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Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


28. April 2009

Honigtau

* Zuckerhaltiger Kot der im Phloem saugenden Insekten
* Manna vom Himmel (2. Buch Mose): Schildlaus-Honigtau an Tamariske
* Honigtau-Herkunft erst seit 17. Jahrhundert abschließend geklärt
* Ausscheidung aus dem After, nicht aus den paarigen Siphonen
* Saugende Insekten: Pflanzenzellen, Phloem (Systembibitoren), Xylem
* Phloem-„Sauger“ u.a. Blattläuse, Weiße Fliege, Blattflöhe, Napfschildläuse
* Hauptinteresse liegt auf den löslichen N-Verbindungen (=Abgabe vom Zuckerüberschuss)
* Honigtau: Mischung aus Phloemsaft und Stoffwechselprodukten
* Teils hohe Honigtauproduktion (Faustzahl: ein Tropfen in 15-40 Minuten)
* Probleme: Schwächung der Pflanze, Rußtaubildung, Autolackschädigung
* Teils auch Probleme für die Tiere selber (u.a. Wegschleudern, Wachsbildung)
* Trophobiose (Wechselwirkung Ameise und Blattlaus)
* Honigtau im Nadelwald (Rindenläuse) wird von Bienen gesammelt (=Waldhonig)

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

21. April 2009

Ohrwurm

* Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia)
* Ordnung der Dermaptera, weltweit 1300 Arten (bei uns: 7-9 Arten)
* 1-3 cm, schlank, längere Fühler, paarige Hinterleibszangen (Cerci)
* Erstes Flügelpaar verkürzt und verhärtet, bedeckt die faltigen Hinterflügel
* Hemimetabole Entwicklung, 1 Generation pro Jahr, Alter etwa 1 Jahr
* Winterlager im Boden (5 cm), meist paarweise, Eiablage im Februar
* Brutpflege zum Überleben der Eier notwendig (Ablecken der Eier)
* Oberirdisch dämmerungs- und nachtaktiv, Paarung in der Sommermonaten
* Nahrungsspektrum: Pflanzen und Verwandte (Schädling) und Tiere (Nützling)
* Hinweise zu Blutläusen, Blattläusen, Blattsauger
* Probleme u.a. durch Verunreinigung durch Kot, Störung bei der Weinlese
* Geschmacksbeeinträchtigungen durch Abwehrsekret beim Wein
* Nachtlager u.a. als Ohrwurmtopf, Schlafröhren, Bambusröhren
* Videos zu Forficula auricularia unter www.arkive.org
* Themenwünsche für einen Podcastbeitrag ? Mail genügt !

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

14. April 2009

Birnengitterrost

* Gymnosporangium sabinae (=Gymnosporangium fuscum)
* Wirtswechsel von Wacholder zur Birne (heteröcisch), Opsistyp
* Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika (eingeschleppt von Europa ca. 1930)
* Frühjahr: Wacholder, aufquellende Teleutosporen, Abgabe der Basidiosporen
* Übertragung mit dem Wind auf Birne: Gelbe Flecken, später orange-rot, bis zu 20 mm groß, mit Spermogonien
* Warzenartige Aecidien, Blattunterseite, längs aufgerissene Wand (Name)
* Wacholder: Nadelinfektion, nach 1-2 Jahren Teleutosporenbildung
* Wacholder: bleibt infiziert, Birne: muss jedes Jahr neu infiziert werden
* Maßnahmen: Entfernung einer der beiden Partner (begrenzter Effekt)
* Arten- und Sortenwahl bei Wacholder sehr wichtig (Anfälligkeitslisten unter www.infoblaetter.fagw.info (dort: Merkblatt zum Birnengitterrost)
* Anfälligkeit bei der Birne weniger ausgeprägt, Unterschiede aber bekannt
* Birne: weniger anfällige Arten bekannt, u.a. Pyrus betulifolia, Pyrus korshinskyi
* Laubentfernung vorbeugend nicht erforderlich
* Fungizide bei Wacholder nur vorbeugend möglich (Erwerbsanbau, gefährdete Lagen)
* Fungizide bei Birne Einsatz zur Blüte (Myclobutanil-Produkte gegen Birnenschorf zugelassen); Stärkungsmittel: Neudo-Vital
* Weitere Gymnosporangium-Arten (G. clavariiforme) sind bekannt

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de