (Fraxinus exelsior und Fraxinus angustifolia)
- 2006 neuer Pilz beschrieben: Chalara fraxinea, gilt derzeit als zentrale Ursache
- Hauptfruchtform: Hymenoscyphus albidus (Weißes Stengelbecherchen), Saprophyt auf Eschenblattstielen
- Pilznachweis von Chalara fraxinea im Labor möglich (wächst sehr langsam), Real-Time PCR
- Viele biologische Grundlagen fehlen noch für eine vollständige Bekämpfungsstrategie
- Erstellung von Verbreitungskarten, Pflanzenkontrolle, auf Eschenpflanzungen verzichten, Eintrag auf der EPPO-Warnliste
- Rückschnitt befallener Triebe, Laubentfernung, Sekundärschaderreger überwachen
- Aktuelle Infos unter www.eschentriebsterben.org (Angebot der LWF)
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24. November 2009
- Jede Wissenschaft hat seine Fachsprache
- Möglich sind Synonyme oder auch sinnverwandte, scheinbar ähnliche Begriffe, die aber zu differenzieren sind
- Vorstellung von 10 solcher sinnverwandten Wortpaare
- Unterschied zwischen Spore und Konidie
- Unterschied zwischen Pyknidium und Perithecium
- Unterschied zwischen Inokulation und Infektion
- Unterschied zwischen Parasit und Parasitoid
- Unterschied zwischen Larve und Nymphe
- Unterschied zwischen Raupe und Afterraupe
- Unterschied zwischen Pflanzenschutzmittel und Pestizid
- Unterschied zwischen spritzen und sprühen
- Unterschied zwischen Tee und Brühe
- Unterschied zwischen Viren und Viroid
- Details über Fachbücher, Glossare (u.a. angeboten von der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft)
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17. November 2009
- Früher ein Großschädling, heute weniger von Bedeutung, Pieris brassicae
- Vorkommen in Europa (incl. Skandinavien und Nordafrika) bis weit nach Asien
- Familie der Pieridae (Weißlinge, Gelblinge)
- Vorderflügel der Männchen mit dunkler Spitze, Weibchen mit zusätzlichen Punkten
- Schlupf der Falter April/Mai, Kein Wasser- aber Nektarbedarf, Schwarmbildung
- Eiablage in Gelegen (Eier gelb gefärbt) auf die Blattunterseite mittlerer Blätter
- Wirtspflanze Kohl und Verwandte (Signalstoff u.a. Sinigrin, Glucobrassicin)
- Fraß der Raupen (gelb-grün gefärbt mit schwarzen Flecken), mit Skelettierfraß
- Gürtelpuppe an senkrechten Strukturen, zwei Generationen/Jahr, teils auch drei
- Häufige Parasitierung durch Apanteles (Cotesia) glomeratus („Raupeneier“)
- Hobbygarten: Zerstörung der Eier, Einsatz von Kulturschutznetzen
- Pflanzenschutzmitteleinsatz nach Zulassung (u.a. Pyrethrine/Rapsöl, Spinosad, Indoxacarb)
- Bacillus thuringiensis-Produkte auch im Hobbygarten einsetzbar
- Weitere Raupen an Kohl, u.a. Kleiner Kohlweißling, Kohleule, Kohlmotte
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10. November 2009
- Schädling speziell an Apfel, auch Ziergehölze (u.a. Cotoneaster, Crataegus)
- Heimat Nordamerika, 18. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt
- Namensgebung: Eriosoma lanigerum, Blutlaus, „woolly aphid“
- Gehört systematisch zu den Blasenläusen, mit reichlich Wachsauscheidungen
- Überwinterung als Larve in Rindenrissen (bevorzugt in der Wurzelhalsregion)
- Blutlaus ist lebendgebärend, parthenogenetisch, 8-12 Generationen/Jahr
- Die Tiere sitzen an Schnittstellen, Astwunden, jungen Trieben
- Schäden durch Saugtätigkeit, „Blutlauskrebs“, erhöhte Anfälligkeit (Frost, Pilze)
- Nützling Blutlauszehrwespe, Aphelinus mali, teils ungünstige Synchronisation
- Auch Ohrwurm und Schwebfliegenlarven sind wichtige Nützlinge
- Weitere Bekämpfungsmaßnahmen: Mechanisch abbürsten, Rückschnitt der Triebe
- Zulassungsabhängiger Insektizideinsatz (u.a. Pirimicarb, Pyrethrum-Produkte)
- Teils auch §11(2)-Genehmigungen wie Reldan 22
- Lokale Bepinselung, Einsatz von Leimringen bei jungen Bäumen
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3. November 2009
- Thema vom Teil 3: SAR (systemic acquired resistance, systemisch aktivierte Resistenz)
- Näher erforscht in den letzten 30 Jahren (ansatzweise seit 1900 bekannt)
- Gekennzeichnet durch einige Merkmale
- Resistenzinduzierende Faktoren (biotisch, abiotisch); teils im Handel erhältlich („Pflanzenstärkungsmittel“)
- Erregerunspezifisch im Effekt (z.B. Schutz gegen Pilze durch bakterielle Induktoren)
- Benötigt einige Zeit (Wochen) bis zur Umsetzung in der gesamten Pflanze
- Wirkungsdauer begrenzt (Wochen), keine Dosis-Wirkung-Beziehung
- Als Signalstoff hat Salicylsäure eine zentrale Bedeutung
- Namensherkunft von Aspirin
- Abfolge: Resistenzinduktor, Signalstoffbildung und systemische Verbreitung, Einleitung von Abwehrmaßnahmen
- Sonderfall „Priming“: keine direkte Bildung von Abwehrmaßnahmen, Induktion über eine Wurzelbesiedlung, Signalsteuerung u.a. über Jasmonsäure, Gene für die Züchtung von Interesse
- Abwehrmaßnahmen kosten Kraft, gehen dadurch zu Lasten des Ertrages
- Applikation von Salicylsäure als Signalstoff so nicht erfolgreich
- Verfahren SAR sinnvoll bei sonst eher schwierig zu bekämpfenden Schaderregern
- Literatur (Allgemeine Lehrbücher): Johannes Hallmann et al., 2007: Phytomedizin, Grundwissen Bachelor; Erich F. Elstner et al., 1996: Phytopathologie; Horst Börner, 2009: Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz.
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27. Oktober 2009
- Thema vom Teil 2: postinfektionelle Maßnahmen (gezielte Reaktion auf den Angreifer)
- Strukturelle Möglichkeiten, biochemische Möglichkeiten, Sonderfall SAR
- Strukturell: Papillenbildung, Gummibildung, Thyllen bei Tracheomykosen
- „Schrotschusseffekt“ (teils auch namensgebend für Pilze), Hypersensitivität (HR)
- Erkennung über Elicitoren, Bindung an Rezeptor, Information an Zellkern, Maßnahmeneinleitung
- PR-Proteine (pathogenesis related protein), 17 Familien, antimikrobielle Proteine
- Phytoalexine sind antimikrobielle, niedermolekulare Verbindungen (Phaseolin, Pisatin), Schlüsselenzym PAL (Phenylalanin-Ammoniumlyase)
- „oxidative burst“ mit Abgabe reaktiver Sauerstoffverbindungen mit direkter und indirekter Wirkung (auch Stickoxide sind beteiligt)
- Alles bis hierhin noch lokal auf die Infektionsstelle begrenzt
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20. Oktober 2009
- Abwehrmöglichkeiten von Pflanzen: Strukturelle und biochemische Möglichkeiten
- Einteilung nach dem Infektionszeitpunkt: prä- und postinfektionelle Maßnahmen
- Thema vom Teil 1: präinfektionelle Maßnahmen
- Strukturelle Maßnahmen: Wachsüberzüge, Stomataanzahl als Einflussfaktor
- Dicke der Zellwand, Blattadern, Wuchsform der Pflanze
- Biochemische Maßnahmen: Verbindungen meist als Glykosid vorliegend (Vakuole)
- Phenole (z.B. Phloretin), Saponine (z.B. Tomatin)
- Senföle (Isothiocyanat), cyanogene Glykoside (Freisetzung von Blausäure)
- Enzyme (Chitinasen), Enzymhemmstoffe (Proanthocyanidine)
- Entspricht in der Summe einer guten Grundausstattung der pflanzlichen Zelle
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13. Oktober 2009
- Schneckenbekämpfung mittels Laufenten als mögliche Alternative
- In der Öffentlichkeit teils kontrovers diskutiert („Rent an Ent“)
- Herkunft Asien, nach England Mitte des 19. Jahrhundert importiert
- Hohe Eiablagerate (bis zu 200 Eier pro Jahr)
- Sehr laufaktive Tiere, verschiedene Farbschläge, 10-20 Euro Kaufpreis/Tier
- Voraussetzungen zur Haltung sind vielfältig:
- Gruppentiere, mindestens ein Pärchen (Ente und Erpel)
- Mindestplatzangebot etwa 500 m² für ein Laufentenpaar
- Teich sinnvoll; als Zierteich jedoch nicht weiter nutzbar, Klärung beachten
- Tiere am Abend im Stall einschließen, Entsorgung des Einstreu berücksichtigen
- Grundstück umzäunen (u.a. Schutz vor Hunden)
- Als Futter dienen nicht nur Schnecken, Tierarzt als Ansprechpartner bei Problemen
- Literatur: Bjoern Clauss und Alexandra Vogel-Reich: Laufenten halten: Ein kleiner Ratgeber für alle Fälle; Internet: www.laufenten.de, www.laufis.de
- Entenkauf nur wohlüberlegt durchführen (entspricht dem Kauf eines Haustieres)
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6. Oktober 2009
- Schwebfliegen (Syrphidae), vollständige Insektenentwicklung mit 3 Larvenstadien
- Weltweit 5000 Arten, in Deutschland etwa 400, Blütenbestäuber, Nützlinge
- Phänomen Mimikry bei den Imagines weit verbreitet
- Imagines besitzen 2 Flügel, große Augen, leckend-saugende Mundwerkzeuge, kurze Fühler, auffallendes Farbspektrum
- Akrobatisches Flugverhalten (Schweben in der Luft) mit hoher Schlagfrequenz
- Etwa 30% der Larven sind Blattlausräuber (25% Pflanzenschädlinge, 50% ernähren sich saprophytisch)
