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Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


28. Oktober 2008

Falscher Mehltau

* Gewisse Gemeinsamkeiten mit dem Echten Mehltau (obligate Parasiten, Symptome, Pflanzen)
* Falscher Mehltau: Mastigomycotina, Klasse der Oomycetes, Ordnung Peronosporales
* Ungeschlechtliche Vermehrung: Über die Vegetation, Konidien oder Zoosporangien mit Zoosporen
* Bevorzugt: feucht-kühle Witterung, Infektion der Pflanze, Bildung baumartig verzweigter Trägerstrukturen (Bestimmung der Gattung)
* Geschlechtliche Vermehrung: Insbesondere zum Herbst hin, Bildung von Oosporen (Oogonium, Antheridium)
* Gelbe Flecken blattoberseits (oft durch Adern begrenzt), unterseits Träger mit Konidien
* An Gemüse, Zierpflanzen, Wein, Feldkulturen; teils Rassenbildung
* Beispiele: Bremia lactucae, Peronospora destructor, Plasmopara viticola
* Fungizide: historisch (Bordeaux-Brühe), Kontaktmittel und systemische Mittel
* Blattfeuchte senken, Sortenwahl, Saatgut, Prognosemodelle
* Literatur: „Falsche Mehltaupilze“ von Käte Frauenstein von 1959, „Phytomedizin“ von Johannes Hallmann et al. von 2007

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

21. Oktober 2008

Spinnmilben

* Spinnentiere, 4 Beinpaare, Privatgarten und Erwerbsanbau von Bedeutung
* Entwicklung: Ei – Larve (nur 3 Beinpaare) – 2 Nymphenstadien – erwachsene Milbe (0,5 mm)
* Mehrere Generationen pro Jahr (bei 20°C 1-2 Wochen Dauer pro Zyklus)
* Schadbild durch Nahrungsaufnahme (Cheliceren, Pedipalpen), saugen im Gewebe
* Blattoberseits weiß-gelbe Sprenkelungen, Bronzefärbung, Gespinste
* Bevorzugen trocken-warme Bedingungen
* Bohnenspinnmilbe (Tetranychus urticae): 200 Wirtspflanzen, im Winter „Rote Spinne“
* Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi): Im Winter zahlreich als zwiebelförmiges Ei
* Braune Spinnmilbe (Bryobia rubrioculus): Keine Gespinste, 1. Beinpaar verlängert
* Bekämpfung: Standort, Nützlinge (Raubmilben), Chemisch (Akarizide, Stadienspezifität beachten, Wirkstoffgruppen wechseln)
* Literatur: „Biologischer Pflanzenschutz im Gewächshaus“ von Reinhard Albert et al. von 2007

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

14. Oktober 2008

Pflanzenschutzmittel-Verpackung

* Produktname (Marketingaspekte, rechtliche Fragen), vollständiger Name wichtig
* Hinweise zur Formulierung (SC, WG, EC, AF)
* Wirkstoffangabe (Name, Gehalt), ergänzende Hinweise
* Ein Zulassungsinhaber, zum Teil verschiedene Vertriebsunternehmen
* Produktname liefert keinen Bezug zum Wirkstoff (Beispiele am Namen Saprol)
* Indikationszulassung seit 2001, Verweis auf §18a-Genehmigungen
* Wartezeiten in Tagen bei rückstandsrelevanten Kulturen (Gemüse, Obst)
* Bienenschutz (B1-B4), Kennzeichnung nach Gefahrstoff-Verordnung, R- und S-Sätze
* Notfallnummern vom Hersteller
* Konzentrationsangabe (früher %; jetzt kg/ha), Pflanzenverträglichkeit, Mischungen
* Abstandsauflagen zu Gewässern, Nebenwirkungen auf Nutzorganismen
* Haltbarkeitsangaben
* Begleitinfo: Kataloge der Firmen, Gedrucktes Verzeichnis oder PAPI-Programm (Saphirverlag; www.saphirverlag.de), BVL-Datenbank (www.bvl.bund.de)
* Fazit: Erst lesen, dann spritzen

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de