18. Januar 2011
- Gilt als Nestor des Deutschen Pflanzenschutzes
- Geboren am 19. Mai 1867 in Coburg, schwere Krankheit in der Kindheit
- Interesse an botanischen Themen, spätere Lehre in einer Apotheke
- Wanderjahre in der Schweiz, Studium, promovierte zum Thema Pflanzengallen
- Ab 1899 an der neu gegründeten „Biologischen Abteilung für Land- und Forstwirtschaft des Kaiserlichen Gesundheitsamtes“ in Berlin
- Ab 1920 Direktor der dann „Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft“ bis zur Pensionierung 1933
- Ausbau und Etablierung dieser Anstalt (der späteren BBA bzw. JKI)
- Forschungsarbeiten zum Pflanzenschutz bei Kartoffeln
- Wegbegleiter zum ersten deutschen Pflanzenschutzgesetz von 1937
- Hochschullehrer, Mitherausgeber des „Sorauer“, Begriff „Pflanzenmedizin“
- Gestorben am 10. November 1952, begraben in Berlin-Dahlem (Ehrengrabstätte)
- Otto-Appel-Denkmünze wird alle zwei Jahre verliehen
- Gustav Otto Appel (Sohn) schlug eine fachlich ähnliche Karriere ein (1897-1976)
… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@hswt.de
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23. November 2010
- Claviceps purpurea, Pilz mit vielen Gesichtern (historisch, pharmakologisch, Pflanzenschutz)
- Dunkle, bis zu 4 cm große Dauerkörper (Sklerotien) in den Roggenähren
- Namensableitung über Kornmutter (Geist) oder Bezug als Wehenmittel
- Insbesondere im Mittelalter Ursache für teils massive Vergiftungsfälle
- Symptomgruppen: Brandseuche und Kribbelkrankheit; Mortalität bis 20%
- Schutzpatron Heiliger Antonius; Isenheimer Altar
- Keimung der Sklerotien, Bildung von Ascosporen in Perithecien
- Primärinfektion der Roggenblüte, Bildung der Nebenfruchtform (Sphacelia segetum), Sekundärinfektionen weiterer Pflanzen
- Zyklus von Tulasne aufgeklärt (1850), über 200 Gräser/Getreidearten als Wirtspflanzen
- Alkaloide sind für die Giftwirkung verantwortlich; Arthur Stoll, Albert Hofmann
- Lysergsäurederivate wie Ergotamin, Ergometrin oder Ergocryptin
- Maßnahmen gegen Mutterkorn (u.a.): Saatgutreinigung, Züchtung, Anbautechnik
- Konsumgetreide vom Gesetzgeber mit Grenzwert von 0,05 Gewichtsprozent
… dann wieder bis Dienstag
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14. September 2010
- Zählt neben Anton de Bary zu den berühmten deutschen Phytopathologen
- Namentlich verewigt u.a. im Julius-Kühn-Institut (JKI)
- Praktischer Wissenschaftler, Mikroskopeinsatz, Weitsicht, Hochschullehrer
- Nicht nur im Pflanzenschutz aktiv sondern auch in anderen Bereichen (Tierzucht)
- 1825 -1910, Landwirt, Gutsverwalter, Studium, Promotion zu Brandpilzen
- Buch-Veröffentlichung 1858: „Die Krankheiten der Kulturgewächse, ihre Ursachen und ihre Verhütung„
- Ab 1862 Professor in Halle, vielschichtige wegbereitende Arbeiten im Pflanzenschutz
- Rübenzystenälchen-Arbeiten, Aufbau einer Versuchsstation, Lehrinstitute
- Veröffentlichung zur Tierzucht, Museum für Haustierkunde Julius Kühn in Halle
- Julius-Kühn-Preis der DPG
- „Ich schreibe nicht Euch zu gefallen – Ihr sollt was lernen !“
… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@hswt.de
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