- Larven sind beinlos, bunt, nacktschneckenartig, vorne verjüngt, dämmerungs- und nachtaktiv
- Eine Larve saugt in ihrer Entwicklung 400-700 Blattläuse aus
- Häufige Art: Episyrphus balteatus (Winterschwebfliege), als Larve erhältlich
- Imagines ernähren sich von Pollen und Nektar, viele Biotope werden besiedelt
- Bevorzugte Pflanzenfamilien u.a. Doldenblütler, Hahnenfußgewächse, Korbblütler
- Auch Wanderarten sind bei Schwebfliegen bekannt
- Literatur: Olaf Bastian: Schwebfliegen, Neue Brehm Bücherei, 1994; Kurt Kormann: Schwebfliegen und Blasenkopffliegen Mitteleuropas, Fauna Verlag 2002
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29. September 2009
- Häufige Frage in der Beratungspraxis, vielfältige Ursachen
- Anfälligkeit steigt bei bestimmten Einflussfaktoren (u.a. Bewässerung, Wurzelschäden, Pflanzqualität, Kontrolle)
- Schuppenbräune: Bevorzugt an unteren Zweige, braun verfärbte Schuppenblätter, polsterförmige Fruchtkörper mit Häutchen
- Pestalotia-Zweigsterben: Schwächeparasit, sehr kleine dunkle Fruchtkörper, charakteristische Konidien (mit Anhängseln)
- Weitere Schadpilze bekannt (u.a. Kabatina, Phomopsis, Seiridium, Phytophthora)
- Triebringelung mit Verbräunung der darüber liegenden Bereiche durch Dickmaulrüssler und verwandte Käfer
- Thuja- und Wacholderborkenkäfer schädigen durch Reifungsfraß im Frühjahr (Kurztriebe mit Verbräunung) und dem Larvenfraß im Stamm (Absterben)
- Thuja- und Wacholderminiermotte mit in den Schuppen minierenden Larven (Gegenlicht), Nadelverbräunung
- Nadelholzspinnmilbe, Grüner Wacholderprachtkäfer
- Zypressenrindenlaus (große Tiere im Buschinnern, viel Honigtaubildung)
- Abiotisch: Salzschäden, Kaliummangel, Manganüberschuss, heiße Abgase, Trockenheit (Mangel, Konkurrenz)
- Bekämpfung an die Biologie der Schaderreger anpassen, Einsatz zugelassener Produkte, Anfälligkeiten vermindern
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22. September 2009
- Auffällig im Sinne von Größe, Aussehen oder Symptomatik
- Möglich sind Krankheiten, Schädlinge oder Lästlinge
- Erläutert anhand von zehn Beispielen aus dem Gartenbau
- Mittlerer Weinschwärmer (große Raupe in Fuchsien mit Augenflecken)
- Gespinstmotten (Pflanzen und Gegenstände werden von Gespinsten überzogen)
- Holzbohrer-Raupen (Larven vom Blausieb oder Weidenbohrer)
- Feuerwanzen (rot-schwarz gefärbt, größere Kolonien am Stammfuß oder Hauswand)
- Nashornkäfer (große Engerlinge im Rindenkompost, männlicher Käfer mit Horn)
- Maulwurfsgrille (bodennah grabende, urzeitlich wirkende Insekten)
- Wollige Napfschildlaus (Stamm mit weißem Belag aus Weibchen mit Eisäcken)
- Kohlhernie (krebsartige Wucherungen an den Wurzeln von Kohlpflanzen)
- Hexenringe (kreisförmig auftretende Pilzfruchtkörper, meist im Rasen)
- Wildschweine (Allesfresser, Zuwanderung vom Wald über Grünstreifen in die Stadt)
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15. September 2009
- Begriffsabgrenzung Nützling, Schädling und indifferente Arten; subjektive Entscheidung (Beispiel Ohrwurm)
- Lebensweise der Nützlinge als Räuber oder Parasitoide (Sonderfall: Hyperparasitismus)
- Vorstellung des 6-Punkte-Kataloges
- 1. Nützlingserkennung (u.a. alle Stadien), Erkenntnisse zur Biologie der Tiere (u.a. Ernährung)
- 2. Beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf die Nützlingsverträglichkeit achten bzw. nachlesen
- 3. Futter anbieten in Form von Pollen/Nektar, speziellen Futterpflanzen bzw. tierischer Nahrung (Blattläuse)
- 4. Unterschlupfmöglichkeiten anbieten (Erläuterungen am Beispiel Reisighaufen, vernetztes Handeln)
- 5. Nutzung gezielter Nisthilfen (u.a. Ohrwurm, Vögel, Florfliegen, Fledermäuse)
- 6. Gezielte Ausbringung von Nützlingen (u.a. Nematoden, Florfliegen)
- Nützlingsanbieter und Einsatzmöglichkeiten in Deutschland (Liste auf der Seite des JKI)
- Literatur: Nützlinge in Feld und Flur (aid, Heft 1499), Nützlinge im Garten (Ulmer Taschenbuch, Hans Steiner), Das große Kosmosbuch der Nützlinge (Franckh-Kosmos, Manfred Fortmann)
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8. September 2009
- Zikaden sind saugende Insekten wie beispielsweise Blattläuse, Weiße Fliege, Wanzen
- Wanzen (Rüssel an Kopfspitze, Flügelstellung waagerecht), Pflanzensauger (Rüssel unter dem Kopf, Flügelstellung dachförmig)
- Kehlschnäbler (Zikaden), Brustschnäbler (die anderen saugenden Insekten)
- Zikaden klein, stromlinienförmig, gutes Spring- und Laufvermögen
- Recht eng an die Wirtspflanze gebunden (40% sind nur an einer Pflanzenart)
- Hälfte der Arten an Laubgehölzen und Kräutern
- Ei, 5 Larvenstadien, Imago (USA: Larvenentwicklung teils bis zu 17 Jahren)
- Saugort artabhängig (75% sind Phloemsauger), Singzikaden mit lauter Akustik
- Schaumzikaden (Weidenschaumzikade, Wiesenschaumzikade, Blutzikade)
- Rosenzikade (Blattsprenkelung), Büffelzikade (Rindenschädigung durch Eiablage)
- Rhododendronzikade (Schädigung der Knospen durch Pilzübertragung)
- Bekämpfung individuell, Insektizide (u.a. Pyrethrum, Acetamiprid, Kali-Seife)
- Literatur: Zikaden, kennenlernen, beobachten (von Remane und Wachmann, 1993), Die Zikaden (von Strümpel, 2009, noch nicht erschienen), Sauers Naturführer, Wanzen und Zikaden nach Farbfotos erkannt (von Frieder Sauer, 1996)
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1. September 2009
- Sind auch im Gartenbau von Bedeutung (u.a. Baumschule, GaLaBau, Parks)
- Familie der Scolytidae, weltweit 6000 Arten, Mitteleuropa ca. 120 Arten
- Walzenförmig, meist 3-5 mm, dunkel, verhärtete Flügeldecken (Absturz oft mit Zähnen)
- Larven: beinlos, weiß, bauchseits gekrümmt, braune Kopfkapsel
- Spezifisch an Laub- und Nadelgehölzen auftretend, auch bezogen auf die Lage
- Rindenbrüter mit monogamer und polygamer Entwicklung mit komplexer Entwicklung, Hauptschaden über die Fraßgänge der Larven
- Für die Art charakteristisches Fraßbild (u.a. Buchdrucker, Kupferstecher)
- Ernährung der Holzbrüter über Ambrosiapilze (u.a. Ungleicher Holzbohrer)
- Vorbeugend: Käfer abfangen, Stamm mit aufgetragenem Kontaktmittel schützen
- Forst: Fangbäume, Sternfallen mit spezifischen Pheromonen
- Nützlinge von Bedeutung (u.a. Ameisenbuntkäfer, Schlupfwespen)
- Literatur: aid: Borkenkäfer an Nadelbäumen, Heft 1015; Beat Wermelinger et al.: Borkenkäfer, Verlag Eugen Ulmer; Internet: www.waldwissen.net (Dossier zu Borkenkäfer)
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25. August 2009
- Ursachen für Pflanzenschäden: Abiotische oder biotische Ursachen
- Abiotisch u.a. Klima, Witterung, Boden, Agrartechnik, Luftschadstoffe
- 30% der Schadursachen sind abiotisch
- Kälteschäden u.a. rötliche Verfärbungen, Blattkräuselungen (Verwechslungsgefahren)
- Frostschäden, u.a. Spätfrostschäden (Obstbau-Blüte, Forst-Austrieb)
- Schutz durch Frostschutzberegnung (Energiefreisetzung; Schutz bis ca. -8°C)
- Spätfrostschäden auch an Früchten (u.a. Frostgürtel, Längsrisse)
- Frosttrocknis bei gefrorenem Boden und oberirdischer Verdunstung (Immergrüne Gehölze)
- Probleme mit Licht/Sonne (Menge, Etiolierung, Wellenlänge)
- Luftbewegungen (Sturm, Wind, Blattschäden, Windbruch)
- Niederschläge, Schnee, Hagel, Probleme einer ungleichmäßigen Bewässerung
- Boden u.a. mit Nährstoffversorgung (Mangel, Überschuss), pH-Wert
- Symptomatik von Nährstoffmangel teils sehr typisch (z.B. Eisenmangel)
- Agrartechniken, Schäden durch Pflanzenschutzmittel (gesonderter Podcast)
- Luftschadstoffe (auch Weichmacher beachten)
- Literatur: W. Zorn et al.., 2007: Handbuch zur visuellen Diagnose von Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen; Internet: Visuplant; CD-Reihe: Ernesto der FH Weihenstephan
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18. August 2009
- Familie der Sciaridae (Ordnung Diptera)
- Natürlicher Lebensraum: Feuchte Substrate, höherer organischer Anteil
- weltweit 2300 Arten, im Gartenbau meist Bradysia difformis
- Fraßschäden an Jungpflanzen, Minierfraß im Stängel, Eintrittspforten für Pilze
- Holometabole Entwicklung (Ei – Larve – Puppe – Imago)
- 3 mm, dunkel, lange Fühler, 2 Flügel, waagerechte Flügelstellung, gegabelte Medialader
- Imagines leben nur kurz, Paarung, Eiablage ins Substrat (Eier: 0,2x 2mm)
- Larven beinlos, dunkle Kopfkapsel, durchschimmernder Körper
- Zyklus 3-4 Wochen (davon 50% Larvenentwicklung), Verpuppung im Boden
- Vielfältige Bekämpfungsansätze
- Parasitäre Nematoden (Steinernema feltiae), Raubmilben (Hypoaspis spp.)
