26. Januar 2010
- Neobiota: Auftreten und Verbreitung neuer Arten in einem Gebiet nach dem Jahre 1492 (Entdeckung von Amerika)
- Neophyten (neue Pflanzen), Neozoen (neue Tiere), Neomyceten (neue Pilze)
- Invasive Art: Die neue Art breitet sich rasch aus und sorgt für Probleme (ökologisch, ökonomisch, gesundheitlich)
- Vorstellung von 3 Neophyten und 3 Neozoen
- Ambrosia: Stammt aus den USA, hohe Pollenproduktion (hoch allergen)
- Herkulesstaude: Starke Hautreaktionen nach Saftkontakt unter Sonnenlicht
- Indisches Springkraut: Ehemals als Zierpflanze nach Europa eingeführt, Himalaya
- Asiatischer Marienkäfer: Ehemals als Nützling eingesetzt, vielfältige Probleme
- Kastanienminiermotte: Heimat ungewiss, Schädigungen geringer als ehemals vermutet
- Kiefernholznematode: Bockkäfer sind Überträger, Verpackungsmaterial behandeln
- Für Europa sind 11.000 Neobiota beschrieben (Deutschland: 1.800 Arten)
- Neobiota-Datenbanken im Netz: www.europe-aliens.org; www.nobanis.org
- Neobiota (und deren Verschleppung) war für den Pflanzenschutz früh von Interesse (IPPC, EPPO)
- Vielfältige Literatur zum Thema, u.a. „Die Ameise als Tramp“ von Bernhard Kegel und „Biologische Invasionen: Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa“ von Ingo Kowarik
… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de
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19. Januar 2010
- Häufige Symptome: Blattflecken, Nassfäule, Brände, Welke, Tumore
- Symptome sind kein Ausschlusskriterium, nur als Anhaltspunkt nutzbar
- Keine Begrenzung auf bestimmte Pflanzenorgane, Vorstellung einiger Bakteriosen
- Fettfleckenkrankheit der Bohne (Pseudomonas syringae pv. phaseolicola)
- Wurzelkropf (Agrobacterium tumefaciens)
- Weichfäule (Erwinia carotovora ssp. carotovora)
- Bakterielle Welke der Tomate (Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis)
- Feuerbrand (Erwinia amylovora)
- Diagnose mittels Symptome, Mikroskop, Labor (klassisch, PCR, ELISA)
- Einsatz von Bakteriziden (Sonderfall), Nebenwirkung von Fungiziden
- Schwerpunkt auf vorbeugende Maßnahmen (stets erregerabhängig)
- Gesundes Saatgut, kranke Pflanzen entfernen, Verletzungen reduzieren
- Bewässerung und Nährstoffversorgung anpassen
- Versuche zur biologischen Bekämpfung, Quarantänemaßnahmen
- Frühe züchterische Erfolge (transgener Reis bei Xanthomonas oryzae pv. oryzae)
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12. Januar 2010
- Als Schaderregergruppe oft zu Unrecht vernachlässigt
- Wegbereiter in der Geschichte sind u.a. Robert Koch, Jan Hendrik Wakker, Erwin Smith
- Seit ca. 1900 eigener Zweig innerhalb der Phytomedizin
- Größe: ca. 1 µm, Prokaryoten, stäbchenförmig, teilweise mit Begeißelung
- Zellwand aus Murein, Gramfärbung (positiv/negativ)
- Unterschiede zwischen Subspecies (ssp.) und Pathovar (pv.)
- Es gibt mehrere Hundert durch Bakterien an Pflanzen verursachte Krankheiten
- Nicht alle Bakterien sind pathogen (u.a. Symbionten, Saprophyten, Epiphyten)
- Zur erfolgreichen Infektion sind Pflanze, Pathogen und Umwelt erforderlich (Dreieck)
- Eintritt über Wunden (u.a. Schnitt, Hagel) oder natürliche Öffnungen (u.a. Stomata)
- Ausbreitung der Bakterien in der Pflanze interzellulär oder über das Gefäßsystem
- Vermehrung der Bakterien durch Teilung (Teilung etwa alle 30-50 Minuten)
- Aufbau von einem zu 10 Millionen Bakterien innerhalb eines Arbeitstages
- Symptomatik durch Vermehrung, Produktion von Toxinen, Enzymen und Wuchsstoffen
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