Zum Inhalt springen


Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


30. Juni 2009

DDT

  • Eng verbunden mit dem Namen Paul Müller, Firma Geigy, Schweiz
  • Synthese unabhängig davon durch Othmar Zeidler aus Österreich, 1873
  • DDT= Dichlordiphenyltrichloräthan
  • Screening von Chemikalien zur Insektizidprüfung unter Leitung von Paul Läuger
  • Chemikalien-Prüfung mit Hilfe von Schmeissfliegen in der Peet Grady-Kammer
  • Synthese von DDT (1939) nach einem Literaturhinweis aus dem Jahre 1934
  • Paul Müller hat das Potenzial von DDT erkannt und die Entwicklung gefördert
  • Produkte gegen Ektoparasiten (Neocid), bei Textilien (Trix) sowie in der Landwirtschaft (Gesarol; ab 1945 weltweit im Einsatz)
  • Weltweite Bedeutung gegen Ektoparasiten und Krankheitsüberträger mit dem Schwerpunkt zur Bekämpfung der Malaria
  • Nobelpreis für Medizin und Physiologie für Paul Müller am 28.10.1948
  • Probleme (u.a. Breitenwirkung, Persistenz, Akkumulation in der Nahrungskette)
  • Seit 1972 ist DDT in Deutschland in jeglicher Hinsicht verboten (DDT-Gesetz)
  • Unser Pflanzenschutz-Podcast wird am 01. Juli 2009 ein Jahr alt

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

23. Juni 2009

E 605

  • Schutz von Pflanzen durch Chemikalien schon vor 3000 Jahren
  • Bis 1940 Einsatz von anorganischen Produkten, Stoffe auf pflanzlicher Basis
  • Organische Phosphorsäureester: u.a. Parathion (Produktname E 605)
  • Aufstellung einer Gedenktafel in Japan für E 605 (Schutz der Reisernte)
  • Erforschung der Organischen Phosphorsäureester durch Michaelis ab 1874
  • Prüfung als Insektizid durch Schrader und Kükenthal (Firma Bayer) 40er Jahre
  • Besonderheit: Systemischer Wirkungsmechanismus
  • 1944 Herstellung von Parathion, in Deutschland ab 1948 als E 605 im Handel
  • E-Nummer kein Bezug zu den E-Nummern der Lebensmittelzusatzstoffe der EU
  • Kontakt-, Fraß-, Atemgift, Tiefenwirkung, Neurotoxin, rascher Abbau, ovizid
  • im Einsatz gegen saugende Insekten und Spinnmilben
  • als T+ eingestuft, hohe Warmblütertoxizität (Mensch: 0,1-0,2 g tödlich)
  • Negative Schlagzeilen (Mordfälle), Verarbeitung in den Medien
  • In Deutschland (EU) seit Januar 2002 kein Einsatz mehr von Parathion erlaubt
  • E 605 ist weiter in den Schlagzeilen (u.a. Vergiftungen von Vögeln)

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de


16. Juni 2009

Schneeballblattkäfer

  • Fraßschäden an Viburnum-Arten (insbesondere an Viburnum opulus)
  • Pyrrhalta viburni (Mittel- und Westeuropa, Kanada/USA eingeschleppt)
  • Eine Generation pro Jahr, Überwinterung als Ei
  • Larve und Käfer im Frühjahr/Sommer, Verpuppung im Boden
  • Larven: 3 Stadien, bis 1 cm groß, Schlupf ab April, später mit dunklen Warzen
  • Fensterfraß bis Skelettierfraß, Larven fressen gesellig (meist blattunterseits)
  • Abwanderung zur Verpuppung in den Boden (flach, Feuchtigkeit erforderlich)
  • Käfer: ca. 0,5 cm, hellbraun, Paarung, Eiablage an den Triebspitzen (nachts)
  • Eiablage: perlschnurartig aneinander gereihte Ablagestellen (darin mehrere Eier)
  • Eier überwintern, Rückschnitt beste Bekämpfungsmaßnahme
  • Larven absammeln (evtl. Einsatz von Leimringen), Käfer absammeln
  • Insektizide (Zulassung: gegen beißende Insekten)
  • Im Labor-Versuch: Nematoden gegen die Larven im Boden mit gutem Erfolg
  • Nützlinge fördern, Ölbehandlung (Pflanzenschutzmittel) vor dem Austrieb
  • Stickstoff-Düngung begrenzen
  • Anregungen, Hinweise, Wünsche ? Mail genügt !

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de