- Bacillus thuringiensis ssp. israelensis, vorbeugend Gelbtafeln, Pflanzenstärkungsmittel
- Abdeckung mit feinem Quarzsand, Pflanzenschutzmittel (u.a. Diflubenzuron, Thiacloprid, Thiamethoxam)
- Insektenfressende Pflanzen, Lagerung von Biosubstraten mit Kompostanteil
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11. August 2009
- Bakterien: Prokaryoten, Zellwand, 1 µm, wachsen auf künstlichen Nährböden
- Phytoplasmen: Prokaryoten, keine Zellwand, dreischichtige Membran, 0,2 µm, Klasse der Mollicutes
- Nur intrazellulär in den Siebröhren des Phloems: Obligate Parasiten
- Vor 1994 als MLO bezeichnet, weltweit von Bedeutung
- Eingeschränkte Namensgebung, z.B. Candidatus Phytoplasma mali
- Grundlage für die Artbezeichnung: Genetische Übereinstimmung der 16S rRNA (größer 97,5%)
- Symptome Pflanzen-Erreger abhängig, Nachweis nur im Labor mittels PCR
- Übertragungswege: Phloemsaugende Insekten (speziell Blattsauger)
- Abgabe erst nach einer Inkubationszeit (Vermehrung im Insekt)
- Weitere Übertragungen durch Veredlungen, Vollparasiten, Wurzelverwachsungen, keine mechanische Übertragung
- Apfeltriebsucht: u.a. Hexenbesen, nicht verwertbare Früchte, Blattsauger
- Birnenverfall (pear decline): u.a. zeitige Rotfärbung im Spätsommer, geringer Fruchtansatz, Verlauf von Faktoren abhängig (Sorte, Unterlage)
- Im Versuch: Konstruktiver Einsatz der Kettensäge beim Birnenverfall
- Vorbeugung wichtig, u.a. Quarantäne, geprüftes Pflanzmaterial, Vektorenbekämpfung
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4. August 2009
- Nematoden = Fadenwürmer = Älchen, ca. 1 mm lang, ca. 30 µm breit
- 5000 Arten sind phytophag, saugen Zellen mit einem hohlen Mundstachel aus
- Gartenbau u.a. Wurzelgallenälchen, Stängelnematoden, Blattnematoden
- Blattnematoden: Aphelenchoides ritzemabosi, A. fragariae; teils über 200 Wirtspflanzen
- Wanderung über Stängelwasserfilm zum Blatt, Eintritt über Spaltöffnungen, leben interzellulär
- Symptome durch Blattadern begrenzt, rascher Zyklus (weniger als 2 Wochen)
- Überdauerung im Boden, Saatgut, in der Pflanze oder Teile davon, Anabiose
- Gefahr der Verwechslung (Bakterien, Falscher Mehltau, Blattfleckenpilze)
- Blätter im Wasser zerzupfen, austretende Nematoden sind erkennbar
- Wechselwirkung mit Corynebacterium fascians zur Blumenkohlkrankheit an Erdbeere
- Keine Pflanzenschutzmittel zugelassen, Vorbeugung und Hygiene sind wichtig
- Bewässerung beachten, Heißwasserbehandlung, Sortenwahl, Kontrollen
- Literatur: Heinz Decker, Phytonematologie, 1969
- Sehenswerte Filme zum Thema Nematoden allgemein unter www.iwf.de
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28. Juli 2009
- Engerlinge: Larven der Blatthornkäfer, bis zu 5 cm (und mehr), hell gefärbt, bauchseits gebogen, dunkle Kopfkapsel, lange und abgewinkelte Brustbeine
- Engerlinge im Kompost: Larven vom Rosenkäfer (keine Schädlinge)
- Erdraupen: Larven bestimmter Eulen-Larven (u.a. Agrotis segetum)
- Erdraupen bis zu 5 cm, typische Raupe, rollen sich bei Störung ein
- Erste Larvenstadien der Erdraupen am Blatt, erst ältere Stadien im Boden (nachtaktiv)
- Hundertfüßer: Räuberische Lebensweise, eckiger Körperquerschnitt, mit Mundzangen
- Tausendfüßer: Saprophytische Lebensweise, runder Körperquerschnitt, scheinbar zwei Segmente pro Beinpaar
- Enchyträen: Regenwurm-verwandte Tiere, weiß gefärbt, Staunässeanzeiger
- Saitenwürmer: Nematoden-verwandte Tiere, lang und dünn, Knäuelbildung im Spätsommer im Wasser
- Saitenwürmer mit einer komplexen parasitischen Lebensweise in Insekten
- Bekämpfung von Insekten im Boden: Insektizide (u.a. Thiacloprid), mechanisch (Bodenbearbeitung, absammeln), parasitäre Nematoden, Fallen
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21. Juli 2009
- Edaphon: Summe der im Boden lebenden Organismen (Bodenflora, Bodenfauna)
- Drahtwürmer: Länglich, 2-3 cm, gelb-braun, 3 kurze Beinpaare, erstes Brustsegment deutlich verlängert
- Drahtwürmer sind die Larven der Schnellkäfer (Sprungfähigkeit)
- Collembolen: Springschwänze, 1-2 mm, mit Sprungfähigkeit, Feuchtlufttiere
- Trauermückenlarven: Glasiger Körper, schwarze Kopfkapsel, bis 0,5 cm
- Maulwurfsgrillen: 4-5 cm, urzeitliche Tiere, Grabeschaufeln, bodennahe Gangsysteme, häufiger im Süden, Fraß an Wurzeln aber auch Tiere
- Dickmaulrüssler: Beinlos, braune Kopfkapsel, heller Hinterleib, bauchseits gebogen, Puppen mit „beinartigen“ Flügelanlagen
- Schnakenlarven: Larven der Tipulidae, bis zu 4 cm, walzenförmig, grau-ledrig, beinlos
- Hinterende der Schnakenlarven mit „Teufelsfratze“, Imago kann nicht stechen
- Verweis auf Probegrabungen im Garten
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14. Juli 2009
- Spinnentiere, 0,2 mm, zwei vordere Beinpaare, wurmförmig
- Alle Gallmilben (über 3000 Arten) saugen an Pflanzen (häufig: Gehölze, Obst)
- Weibchen mit Protogyne (Sommerform) und Deutogyne (Winterform)
- Symptome: Galle, Organvergrößerung, Kräuselung, Berostung
- Beutelgallen an Ahorn oder Linde, Filzgallen an Linde oder Walnuss
- Organvergrößerungen an Johannisbeere, Kräuselungen an Hainbuche
- Berostung durch freilebende Gallmilben (=Rostmilben) an Apfel oder Tomate
- Bestimmung in der Praxis über befallene Pflanze und die Symptomatik
- Gefahr der Verwechslung (Pflanzenschutzmittel, Pilze, Nährstoffe)
- Bilder von Gallen unter www.arbofux.de oder www.pflanzengallen.de
- Schadpotenzial meist gering, eher optischer Natur
- Pflanzenschutzmittel (früher: Endosulfan; heute u.a. Abamectin, Fenpyroximat)
- Hobbygarten: Frühzeitige Entfernung befallener Stellen
- Literatur zu Gallmilben bzw. Gallen allgemein: u.a. Gallmilben an Obstgehölzen von Schliesske, Pflanzengallen am Wegesrand von Beiderbeck und Koevoet, Die Pflanzengallen Mittel- und Nordeuropas von Roß und Hedicke oder Bestimmungstabellen der Gallen von Buhr
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7. Juli 2009
- Pilze (meist Hutpilze), die an Bäumen auftreten, Parasiten und Saprophyten
- Parasiten: Obligate und fakultative Parasiten
- Manche Baumpilze sind auch als Speisepilze nutzbar
- Holzaufbau: Zellulose, Hemicellulose, Lignin
- Fäulen sind enzymgesteuerte Abbauprozesse, Aufnahme in gelöster Form
- Braunfäule: Abbau der Zellulose, braune Holzfärbung, z.B. Schwefelporling
- Weißfäule: Abbau von Lignin und Zellulose, weiße Holzfärbung, z.B. Hallimasch
- Moderfäule: Abbau unter Sauerstoffarmut, meist an Lager- und Bauholz
- Auftreten an der Pflanze: stamm- und wurzelbürtige Erreger
- Basidiomyceten (Ständerpilze) und Ascomyceten (Schlauchpilze)
- Ständerpilze mit Blätterpilzen und Porlingen; Bildung von Basidiosporen
- Teils unvorstellbar große Freisetzung von Sporen (500 Mrd./Woche)
- Schlauchpilze; Bildung von Ascosporen in Fruchtkörpern (z.B. Perithecium)
- Literatur (u.a.): Hermann Jahn: Pilze an Bäumen; F.W.M.R. Schwarze et al.: Holzzersetzende Pilze in Bäumen, Strategien der Holzzersetzung; Antje Wohlers et. al.: Pilze bei der Baumkontrolle
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30. Juni 2009
- Eng verbunden mit dem Namen Paul Müller, Firma Geigy, Schweiz
- Synthese unabhängig davon durch Othmar Zeidler aus Österreich, 1873
- DDT= Dichlordiphenyltrichloräthan
- Screening von Chemikalien zur Insektizidprüfung unter Leitung von Paul Läuger
- Chemikalien-Prüfung mit Hilfe von Schmeissfliegen in der Peet Grady-Kammer
- Synthese von DDT (1939) nach einem Literaturhinweis aus dem Jahre 1934
- Paul Müller hat das Potenzial von DDT erkannt und die Entwicklung gefördert
- Produkte gegen Ektoparasiten (Neocid), bei Textilien (Trix) sowie in der Landwirtschaft (Gesarol; ab 1945 weltweit im Einsatz)
- Weltweite Bedeutung gegen Ektoparasiten und Krankheitsüberträger mit dem Schwerpunkt zur Bekämpfung der Malaria
- Nobelpreis für Medizin und Physiologie für Paul Müller am 28.10.1948
- Probleme (u.a. Breitenwirkung, Persistenz, Akkumulation in der Nahrungskette)
- Seit 1972 ist DDT in Deutschland in jeglicher Hinsicht verboten (DDT-Gesetz)
- Unser Pflanzenschutz-Podcast wird am 01. Juli 2009 ein Jahr alt
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23. Juni 2009
- Schutz von Pflanzen durch Chemikalien schon vor 3000 Jahren
- Bis 1940 Einsatz von anorganischen Produkten, Stoffe auf pflanzlicher Basis
- Organische Phosphorsäureester: u.a. Parathion (Produktname E 605)
- Aufstellung einer Gedenktafel in Japan für E 605 (Schutz der Reisernte)
- Erforschung der Organischen Phosphorsäureester durch Michaelis ab 1874
- Prüfung als Insektizid durch Schrader und Kükenthal (Firma Bayer) 40er Jahre
- Besonderheit: Systemischer Wirkungsmechanismus
- 1944 Herstellung von Parathion, in Deutschland ab 1948 als E 605 im Handel
- E-Nummer kein Bezug zu den E-Nummern der Lebensmittelzusatzstoffe der EU
- Kontakt-, Fraß-, Atemgift, Tiefenwirkung, Neurotoxin, rascher Abbau, ovizid
- im Einsatz gegen saugende Insekten und Spinnmilben
- als T+ eingestuft, hohe Warmblütertoxizität (Mensch: 0,1-0,2 g tödlich)
- Negative Schlagzeilen (Mordfälle), Verarbeitung in den Medien
- In Deutschland (EU) seit Januar 2002 kein Einsatz mehr von Parathion erlaubt
- E 605 ist weiter in den Schlagzeilen (u.a. Vergiftungen von Vögeln)
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16. Juni 2009
- Fraßschäden an Viburnum-Arten (insbesondere an Viburnum opulus)
- Pyrrhalta viburni (Mittel- und Westeuropa, Kanada/USA eingeschleppt)
- Eine Generation pro Jahr, Überwinterung als Ei
- Larve und Käfer im Frühjahr/Sommer, Verpuppung im Boden
- Larven: 3 Stadien, bis 1 cm groß, Schlupf ab April, später mit dunklen Warzen
- Fensterfraß bis Skelettierfraß, Larven fressen gesellig (meist blattunterseits)
- Abwanderung zur Verpuppung in den Boden (flach, Feuchtigkeit erforderlich)
- Käfer: ca. 0,5 cm, hellbraun, Paarung, Eiablage an den Triebspitzen (nachts)
- Eiablage: perlschnurartig aneinander gereihte Ablagestellen (darin mehrere Eier)
- Eier überwintern, Rückschnitt beste Bekämpfungsmaßnahme
- Larven absammeln (evtl. Einsatz von Leimringen), Käfer absammeln
- Insektizide (Zulassung: gegen beißende Insekten)
- Im Labor-Versuch: Nematoden gegen die Larven im Boden mit gutem Erfolg
- Nützlinge fördern, Ölbehandlung (Pflanzenschutzmittel) vor dem Austrieb
- Stickstoff-Düngung begrenzen
- Anregungen, Hinweise, Wünsche ? Mail genügt !
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9. Juni 2009
- Coccina, eigene Unterordnung innerhalb der Sternorrhyncha (Pflanzenläuse)
- Weltweit rund 7000 Arten, in Deutschland etwa 250 Arten
- Auffällig: Schild oder weiße Wachswolle, Sexualdimorphismus
- Verbreitung weniger aktiv (zu Fuß), eher passiv (Wind, Pflanzentransporte)
- Schmierläuse (Pseudococcidae): Wachswolle, beweglich, Phloemsauger
- Napfschildläuse (Coccidae): nicht lösbares Schild, beweglich bis Eiablage, Phloemsauger
- Phloemsauger: Pflanzenschwächung, Honigtau, Schwärzepilze, Ameisen
- Deckelschildläuse (Diaspididae): abnehmbares Schild, nur als L1 beweglich, Parenchymsauger
- Zur Bekämpfung u.a. Ölprodukte, Pyrethrum, systemische Wirkstoffe (u.a. Dimethoat, Neonicotinoide)
- Nützlingseinsatz bevorzugt im geschützten Bereich (u.a. Gewächshaus, Innenraumbegrünung)
- Australischer Marienkäfer gegen Schmierläuse (Larven: Verwechslungsgefahr)
- Einsatz von Schlupfwespen bevorzugt bei noch geringem Befall
- Spezieller Marienkäfer (Chilocorus nigritus) gegen Deckelschildläuse
- Literatur: Heinrich Schmutterer, Die Schildläuse, Die Neue Brehm Bücherei, Band 666, 2008
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2. Juni 2009
- Leptinotarsa decemlineata, 1824 Thomas Say, Staat Colorado/USA
- Solanum rostratum (Büffelklette); Wechsel auf Solanum tuberosum (Kartoffel)
- Ausweitung nach Osten durch Eisenbahnbau (1874 Pazifik erreicht)
- Gefahr der Einschleppung nach Europa: Einfuhr-VO, Einzelherde traten auf
- 1922 Bordeaux größerer Befallsherd, von dort weitere Ausbreitung gen Osten
- Deutschland: Merkblätter, Kartoffelkäferabwehrdienst (KAD)
- Wirtspflanzen neben der Kartoffel (u.a. Tomate, Aubergine, Tollkirsche, Ziertabak)
- Meist eine Generation pro Jahr, Käfer überwintern im Boden
- Entwicklung Ei bis Käfer 40-60 Tage, Fraß der Larven (bis zum Kahlfraß)
- Käfer: bis 12 mm, gelblich mit zehn schwarzen Längsstreifen
- Larve: bis 15 mm, dicker, hochgewölbter Hinterleib, rötlich gefärbt
- Insektizide (u.a. Pyrethroide, Neonicotinoide, Azadirachtin); Prognose: SIMLEP
- Mechanisches Absammeln (auch Großgeräte verfügbar: Absaugen, Abpusten)
- Resistente Kartoffeln (Einbau von Bacillus thuringiensis-Genen) in den USA
- Literatur: Werner Dommröse, Kartoffelkäfer, Neue Brehm Bücherei, Nachdruck 2004 ; Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt, Heft 341, Der Kartoffelkäfer in Deutschland, 1998 ; Video von Bayer Crop Science unter YouTube
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26. Mai 2009
- 13. Januar 2009: Verabschiedung neuer EU-Regelungen
- EU-Zulassungs-Verordnung und EU-Rahmenrichtlinie
- Nach Veröffentlichung im EU-Amtsblatt nach 18 Monaten verbindliche Einführung der Verordnung (voraussichtlich 01.01.2011)
- Richtlinie: Muss erst noch in deutsches Gesetz überführt werden
- Verordnung beruht auf ersten Vorschlägen aus 2006, Entscheidung 2009 erst nach Trilog-Gesprächen
- Verlust von etwa 8-10% der jetzigen Wirkstoffe
- Wirkstoffbewertung mittels cut-off-Kriterien (getrennt für Gesundheit und Umwelt)
- Gesundheit: C (carzinogen), M (mutagen), R (reproduktionstoxisch), ED (endokrine Wirkung)
- Umwelt: Blick auf die Persistenz in der Umwelt (POP, PBT, vPvB)
- Zonale Zulassung: Schaffung von drei Zonen (Deutschland: Zone Mitte), Übertragung der Zulassung innerhalb einer Zone
- Schaffung von Substitutionskandidaten: Weniger sichere Stoffe, die bevorzugt von mindergiftigen ersetzt werden sollen; länderabhängige Entscheidung
- EU-Rahmenrichtlinie: Themen u.a. Integrierter Pflanzenschutz, Sachkunde, Kontrolle von Pflanzenschutzgeräten
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19. Mai 2009
- Bedeutung im Erwerbsanbau (Freiland) und insbesondere im Hobbyanbau
- Phytophthora infestans, u.a. an Tomate, Kartoffel (Familie der Solanaceae)
- Früchte: bräunliche, runzelige Flecke, obere Fruchthälfte
- Blätter: grau-grüne bis bräunliche Flecke, grauer Pilzrasen blattunterseits
- Stängel: schwarzbraune Verfärbungen, teils stängelumfassend
- Ungeschlechtlicher Weg: Verzweigte Trägerstrukturen mit Sporangien (Keimschlauch, Zoosporen)
- Geschlechtlicher Weg: Oospore, in Europa erst seit 1984 Auftreten von A1 und A2-Kreuzungstypen
- Winterüberdauerung in infizierten Kartoffelnknollen
- Optimal für den Pilz sind kühlfeuchte Bedingungen, kurze Inkubationszeit
- Kartoffelnähe vermeiden,
- Feuchtigkeit im Bestand vermeiden (u.a. Pflanzabstand, Windrichtung, Überdachung)
- Sortenwahl (u.a. Phantasia, Pyros, Vitella, Philovita, De Berao)
- Pflanzenkontrolle, Fungizideinsatz, Zulassungskriterien beachten
- Zulassungsstand über BVL oder PAPI-Programm (u.a. Azoxystrobin, Kupfer, Tolyfluanid)
- Nutzung von Warndiensten oder telefonischen Ansagen
- Late Blight als Abgrenzung zum Early Blight (Alternaria solani)
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12. Mai 2009
- Engerlinge sind die Larven der Blatthornkäfer, nicht alle sind jedoch schädigend
- Merkmale: gewisse Größe; kräftiger Kopf mit Mundwerkzeugen; lange, abgeknickte Brustbeinpaare
- Hinterleib: ventral mit Borstenfeld und mit Dörnchenreihe (Bestimmung)
- Melolontha-Arten: klassischer Engerling; Dörnchenreihe geht über das Borstenfeld hinaus
- Gartenlaubkäfer, Rosenkäfer (Phyllopertha horticola): Dörnchenreihe bleibt innerhalb des Borstenfeldes, u.a. Golfrasenschädling
- Junikäfer (Amphimallon solstitiale): Dörnchenreihe (weniger Dornen) bleibt innerhalb des Borstenfeldes
- Rosenkäfer (Cetonia aurata): geschützt, Käfer metallisch grün, Engerlinge im Kompost, kein typischer Engerling
- Nashornkäfer (Oryctes nasicornis): geschützt, Männchen mit deutlichen Horn, Engerlinge (bis 11 cm groß) u.a. in Holzschredderhaufen
- Purzelkäfer (Hoplia-Arten): kleine Engerlinge, u.a. Golfrasenschädling
- Privatkundenanfragen zu Engerlingen sind oft Rosenkäfer oder Nashornkäfer
- Nematoden wirken nur spezifisch (z.B. gegen Gartenlaubkäfer)
- Fallen wirken nur spezifisch (z.B. gegen Gartenlaubkäfer)
- Bestimmungsschlüssel zu den Larven der Blatthornkäfer von Korschefsky (1940)
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5. Mai 2009
* Feldmaikäfer (Melolontha melolontha), Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani)
* Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae), blattartig erweiterte Antennenglieder
* Käfer: Blattfraß, Larven (Engerlinge): Wurzelfraß
* Entwicklungsdauer je nach Art 3-5 Jahre, mit insgesamt 3 Larvenstadien
* Verpuppung bereits im Herbst, Auftreten der Käfer im Mai, Anflug zur nächsten Silhouette
* Reifungsfraß der Weibchen, Ablage von 60-70 Eier in den Boden
* Erste Überwinterung als L2 frostfrei in tieferen Bodenschichten
* Schadensschwellen kulturabhängig (Baumschule: 2; Wiese: 20-40 Larven pro m2)
* Vorbeugung: Eiablage nicht auf Schwarzbrache oder dichte Bestände
* Mechanische Bodenbearbeitung zur Larvenbekämpfung (bis September)
* Netzeinsatz (Abflug verhindern und/oder Eiablage verhindern)
* Insektizideinsatz (Käfer, Larve), biologisch: Einsatz von Beauveria-Pilzen
* Absammeln der Käfer, natürliche Feinde fördern
* Juristische und kulinarische Lösungen
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28. April 2009
* Zuckerhaltiger Kot der im Phloem saugenden Insekten
* Manna vom Himmel (2. Buch Mose): Schildlaus-Honigtau an Tamariske
* Honigtau-Herkunft erst seit 17. Jahrhundert abschließend geklärt
* Ausscheidung aus dem After, nicht aus den paarigen Siphonen
* Saugende Insekten: Pflanzenzellen, Phloem (Systembibitoren), Xylem
* Phloem-„Sauger“ u.a. Blattläuse, Weiße Fliege, Blattflöhe, Napfschildläuse
* Hauptinteresse liegt auf den löslichen N-Verbindungen (=Abgabe vom Zuckerüberschuss)
* Honigtau: Mischung aus Phloemsaft und Stoffwechselprodukten
* Teils hohe Honigtauproduktion (Faustzahl: ein Tropfen in 15-40 Minuten)
* Probleme: Schwächung der Pflanze, Rußtaubildung, Autolackschädigung
* Teils auch Probleme für die Tiere selber (u.a. Wegschleudern, Wachsbildung)
* Trophobiose (Wechselwirkung Ameise und Blattlaus)
* Honigtau im Nadelwald (Rindenläuse) wird von Bienen gesammelt (=Waldhonig)
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21. April 2009
* Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia)
* Ordnung der Dermaptera, weltweit 1300 Arten (bei uns: 7-9 Arten)
* 1-3 cm, schlank, längere Fühler, paarige Hinterleibszangen (Cerci)
* Erstes Flügelpaar verkürzt und verhärtet, bedeckt die faltigen Hinterflügel
* Hemimetabole Entwicklung, 1 Generation pro Jahr, Alter etwa 1 Jahr
* Winterlager im Boden (5 cm), meist paarweise, Eiablage im Februar
* Brutpflege zum Überleben der Eier notwendig (Ablecken der Eier)
* Oberirdisch dämmerungs- und nachtaktiv, Paarung in der Sommermonaten
* Nahrungsspektrum: Pflanzen und Verwandte (Schädling) und Tiere (Nützling)
* Hinweise zu Blutläusen, Blattläusen, Blattsauger
* Probleme u.a. durch Verunreinigung durch Kot, Störung bei der Weinlese
* Geschmacksbeeinträchtigungen durch Abwehrsekret beim Wein
* Nachtlager u.a. als Ohrwurmtopf, Schlafröhren, Bambusröhren
* Videos zu Forficula auricularia unter www.arkive.org
* Themenwünsche für einen Podcastbeitrag ? Mail genügt !
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14. April 2009
* Gymnosporangium sabinae (=Gymnosporangium fuscum)
* Wirtswechsel von Wacholder zur Birne (heteröcisch), Opsistyp
* Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika (eingeschleppt von Europa ca. 1930)
* Frühjahr: Wacholder, aufquellende Teleutosporen, Abgabe der Basidiosporen
* Übertragung mit dem Wind auf Birne: Gelbe Flecken, später orange-rot, bis zu 20 mm groß, mit Spermogonien
* Warzenartige Aecidien, Blattunterseite, längs aufgerissene Wand (Name)
* Wacholder: Nadelinfektion, nach 1-2 Jahren Teleutosporenbildung
* Wacholder: bleibt infiziert, Birne: muss jedes Jahr neu infiziert werden
* Maßnahmen: Entfernung einer der beiden Partner (begrenzter Effekt)
* Arten- und Sortenwahl bei Wacholder sehr wichtig (Anfälligkeitslisten unter www.infoblaetter.fagw.info (dort: Merkblatt zum Birnengitterrost)
* Anfälligkeit bei der Birne weniger ausgeprägt, Unterschiede aber bekannt
* Birne: weniger anfällige Arten bekannt, u.a. Pyrus betulifolia, Pyrus korshinskyi
* Laubentfernung vorbeugend nicht erforderlich
* Fungizide bei Wacholder nur vorbeugend möglich (Erwerbsanbau, gefährdete Lagen)
* Fungizide bei Birne Einsatz zur Blüte (Myclobutanil-Produkte gegen Birnenschorf zugelassen); Stärkungsmittel: Neudo-Vital
* Weitere Gymnosporangium-Arten (G. clavariiforme) sind bekannt
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7. April 2009
* Gemeinsame Sendung von www.forstcast.net und www.podcast.fagw.info
* Raupe tritt an Eiche auf, Zunahme seit Mitte der 90er Jahre
* Thaumetopoea processionea
* Eine Generation pro Jahr, Schlupf der Falter im August, kurze Lebensdauer
* Eiablage im oberen Kronenbereich an gut besonnten Stellen als getarntes Gelege
* Larvenschlupf im Mai, sechs Stadien, Fraß nachts in mehrreihigen Prozessionen
* Bis fußballgroße Gespinstnester am Stamm
* Verpuppung im Gespinst, Fraßschäden bis Kahlfraß, Neuaustrieb der Eiche,
* Ab L3 Ausbildung der kritischen, feinen Haare, direkter und indirekter Kontakt (Windverbreitung)
* Dermatitis, Bindehautentzündung, Atemprobleme, Arztbesuch
* Großer, gefährdeter Personenkreis
* Warntafeln, Insektizide (Bacillus thuringiensis), Nestentfernung mit Schutzanzügen und Atemschutz
* Karte zum Auftreten unter www.jki.bund.de unter Pressemitteilungen
* Nützlingsunterstützung
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31. März 2009
* Wichtigste insektizide Wirkstoffgruppe
* Insektizide: Nervengifte (Neurotoxine)
* u.a. Chlorierte Kohlenwasserstoffe, Carbamate, Pyrethroide
* Imidacloprid (u.a. weltweit in 120 Ländern und 140 Kulturen)
* Anderer Begriff: Nitroguanidine
* Reizübertragung: Nervenzelle als Grundeinheit, Kontaktstelle (Synapse)
* Präsynapse, Postsynapse, synaptischer Spalt, Übertragung durch Acetylcholin
* Spaltung am Rezeptor durch Acetylcholinesterase
* Unterschiedliche Ansatzstellen der Insektizide
* Neonicotinoide: Bindung an den Rezeptor der Postsynapse
* Bedeutung durch andere Wirkung (Resistenzen), geringe Warmblütertoxizität
* Nikotin als Pflanzenschutzmittel (Staub, Brühe)
* etwa seit 1770 im Einsatz, USA: 1885: Produkt Gold-Leaf; viele Jahre auch in Deutschland
* Stark giftig, letale Dosis (Mensch): 1 mg / 1 kg Körpergewicht
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24. März 2009
* Neue Schädlinge: Klimawandel, Pflanzentransport
* Neu für Europa: Diaphania (Glyphodes) perspectalis; Zünsler (Pyralidae), Schmetterling
* Heimat in Ostasien, weitere Ausbreitung
* Fraßschäden/Gespinste an Buchspflanzen, alle Entwicklungsstadien an Buchs
* Falter: nachtaktiv, groß, helle Flügel mit dunklem Rand, nur eine Woche Lebensdauer
* Eiablage als Eispiegel, später dunkle Kopfkapsel sichtbar
* Schabefraß der Raupen, Blattfraß, Fraß an der Rinde, Gespinste und Kot
* Raupen bis 5 cm groß, grün-gelb, schwarze Streifen, getarnt
* Verpuppung in den Gespinsten im Buchs
* 2-3 Generationen pro Jahr, Winter als Larve überdauernd
* Aufnahme in die Alert-Liste der EPPO (www.eppo.org)
* Regelmäßige Kontrolle, Absammeln, Schnitt, Insektizide
* Ausblick zur Bekämpfung: Nematoden (Korea, 1991) oder Pheromone (2007 isoliert)
* Verweis auf die Datenbank Arbofux (www.arbofux.de)
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17. März 2009
* Cylindrocladium buxicola, seit 2004 in Deutschland
* Pflanzenausfälle im Erwerbsanbau, Privatgarten, Öffentliches Grün
* Blattflecken, schwarze Längsstreifen am Trieb, rascher Laubfall
* Weißlicher Sporenbelag blattunterseits
* Labor: zylindrische Konidien, sterile Fortsätze mit ovalem Vesikel
* Blattnässe erforderlich (5 Stunden), Pilz kann aktiv eindringen
* Pilz bildet Chlamydosporen (Falllaub), 3-5 Jahre Lebensdauer
* Vorbeugung: Pflanzenkontrolle, Buchsvermehrung von gesunden Pflanzen,
* Wichtig: Blattnässe vermeiden, Falllaub entfernen
* Anfällige Sorte: Suffruticosa
* weniger anfällig: u.a. Herrenhausen, Faulkner (unter Beachtung der Witterung)
* Fungizide: nur vorbeugend möglich, Behandlungen nach Symptomen wenig erfolgreich
* Buchsalternativen u.a. kleinwüchsige Ilex-Arten
* Suchtipp fürs Internet: „Cylindrocladium buxicola“ „Thomas Brand“
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10. März 2009
* Rüsselkäfer (Curculionidae)
* rüsselartig verlängerter Kopf, gekniete Fühler
* Otiorhynchus sulcatus
* Fraßschäden an 150 Pflanzen
* Eine Generation pro Jahr
* Larven: beinlos, hell, gebogen, bis 12 mm, teils massiver Wurzelfraß
* Käfer: Buchtenförmiger Fraß an den Blättern, nachtaktiv, 12 mm, dunkel, hell beschuppt
* Käfer: nicht flugfähig, nur Weibchen bekannt
* Schlupf der Käfer im Mai/Juni, Larven überwintern
* Larvenbekämpfung mit Nematoden (Nützlingslieferanten), Gießkanne, AquaNemix
* Gebrauchsanweisung beachten, parasitierte Larven sind rot, Einsatz März und August
* Käfer: absammeln, Insektizide
* Literatur: Mitteilungen aus der BBA, 1996, Heft 316, Link: http://www.jki.bund.de (Rubrik „Veröffentlichungen“, dann „Mitteilungen“)
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3. März 2009
* Bedeutung im Erwerbsanbau, auch im Hobbybereich
* Kann bei jeder Kultur auftreten
* Abiotische Schäden, Verdacht auf Spritzschaden
* Überprüfung des Spritztagebuches (Erwerbsanbau: Pflicht)
* Vollständigen Produktnamen stets eintragen und prüfen
* Mischung nur nach Gebrauchsanweisung (Wirksamkeit, Verträglichkeit)
* Auch andere Mischungen prüfen (u.a. mit Blattdüngern)
* Pflanzenverträglichkeit prüfen (u.a. Arten, Sorten, Entwicklungsstadium)
* Auf neue Produkte achten
* Berechnung der Dosierung prüfen, Angaben umrechnen (l/ha = ml/10 m2)
* Prozent-Konzentrationen in Promille umrechnen: (Promille = ml/l)
* Umweltbedingungen prüfen (u.a. Temperatur, Sonneneinstrahlung, Licht)
* Sonderfälle prüfen (Herbizidreste, Stellflächen, Überkopfbehandlung, Abdrift)
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24. Februar 2009
* Netzzugang: 70% der Haushalte in Deutschland
* Umfragen aus USA zur Nutzung und sinnvollen Nutzung
* Begriffliche Verknüpfung mit der www-Adresse (Probleme und Stolperfallen)
* Begriff „Deep-Web“, von Suchmaschinen nicht erfasst (bis zu 500mal so hoch)
* Gründe für Suchmaschinen-Defizite: robots.txt, Zugriff geschützt, Dynamische Seiten
* Suchmaschinen-Nutzung: Passende Suchbegriffe, Aufruf der Hilfeseiten
* Suchmaschinen: google.de ; cuil.com ; exalead.com
* Beschränkungen nutzen (Domain, Dateityp, Phrasensuche)
* Metasuchmaschine: metager.de
* Zusätzlich: Google Scholar, Datenbanken, Bookmarklisten (delicious.com)
* Pflanzenschutz-Diagnosedatenbank an Gehölzen: www.arbofux.de
* Bücher/CD zum Pflanzenschutz nicht vergessen
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17. Februar 2009
* Grundvoraussetzungen: Sachkunde (Anwender), zugelassene Produkte (u.a. BVL-Logo)
* Deutsche Anleitung: incl. „Hinweise für den sicheren Umgang“
* Unterschiedliche Gefahrensymbole (schwarz auf orangefarbenen Hintergrund)
* Gefahrenhinweise (R-Sätze), Sicherheitsratschläge (S-Sätze)
* Hinweise für unverdünnte und anwendungsfertige Produkte
* BVL-Richtlinie zu Anforderungen der Schutzanzüge, eigenes Logo für Textilien
* Atemschutz: Partikelfilter (P1, P2, P3) und Gasfilter (3 Klassen, unterschiedliche Typen)
* Häufigster Kombinationsfilter im Pflanzenschutz: A2B2P3
* Haltbar 5 Jahre ab Werk, geöffnet 6 Monate, bei Gebrauch ca. 12-15 Stunden
* Geräte mit Gebläseunterstützung (Sauerstoff in der Atemluft immer noch erforderlich)
* Widerbetretungspflichten beachten (Produktabhängig)
* Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Bereitstellung durch den Arbeitgeber
* Im Netz: Merkblätter von der Gartenbau-Berufsgenossenschaft zum Pflanzenschutz (GBG 11) oder Körperschutz (GBG 8 )
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10. Februar 2009
* Maßnahmen im Pflanzenschutz sind vielfältig
* Gefahr der Resistenzbildung bei Pflanzenschutzmitteln, betrifft alle Anbaubereiche
* Aus allen Bereichen bekannt (u.a. Insektizide, Fungizide, Herbizide)
* Anbau und Industrie betroffen
* Basis: genetische Variabilität, deren Grad ist je nach Faktor unterschiedlich hoch
* Pflanzenschutzmittel wirken als Selektionsfaktor
* Qualitative (=disruptive) Resistenz mit vollständiger Resistenz
* Quantitative Resistenz („Shifting“) mit abgestuftem Resistenzeffekt
* Resistenzmanagement, d.h. resistenzförderliche Faktoren begrenzen
* u.a. Mittelwahl (single-site, multi-site), Wirkstoffgruppen wechseln (Kreuzresistenz beachten)
* u.a. Kombination mit anderen Verfahren, Zulassungssituation beachten
* Wichtige Anlaufstellen (Resistance Action Committee): FRAC www.frac.info , IRAC www.irac-online.org , HRAC www.hracglobal.com
* Neben Resistenzen können auch andere Ursachen für eine Nichtwirkung verantwortlich sein
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3. Februar 2009
- Bevorzugt an Sitkafichte, auch an Blaufichte und Omorikafichte
- Familie der Röhrenläuse, Siphonen sind namensgebend (hier keine Honigtauabgabe)
- 2 mm, grün gefärbt, rote Augen, ungeflügelte und geflügelte Läuse
- Liosomaphis abietinum, Lebenszyklus je nach Klima: Anholo- oder Holozyklus
- Zum Herbst Eiablage an die Nadelbasis, Schlupf der Fundatrix im Frühjahr
- In der Vegetationszeit: Lebendgebärend, Auftreten von Geflügelten zur Ausbreitung
- Zum Herbst treten Geschlechtstiere auf, Ablage der Eier
- Tiere saugen an den Nadeln: Saftentzug, Toxinabgabe,
- Schadbild: Saugschäden, braune Nadeln, Nadelfall
- Die Läuse saugen an den geschützten Stellen im unteren, inneren Bereiches des Baumes
- Anfällig sind Pflanzen an suboptimalen Standorten
- Kontrollen im ausgehenden Winter (Klopfprobe mit weißen Papier)
- Einsatz von Ölen und anderen Pflanzenschutzmitteln (Kontaktmittel, systemische Produkte)
- Bei großen Bäumen technisch schwierig und aufwändig
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27. Januar 2009
* Insekt, Netzflügler, Goldauge, keine Fliege (besitzt zwei Flügelpaare), Stinkfliege
* Chrysoperla carnea
* Ei: Ablage auf einem Stiel, bis zu 800 Eier pro Weibchen
* Larve: 3 Larvenstadien, kräftige Saugzangen, saugt Beute aus
* Puppe: Kugeliger, weißer Kokon; schlüpfende Nymphe häutet sich dann zum Imago
* Imago: 6-10 mm, ernährt sich von Pollen, Nektar und Honigtau
* Entwicklungsdauer: Ei bis Imago, je nach Temperatur 3-8 Wochen (im Mittel 4 Wochen)
* Larve: saugt bis zu 500 Blattläuse aus, großes Beutespektrum, geringe Umweltansprüche
* Lieferung als Nützling als Ei, Larve (in Wellpappe) oder Imago
* Überwinterung als Imago (frostfrei), Schuppen, Dachboden
* Anlockung mit roten Florfliegenkästen
* Als Nützling (Blattläuse, Thripse, Spinnmilben, Schmierläuse) auch beim integrierten Einsatz
* Suche im Netz: Insekt des Jahres 1999, Einzelheft zur Florfliege (Nr. 288) aus der Reihe Mitteilungen der BBA; Buch von Wachmann und Saure aus dem Naturbuchverlag
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20. Januar 2009
* Epidemien auch aus im Pflanzenschutz bekannt, Cronartium ribicola
* Rostpilz, makrozyklisch (alle 5 Sporenformen), heteröcisch (mit Wirtswechsel)
* Wirtswechsel: 5nadelige Kiefern (z.B. Pinus strobus) und Ribes-Arten
* „white pine blister rust“, Säulenrost
* Zyklus: an Kiefer unscheinbare Spermogonien, auffällige Aecidiosporenlager (gelbes Pulver)
* Rinde verdickt, Harzfluss, an Kiefer perennierend
* Aecidiosporen infizieren Ribes-Blätter (Blattflecken oberseits, Uredosporen unterseits)
* Teleutosporenlager (Säule), im Herbst Basidiosporenbildung und Übertragung zur Kiefer
* Aufklärung des Zyklus erst 1889
* An Pinus sibirica (Europa) kaum Schäden, aus USA eingeführte Pinus strobus sehr anfällig
* 1850 erster Kontakt, erste Epidemien 1870, in Mitteleuropa heute im Wald fast verschwunden
* Pilz ist auch nach USA verschleppt worden (1909), dort weitere, noch größere Epidemien
* Maßnahmen: Räumliche Nähe der beiden Wirte meiden, Fungizide bei Johannisbeere
* Rückschnitt bei Kiefern, Sortenanfälligkeit bei Johannisbeere prüfen, Pilzparasit
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13. Januar 2009
* Manche sind auch im Winter weiter aktiv (u.a. Wühlmaus, Maulwurf)
* Insekten: Wo bleiben sie (Boden, Pflanze…) und in welchen Stadium (Ei, Larve, …)
* Winterstadium: Insektabhängig als auch klimaabhängig (z.B. Sitkafichtenlaus)
* Ei: Frostspanner (Borke der Baumkrone), Rhododendronnetzwanze (Eiablage im Gewebe, Kotüberzug), Obstbaumspinnmilbe (zwiebelförmig rote Eier)
* Larve: Ilexminierfliege (Platzmine im Blatt), Apfelwickler (Rinde), Gespinstmotten (unter Sekretmantel)
* Puppe: Großer Kohlweißling (Gürtelpuppe), Kastanienminiermotte (Blatt), Kohleule (Boden)
* Imago: Feuerwanzen (gesellig in der Bodenstreu), Kartoffelkäfer (Boden), Apfelblütenstecher (Borkenschuppen)
* Sonderfall bei wirtswechselnden Tieren wie Salatwurzellaus (Ei an Schwarzpappel) oder Pfirsichblattlaus (Ei auf Pfirsich, auch als Larve)
* Bekämpfung aus der Biologie ableiten, u.a. Schnitt, Laubentfernung, ölhaltige Insektizide
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6. Januar 2009
* Berühmte Persönlichkeit im Pflanzenschutz mit Weltruf
* Thematisch verbunden mit Rostpilze, Falscher Mehltau, Kraut- und Braunfäule
* Am 26.01.1831 in Frankfurt am Main geboren
* Frühe botanische Studien, Herbarium, Kontakt mit Georg Fresenius
* 1849 Medizin studiert (Heidelberg, Berlin), 1853 promoviert
* Ab 1853 Privatdozent Tübingen, ab 1855 Professor Freiburg, ab 1867 Professor Halle, ab 1872 Professor Straßburg
* Am 19.01.1888 gestorben (bösartiger Tumor Oberkiefer) mit 57 Jahren
* Untersuchungen zur These: Pilze sind Ursachen von Erkrankungen
* 1853 (Brandpilze), 1864 (Wirtswechsel Getreideschwarzrost), 1861 (Kraut- und Braunfäule an Kartoffel)
* Weitere Arbeitsgebiete (Algen, Pflanzenanatomie, Flechten)
* 1884 Buchveröffentlichung (Vergleichende Morphologie und Biologie der Pilze, Mycetozoen und Bacterien)
* Besondere Gabe zum genauen Hinsehen und Beobachten
* Viele Nachrufe, u.a. in „Die Naturwissenschaften“ 1931von Ed. Fischer,
„Zeitschrift für Botanik“ 1930/1931 von Ludwig Jost
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30. Dezember 2008
* Pilzordnung der Uredinales, ca. 5000 Arten, an nahezu allen Pflanzen, biotrophe Pilzgruppe
* Basis zur Diagnose erfolgt über die Wirtspflanze
* Schon frühe historische Hinweise zu Rostpilzen (Altes Testament), Römer mit dem Fest der Robigalien
* Rostbraune Farbe der Uredosporen im Sommer führten zur Namensgebung
* Verbunden mit der Zyklus-Aufklärung: Tulasne-Brüder (F), Anton de Bary (D)
* Rostpilze bilden maximal 5 Sporenstadien aus: Spermatien (0), Aecidiosporen (I), Uredosporen (II), Teleutosporen (III), Basidiosporen (IV)
* Makrozyklischer oder mikrozyklischer Kreislauf
* Teilweise mit Wirtswechsel (heteröcisch) bzw. ohne Wirtswechsel (autöcisch)
* Komplexer Zyklus im Detail: Getreideschwarzrost (makrozyklisch, heteröcisch)
* Rostpilze im Gartenbau u.a. Birnengitterrost, Rosenrost, Bohnenrost, Erbsenrost, Säulenrost an Johannisbeere
* „Weißer Rost“ ist kein Rostpilz (gehört systematisch zum Falschen Mehltau)
* Bevorzugung der lateinischen Namen
* Literatur: Ernst Gäumann: Die Rostpilze Mitteleuropas, 1959 (1400 Seiten)
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23. Dezember 2008
* Wie aus Engländern Teetrinker wurden:
* Kaffee ehemals aus Ceylon, Kaffeerost (Hemileia vastatrix) hat den dortigen Kaffeeanbau Mitte des 19. Jahrhunderts zum Erliegen gebracht
* Ersatzweise Anbau von Tee (Pionier: James Taylor), wurde auch nach England geliefert
* Einfluss auf die Präsidentenschaft in den USA:
* Irland 1840, Auftreten der Kraut- und Braunfäule an Kartoffel (Phytophthora infestans)
* Ab 1844: massive Auswirkungen auf die Bevölkerung
* 3 Millionen Menschen sind verhungert und ausgewandert, so auch die Familie Fitzgerald aus Kerry und die Familie Kennedy aus Wexford in die USA
* 1917 wurde dann J.F. Kennedy geboren, der 1960 Präsident der USA wurde
* Giftpilze: Grüner Knollenblätterpilz (lange Latenzzeit, historische Verwendung)
* Fluch des Pharaos (Aflatoxine; Aspergillus flavus), Begriff der Mykotoxine
* Mutterkornpilz, viele Tote im Mittelalter, Sklerotien, führte zur Entdeckung des LSD
* Pilze der Gattung Penicillium, Alexander Fleming, Entwicklung des Penicillin
* Literatur: „Pilzgeschichten“ von Hans und Erika Kothe von 1996 und „Der Pilz, der John F. Kennedy zum Präsidenten machte“ von Bernard Dixon von 1998
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16. Dezember 2008
* Botanisches Insektizid, wird aus Chrysanthemenblüten gewonnen
* Im Hobby- und Erwerbsanbau eingesetzt, rund 40 Produkte in Deutschland
* Chrysanthemum cineraiifolium (heute: Gattung Tanacetum)
* Größte Anbaugebiete: Kenia, Tasmanien
* Blüten geerntet, getrocknet, als Pulver oder häufiger zum Extrakt aufbereitet
* Historische Pfade, gelangte nach Persien (Persisches Insektenpulver) und Europa (Dalmatinisches Insektenpulver)
* 1930 Inhaltsstoffe näher aufgeschlüsselt: Pyrethrin, Cinerin, Jasmolin
* Zugabe von Synergisten: heute meist Rapsöl, früher Piperonylbutoxid
* Einsatz von Pyrethrum: frühes Wurmmittel, Moskitobekämpfung (Salbe, Spray, Räuchermittel), gegen Wasserassel
* Deutschland (Hobby, Erwerbsanbau): Einsatz gegen beißende und saugende Insekten
* Schadwirkung auch gegen viele Nützlinge, rascher Abbau (photolabil), geringe Resistenzgefahr
* Kontaktmittel, Wirkung aufs Nervensystem, unmittelbare Wirkung
* Einsatz auch nach der neuen „EG Verordnung Ökologischer Landbau erlaubt“ (Nr. 834/2007; Nr. 889/2008); im Artikel 5 verankert (Anhang 2)
* Literatur: „Natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel“ von Heinrich Schmutterer und Jürg Huber von 2005
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9. Dezember 2008
* Einsatz als Herbizid, Aufbau von herbizidresistenten Kulturpflanzen
* Nicht selektives Totalherbizid in 130 Länder und bei 100 Kulturen
* Eng mit der Firma Monsanto verbunden (Dr. John Franz), Markteinführung im Jahre 1974
* Angriffspunkt: Enzym bei der Bildung von aromatischen Aminosäuren (EPSP-Synthase)
* Aufnahme über das Blatt, Phloemtransport (Bekämpfung von Wurzelunkräutern)
* Wird im Boden rasch sorbiert und abgebaut (DT-50 ca. 60 Tage)
* Symptome: Blattaufhellungen, geringes Wachstum, Absterben der Unkräuter
* Herbizidresistente Unkräuter: 1995 begonnen bei Monsanto
* Möglichkeiten: resistente EPSP-Synthase, erhöhter Abbau von Glyphosat
* Anbau von herbizidresistenten Pflanzen, z.B. USA: Soja (90%), Baumwolle (70%), Raps (75%), 100 Millionen Hektar weltweit
* Problem: Herbizidresistente Unkräuter (speziell ab 2000), Glyphosat als Selektionsfaktor
* Deutschland: rund 40 Produkte mit Glyphosat (Spritzbehandlung, Dochtstreichgeräte)
* Haus- und Kleingarten: „Rezeptpflicht“ wenn Einsatz auf gärtnerisch nicht genutzten Flächen
* Literatur: Glyphosat-Tagung, Beiträge veröffentlicht im „Pest Management Science“ aus dem Jahre 2008 (Heft 4)
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2. Dezember 2008
* Stichworte: Extremstandorte, Luftschadstoffindikatoren
* Insbesondere in der laublosen Zeit auffällig
* Zuordnung Flechte um 1700, Lichenologie, weltweit rund 20.000 Flechtenarten
* Flechte: Symbiose aus Pilz und Alge (etwa nach 1850 geklärt)
* Namentlich verbunden mit Anton de Bary (D), Simon Schwendener (CH)
* Beteiligt: Schlauchpilze; Blaualgen bzw. Grünalgen
* Vermehrung: vegetativ (Bruchstücke; Soredien), generativ (nur der Pilz; Apothecium)
* Verschiedene Wuchsformen: Krustenflechten (Landkartenflechte), Blattflechten (Gewöhnliche Gelbflechte) und Strauchflechten (Rentierflechte)
* Gallertflechten als Sonderfall
* Teils sehr geringe Wachstumsgeschwindigkeiten (0,1-5 mm pro Jahr)
* Keine direkte Schäden auf Pflanzen, sitzen der Pflanze nur auf, kein Parasit
* Indirekte Probleme: Schneebruch, Knospenüberwuchs, Versteckmöglichkeiten
* Kontrolle: Mechanisch, Versuche mit herbiziden Wirkstoffen (Zulassung fehlt bisher)
* Literatur: „Die Flechten“ als Teil 1 und Teil 2 von Volkmar Wirth von 1995, „Flechten“ von Heribert Schöller von 1997
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25. November 2008
* HuK-Produkte, gesonderte Zulassung für diesen Bereich
* Aufdruck auf der Verpackung, Indikationszulassung beachten
* Absatzzahlen pro Jahr (D): 350-400 Tonnen Wirkstoffmengen
* Anforderungen: Keine T oder T+ Einstufung, Dosiersysteme vorhanden, Verpackungsgröße für ein Jahr
* Anzahl Produkte (D): von 1100 Produkten haben rund 500 eine HuK-Zulassung
* Wichtige Produktgruppen sind u.a. Herbizide und Insektizide
* Verkäufer benötigt Sachkunde, keine Selbstbedienung, Beratungspflicht, Verkauf anzeigepflichtig
* Indikationszulassung, keine §18a oder 18b-Genehmigungen
* Zulassungsende (Aufbrauchfristen), Widerruf oder Ruhen der Zulassung (greift sofort)
* „Rezeptpflicht“ für besondere Herbizide (u.a. Glyphosat) auf gärtnerisch nicht genutzten Flächen
* Entsorgung je nach Kennzeichnung (u.a. Gelber Sack, Haushaltschemikalien, Pamira im Erwerbsanbau)
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18. November 2008
* Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (BVL, BBA – jetzt JKI, UBA, BfR)
* Verbände und Gemeinschaften (EPPO, DPG, iva)
* Entwicklungsstadien von Kulturpflanzen (BBCH)
* Pflanzenschutzmittel (DDT, MCPA), Formulierungen (SC, WG, WP, EC), Firmen (BASF)
* Angaben zur Toxizität: LD-50 und LD-90 Wert
* NOEL und verwandte Abkürzungen, ADI-Wert, ARfD bei einmaliger Aufnahme
* Nachweisverfahren (PCR, ELISA)
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11. November 2008
- Schermaus und andere Synonyme, Arvicola terrestris
- Pflanzenfresser (u.a. Wurzeln, Rhizome) im Boden
- Unspezifische Symptome, Welke, Absterben, schwacher Austrieb, Nagetierspuren
- Unterirdisches Gangsystem, Einzelgänger, ganzjährig aktiv, 3-4 Würfe pro Jahr
- Wühlmaus: flache, seitlich aufgeworfenen Hügel, hochovaler Gang, wird rasch zugewühlt
- Maulwurf: hoch aufgeworfener Hügel, querovaler Gang, kann lange offen bleiben, Insektenfressergebiss
- Maulwurf ist geschützt (Bundesartenschutzverordnung)
- Drahtkorb, alternative Verfahren wenig erfolgreich, Nützlinge fördern
- Rodentizide: Giftköder, Blutgerinnungshemmer
- Einsatz von Fallen: Kastenfallen, Topcat
- Handschuhe tragen (Übertragungsgefahr für u.a. Tularämie)
- Literatur: „Wühlmäuse und Maulwürfe“ von Manfred Fortmann von 1996
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4. November 2008
* Mittel gegen Unkräuter, bereits in der Bibel erwähnt
* Herbizide (D): 550 Millionen Euro Nettoinlandsumsatz, 16.000 Tonnen abgesetzte Wirkstoffmengen
* Herbizidabsatz im Bereich Garten: 130 Tonnen Wirkstoffmenge
* 1940: Erste Herbizide, u.a. Wuchsstoffherbizide (2,4 D, MCPA)
* Wirkungsweise von Herbiziden
* Zeitpunkt beachten (z.B. Vorauflaufmittel), Bodentiefe beachten
* Kontaktwirkung (Abbrenner), systemische Produkte
* Biochemische Ansatzstellen (rund 30 bekannt), Einsatz von Safener
* Abbau und Inaktivierung: abiotische (chemisch, Photolyse) und biotische Vorgänge (Bakterien, Pilze)
* DT-50 und DT-90-Werte
* Lysimeteranlagen (Versuche zur Verlagerung im Boden)
* Literatur: „Unkraut“ von Peter Zwerger und Hans Ulrich Ammon von 2002
* Zugelassene Herbizide (D): 380 Produkte
* Herbizidresistenz als genetisches Merkmal bei Kulturpflanzen (Glyphosat)
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28. Oktober 2008
* Gewisse Gemeinsamkeiten mit dem Echten Mehltau (obligate Parasiten, Symptome, Pflanzen)
* Falscher Mehltau: Mastigomycotina, Klasse der Oomycetes, Ordnung Peronosporales
* Ungeschlechtliche Vermehrung: Über die Vegetation, Konidien oder Zoosporangien mit Zoosporen
* Bevorzugt: feucht-kühle Witterung, Infektion der Pflanze, Bildung baumartig verzweigter Trägerstrukturen (Bestimmung der Gattung)
* Geschlechtliche Vermehrung: Insbesondere zum Herbst hin, Bildung von Oosporen (Oogonium, Antheridium)
* Gelbe Flecken blattoberseits (oft durch Adern begrenzt), unterseits Träger mit Konidien
* An Gemüse, Zierpflanzen, Wein, Feldkulturen; teils Rassenbildung
* Beispiele: Bremia lactucae, Peronospora destructor, Plasmopara viticola
* Fungizide: historisch (Bordeaux-Brühe), Kontaktmittel und systemische Mittel
* Blattfeuchte senken, Sortenwahl, Saatgut, Prognosemodelle
* Literatur: „Falsche Mehltaupilze“ von Käte Frauenstein von 1959, „Phytomedizin“ von Johannes Hallmann et al. von 2007
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21. Oktober 2008
* Spinnentiere, 4 Beinpaare, Privatgarten und Erwerbsanbau von Bedeutung
* Entwicklung: Ei – Larve (nur 3 Beinpaare) – 2 Nymphenstadien – erwachsene Milbe (0,5 mm)
* Mehrere Generationen pro Jahr (bei 20°C 1-2 Wochen Dauer pro Zyklus)
* Schadbild durch Nahrungsaufnahme (Cheliceren, Pedipalpen), saugen im Gewebe
* Blattoberseits weiß-gelbe Sprenkelungen, Bronzefärbung, Gespinste
* Bevorzugen trocken-warme Bedingungen
* Bohnenspinnmilbe (Tetranychus urticae): 200 Wirtspflanzen, im Winter „Rote Spinne“
* Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi): Im Winter zahlreich als zwiebelförmiges Ei
* Braune Spinnmilbe (Bryobia rubrioculus): Keine Gespinste, 1. Beinpaar verlängert
* Bekämpfung: Standort, Nützlinge (Raubmilben), Chemisch (Akarizide, Stadienspezifität beachten, Wirkstoffgruppen wechseln)
* Literatur: „Biologischer Pflanzenschutz im Gewächshaus“ von Reinhard Albert et al. von 2007
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14. Oktober 2008
* Produktname (Marketingaspekte, rechtliche Fragen), vollständiger Name wichtig
* Hinweise zur Formulierung (SC, WG, EC, AF)
* Wirkstoffangabe (Name, Gehalt), ergänzende Hinweise
* Ein Zulassungsinhaber, zum Teil verschiedene Vertriebsunternehmen
* Produktname liefert keinen Bezug zum Wirkstoff (Beispiele am Namen Saprol)
* Indikationszulassung seit 2001, Verweis auf §18a-Genehmigungen
* Wartezeiten in Tagen bei rückstandsrelevanten Kulturen (Gemüse, Obst)
* Bienenschutz (B1-B4), Kennzeichnung nach Gefahrstoff-Verordnung, R- und S-Sätze
* Notfallnummern vom Hersteller
* Konzentrationsangabe (früher %; jetzt kg/ha), Pflanzenverträglichkeit, Mischungen
* Abstandsauflagen zu Gewässern, Nebenwirkungen auf Nutzorganismen
* Haltbarkeitsangaben
* Begleitinfo: Kataloge der Firmen, Gedrucktes Verzeichnis oder PAPI-Programm (Saphirverlag; www.saphirverlag.de), BVL-Datenbank (www.bvl.bund.de)
* Fazit: Erst lesen, dann spritzen
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7. Oktober 2008
* Bakterium, Erwinia amylovora, 1 µm groß
* Von Burrill in USA um 1880 nachgewiesen, seit 1900 sind Bakterien endgültig als Krankheitsverursacher an Pflanzen akzeptiert
* 1971 auf Sylt erster Nachweis in Deutschland, weltweit über 40 Befallsländer
* Symptom Blätter vom Feuer verbrannt, „fire-blight“, Meldepflichtige Krankheit
* Apfelfrüchtige Rosengewächse (u.a. Kernobst, Weißdorn, Cotoneaster)
* Kein Befall bei Stein- und Beerenobst, anderen Laubgehölzen oder Koniferen
* Blätter/Blüten welken, trocknen ein, Triebspitze an der Spitze stark gekrümmt, Schleimtropfenaustritt, Rindenpartien verfärben sich
* Labordiagnose, Verwechslungsgefahren (u.a. Rindenbrand, Birnentriebwespe)
* Überdauerung im Winter in der Pflanzen („Canker“), Vermehrung und Austritt
* Verbreitung (Insekten, Regen), Blüten erste Symptome durch übertragende Insekten
* Sofern möglich Rückschnitt (Desinfektion), Rodung, Sortenanfälligkeit
* Bakterizide (Streptomyzin, Sondergenehmigung), Prognosemodelle
* Begleitinfos: „Der Feuerbrand“ vom aid (Nr. 1545/2007; www.aid.de), „Bericht über die Feuerbrandsituation im Jahr 2007“ (Bundesministerium; www.bmelv.de), „Drucksache 16/9929“ (kleine Anfrage an die Bundesregierung; dip21.bundestag.de)
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30. September 2008
* Larven der Schmetterlinge, holometabole Entwicklung: Ei, Larve, Puppe, Imago
* Kopf: Kapsel, beißende Mundwerkzeuge, 6 Punktaugen auf jeder Kopfseite
* Brust: 3 Segmente, gegliederte Beinpaare, zum Teil mit Nackenschild
* Hinterleib: 10 Segmente, ungegliederte Bauchfüße am 3ten bis 6ten und am 10ten Segment
* Sohle der Bauchfüße mit Kranzfüßen oder Klammerfüßen
* Afterraupen: Zwischen Brust- und Beinpaaren nur ein freies Segment
* Aus dem Ei schlüpft die Larve (L1-L6), reine Fressstadien
* Unterschiedliche Lebensweise (u.a. frei am Blatt, Gespinste, Minierer, Boden)
* Teilweise mit Problemen für Menschen (Haare vom Eichenprozessionsspinner)
* Bekämpfung vielgestaltig, u.a. absammeln, Insektizide (Kontaktgift, Fraßgift), Nützlinge
* Begleitinfos: „Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer“ von Heiko Bellmann von 2003, „Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen“ von David Carter von 1987, Internetseite von Walter Schön zu Raupen und Schmetterlingen www.schmetterling-raupe.de
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23. September 2008
Echter Mehltau
* Weißer, mehliger Belag, meist blattoberseits
* Carl von Linne: 1753 erste Namensgebung von einem Echten Mehltau
* Ektoparasit, Symptome teilweise auch auf der Blattunterseite (u.a. Esche, Gerbera)
* 10.000 Pflanzenarten weltweit betroffen, obligater Parasit
* Überwinterung mittels Kleistothecien, Myzel in Knospenschuppen
* Frühjahr: Verbreitung über Konidien oder Ascosporen
* Keimschlauchbildung, Appressorium, Infektionshyphe, Haustorium
* Verbreitung asexuell (unverzweigte Träger mit einer aufgereihten Konidienkette)
* Inkubationszeit unter einer Woche (Epidemien)
* Bestimmung der Gattung über die Kleistothecien (Asci, Appendices)
* Sonderfall formae specialis (f.sp.) und Rassen; „Schönwetterpilze“
* Bekämpfung: Bewässerung, Sortenwahl, Düngung, Fungizide, Stärkungsmittel
* Verwechslungen u.a. Gallmilben, Falscher Mehltau, Kalkflecken, Penicillium
* Begleitliteratur: „The powdery mildews (Erysiphales) of Europe“ von Uwe Braun von 1995, „Echte Mehltaupilze“ von Käte Frauenstein von 1959, „Die Biologie der Schadpilze, Vol. 1“ vom aid (www.aid.de)
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16. September 2008
* Obstmade, „Wurm im Apfel“, 1-2 Generationen pro Jahr
* Raupe: bis 2 cm, rötlich, schwarze Warzen, Kopf und Nackenschild dunkel
* Überwinterung als L5 in der Borke (Kokon, Verpuppung im Frühjahr)
* Falterschlupf im Mai (unscheinbar gefärbt), Eiablage auf Blätter oder junge Früchte
* Ei 1mm, rundlich, äußere Entwicklung (u.a.“Rotringstadium“)
* Raupe bohrt sich in die Frucht ein, frisst bis zum Kerngehäuse
* Kotbildung mit Abgabe nach außen, 3-5 Wochen Entwicklungsdauer
* Hobby: Stammpflege, Fallobst entfernen, Wellpappegürtel
* Erwerbsanbau: Pheromoneinsatz (Verwirrung, „Attract and Kill“, Spritztermin)
* Pflanzenschutzmittel: Granuloseviren, Häutungsbeschleuniger, Nervengifte, Metamorphosehemmer
* Einsatz von Prognosemodellen
* Biologisch: Nematoden (gegen die Larven), Schlupfwespen (gegen die Eier)
* Historie: Arsen gegen Apfelwicklerraupen
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9. September 2008
* Bekannte Nützlinge, eigene Käferfamilie (Coccinellidae), weltweit rund 5000 Arten
* Holometabole Entwicklung: Ei, Larve, Puppe, Imago; „Ladybird“
* Nahrungsspektrum (Arten in Mitteleuropa): 70% Blattläuse, 18% Schildläuse
* Fraßleistung je nach Art: 60-150 Blattläuse pro Tag
* Spezialisten: Echte Mehltaupilze, phytophage Ernährung
* Nahrungsaufnahme bei jungen Larven (zerbeißen, saugen sie aus, Reste bleiben)
* Alte Larven und Imago (vollständige Zerkleinerung, extraintestinale Verdauung)
* Biologischer Einsatz: ab 1880 zur Schildlausbekämpfung an Citrus (Rodolia cardinalis)
* Nützlingsanbieter: Marienkäferverkauf als Ei, Larve oder Imago (Kritisch: Asiatischer Marienkäfer)
* Überwinterung gesellig als Imago an geschützter Stelle
* Totstellreflex beim Käfer zur Feinabwehr
* Begleitliteratur: „Marienkäfer“ von Bernhard und Hertha Klausnitzer von 1997
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2. September 2008
* „Sachkundig“ juristisch definiert seit 1986 (im Sinne des Pflanzenschutzgesetzes)
* Für die Abgabe oder Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erforderlich
* Basis: Pflanzenschutz-Sachkunde Verordnung (von 2001)
* Sachkundig u.a. durch abgeschlossenes Studium, Gärtnerausbildung
* Nur Abgabe, z.B. Drogisten
* Alternative: Absolvierung einer kostenpflichtigen Prüfung
* Sonderfall: Sachkundenachweis nach Chemikalienverbots-Verordnung („Giftprüfung“)
* Zum Teil auch gemeinsame Schulungen und Prüfungen im Angebot
* Werkerausbildung ohne Sachkunde
* Begleitliteratur: „Sachkundig im Pflanzenschutz“ von Wilhelm Klein et al. von 2007, „Sachkundenachweis Lernprogramm 2007“ vom Industrieverband Agrar, „Gefährliche Stoffe und Zubereitungen“ von Helmut Hrath von 2007
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26. August 2008
* Diagnose zentrale Voraussetzung für jeden Pflanzenschutz
* Falsche Diagnosen führen zu falschen Maßnahmen, Verlust der Glaubwürdigkeit
* Einteilung in abiotische und biotische Schadursachen
* Erfassung der Standortfaktoren, direkte Pflanzenuntersuchung
* Schadsymptom nicht auch immer Ort der Schadursache
* Stets gesamte Pflanze (incl. Wurzelbereich) untersuchen
* Schädlinge (Stadien, Kot), Pilze (Symptomatik, Fruchtkörper, Sporen)
* Biochemische und molekularbiologische Verfahren
* Genauigkeit einer Diagnose abhängig von der Art der Bekämpfung
* Beispiel: Blattlauskontrolle (chemisch, biologisch), Bacillus thuringiensis (gegen Raupen), Viren
* Überprüfung der Pathogenität, Kochsche Postulate (Robert Koch)
* Afterraupe: ein beinloses Segment nach den 3 Brustbeinpaaren, Raupen zum Vergleich mit hier (mindestens) zwei beinlosen Segmenten
* Erst Diagnose überprüfen bevor die Bekämpfungsmaßnahmen geändert werden
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19. August 2008
* Botrytis cinerea, Gartenbau weit verbreitet (über 230 Wirtspflanzen)
* Blatt- und Stängelfäule, grauer Schimmelrasen bei feuchten Bedingungen
* Träger, an der Spitze stark verzweigt, am Ende ovale Konidien ansitzend
* Blüten mit Blütenpocken, Früchte mit „Geisterflecken
* Gattung Botrytis 1729 erstmals beschrieben, über 20 Arten sind bekannt
* Vermehrung ungeschlechtlich (Träger, Konidien) und geschlechtlich (Apothecium, Ascosporen)
* Dauerkörper (Sklerotien, Chlamydosporen)
* Saprophyt, „Schwächeparasit“, förderlich sind gemäßigte Temperaturen und höhere Feuchte
* Kritisch: Lichtmangel, enger Stand, Nährstoffmangel, Wunden, Verletzungen
* Vorbeugend: Vermeidung der für den Pilz förderlichen Bedingungen
* Hygiene, Wachstumsbedingungen, Luftfeuchte, Taupunkt
* Fungizide (Botrytizide), Wirkstoffgruppenwechsel (Pilz genetisch sehr variabel)
* Positiver Effekt: Grauschimmel verursacht „Edelfäule“ bei Weintrauben
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12. August 2008
* Insektenverständigung auf vielfältige Art (optisch, akustisch, chemisch)
* Bei vielen Faltern schon früh bekannt: „Duftstoffe“ (Pheromone)
* 1959 Adolf Butenandt, erste Isolierung von Sexuallockstoff vom Seidenspinner
* 1959 Definition nach Karlson und Lüscher (artspezifische Botenstoffe)
* Sexualpheromone (meist Anlockung der Männchen), Alarmpheromone (Blattläuse)
* Aggregationspheromone (Borkenkäfer), Markierungspheromone (Kirschfruchtfliege)
* Basis für einen Einsatz: Isolierung der Verbindung, Synthese, Fallentyp
* Überwachung (Monitoring), Verwirrungsmethode (Obst, Weinbau), Aggregationsmethode (Forst)
* Fallentypen: Klebrige Deltafalle, Dispensor in Ampullenform, Schlitzfallen
* Zähleinheit bei Borkenkfer: Kupferstecher 1 ml rund 400 Kfer
* Pheromon-Bezugsquellen: Verschiedene Nützlingsanbieter
* Nebeneffekt von manchen Kosmetika (z.B. Alarmpheromon von Hornissen)
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5. August 2008
* „Compendium of IPM Definitions“ mit rund 70 Definitionen
* IPM (Integrated Pest Management)
* Erste Definitionen von Stern und Mitarbeitern aus dem Jahre 1959
* Definitionen unter Beachtung der wirtschaftlichen Schadensschwelle
* Definition nach Pflanzenschutzgesetz (1986), Kombination von Verfahren
* Biologische Schadensschwelle (Befallsdichte ermitteln)
* Wirtschaftliche Schadensschwelle (Verluste in Bezug zu den Bekämpfungskosten)
* Abhängig von vielen Faktoren (u.a. Preise, Qualitätsanspruch, Schaderreger)
* Beispiel: Spannerraupe Kernobst (Vorblüte): 5-8 Raupen/100 Blütenbüschel
* Biologische und Biotechnische Maßnahmen, Pflanzenzüchtung, Anbau- und Kulturtechnik
* Übergeordnete Begriffe: Integrierter Pflanzenbau, Integrierter Landbau
* Übertragung des Begriffes in die Praxis
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29. Juli 2008
* Besondere Geschichte, auffällige Symptomatik, in der Öffentlichkeit bekannt
* 1983/1984 entdeckt in Mazedonien (Ohridsee), 1986: Cameraria ohridella
* Weitere Ausbreitung über Österreich und Süddeutschland (jetzt in ganz Europa)
* Heimat vermutlich im asiatischen Raum, noch ungeklärt
* Wirtspflanzen: insbesondere die Weißblühende Rosskastanie
* Eiablage auf die Blattoberseite, Larven dringen ins Blatt ein (1-5 mm, flach)
* Saftschlürfer (L1 und L2), später dann Minenbildung, Puppenbildung im Blatt
* Falter: 3-4 mm, bronzefarben; 3-4 Generationen pro Jahr
* Ähnliche Symptomatik: Blattbräune-Pilz (Guignardia aesculi)
* Die Miniermotte wirkt als ein Schadfaktor unter vielen
* Bekämpfung: Laubentfernung, Kompostierung, Nützlinge, Pheromonfallen, Insektizide
* Suche im Netz: Phrasensuche zu „Cameraria ohridella“
* Flugzeiten der Falter: Mai, Juli, September; Falter sitzen außen am Stamm
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Weitere Informationen finden Sie hier in Arbofux – der Diagnosedatenbank für Gehölze
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22. Juli 2008
* Als Begriff wenig bekannt (Lexikon, Wikipedia)
* Pflanzenschutzgesetz (§34) näher geregelt (Ländersache)
* Auch im ersten Pflanzenschutzgesetz (1937) bereits genannt
* Überwachung der Pflanzenbestände (Kontrollfunktion)
* Überwachung von Pflanzentransporten (u.a. Pflanzenpass)
* Beratung und Aufklärung (u.a. Warndienst, Öffentlichkeitsarbeit)
* Berichterstattung zum Auftreten und Verbreitung (u.a. bei neuen Schädlingen)
* Prüfung von Pflanzenschutzmitteln sowie Geräten
* Unterschiedliche Bezeichnungen je nach Bundesland
* Liste aller Pflanzenschutzämter: www.wasser-und-pflanzenschutz.de (Service)
* Bundesebene: BM für ELV im Referat Pflanzenschutz (www.bmelv.de)
* Nachgeordnet: Julius Kühn Institut (www.jki.bund.de)
* Kontakt zu anderen Stellen (u.a. EPPO, EU)
* Hobbyanbau: Pflanzenschutzamt sowie Gartenakademien als Ansprechpartner
* Begleitliteratur: „Berliner Pflanzen – 50 Jahre Pflanzenschutzamt Berlin“ von 2004
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15. Juli 2008
* Begriff im Pflanzenschutzgesetz näher definiert
* Stoffe ausschließlich zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Pflanzen
* Schutz der Pflanzen vor nichtparasitären Beeinträchtigungen
* Zur Anwendung an abgeschnittenen Zierpflanzen
* Pflanzenschutzmittel wirken im Gegensatz direkt gegen Schadorganismen
* Erfüllung bestimmter Anforderungen (u.a. keine schädlichen Auswirkungen, Aufnahme in BVL-Liste)
* Für Pflanzenstärkungsmittel kein Wirkungsnachweis erforderlich
* Inhalt des Antrages (u.a. Bezeichnung, Angaben zur Zusammensetzung, Wirkungsweise)
* BVL prüft den Antrag zusammen mit BfR, JKI, UBA (Gebühr: 290 Euro)
* Veröffentlichung in der BVL-Liste; Anlaufstelle www.bvl.bund.de
* In der BVL-Liste sind etwa 300 Mittel aufgeführt (u.a. organische Mittel)
* Zusätzliche Hilfe: pflanzenstaerkungsmittel.bba.de (online-Datenbank)
* Aktuelle Änderung (Frühjahr 2008): Selbstbedienungsverbot aufgehoben
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8. Juli 2008
* Schneckenkornprodukte (Absatz im Garten pro Jahr): 35 Tonnen Wirkstoffmenge
* Metaldehyd: Viele Produkte, frühere Meta-Tabletten, vermehrte Schleimproduktion
* Methiocarb: Mesurol Schneckenkorn, Nervengift
* Eisen-III-Phosphat: Ferramol, Absterben im Boden
* Molluskizide
* Gebrauchsanweisung beachten (u.a. Wirkstoffgehalt, Ausbringmenge, Wartezeiten)
* Preise unterschiedlich (für 10 m2: Preisspanne von 10 Cent bis 70 Cent)
* Bierfalle (anlockende Wirkung, Alkohol, Regendach, regelmäßig absammeln)
* Schneckenzaun (mechanische Barriere durch Abwinkelung, Lücken prüfen)
* Begleitliteratur: „Wenn Schnecken zur Plage werden“ von Robert Sulzberger
* Arion lusitanicus (Spanische Wegschnecke)
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1. Juli 2008
* Stamm der Mollusken (Weichtiere), Klasse der Gastropoda
* Landlungenschnecken (insbesondere Nacktschnecken)
* Schädling, Abbau von organischen Material, Bilharziose-Überträger
* Mantelschild, Atemloch, zwei Fühlerpaare, Exkretions- und Geschlechtsöffnung
* Fußsohle, Fußsaum, Kiel, Mundöffnung (Kiefer, Radula), Schleimdrüsen
* Symptome: Schleim, Kotreste, Fraßspuren
* Vermehrung: biologische Zwitter mit zeitlicher Abfolge, Eiablage zum Herbst
* Literatur: „Landschnecken“ von Klaus Bogon von 1990
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