23. Februar 2010
- Eher Lästling als Schädling, rund 40 Maulwurfarten weltweit
- In Europa 6 Arten, u.a. Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)
- Insektenfresser, spitze Zähne, charakteristisches Aussehen
- Nahrung: Regenwürmer, Insektenlarven (u.a. Drahtwürmer, Engerlinge)
- Gangsystem in Boden, Wohnkammer, Lauf- und Jagdgänge, Vorratskammern
- Im Gang gut beweglich, Gehör und Tastsinn gut ausgeprägt,
- Ganzjährig aktiv mit einem 3-5 Stunden Aktivitäts- und Pausenrhythmus
- Einzelgänger, belegen 300-3000 m² Fläche, ein Wurf im Jahr (3-5 Junge)
- Probleme: Gras-Silage, Optik auf Grünflächen, Verletzungsgefahr, Geräteschäden
- Fell als Pelz zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr gefragt, Export
- Seit 1996 in Deutschland geschützt; Ausnahmegenehmigung möglich
- Vielfältige Strategien zur Vergrämung oder Bekämpfung
- Akustische Methoden, Einsatz von Duftstoffen, Giftköder
- Calciumcarbid zur Vergrämung, Nebenwirkung von Kalkstickstoff
- Einsatz von Fallen, vergiftete Regenwürmer
- Kurze Filme im Internet (unter Talpa europaea): www.arkive.org
- Literatur: „Der Maulwurf“ von Günter Witte, Neue Brehm-Bücherei, 1997
… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@hswt.de
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16. Februar 2010
- Wichtigste Blattfleckenkrankheit weltweit an Salat (Freiland, unter Glas)
- Bremia lactucae (nach Regel, 1848); gehört zu den Falschen Mehltaupilzen
- Zerfällt in viele f.sp., u. a. ist auch f.sp. lactucae bekannt (neben Lactuca auch an anderen Gattungen)
- Sämlinge können absterben; Blattflecken gelblich (Interkostalfelder), Trägerrasen meist blattunterseits (Stomata)
- Myzel (unseptiert), Träger (baumartig, einzelne Sporangie am Ende), Oosporen (Pilz meist heterothallisch)
- Infektionsquellen, u.a. Saatgut, Oosporen, Wild- und Kulturpflanzen (Jungpflanzen)
- Optimale Infektion bei 15°C und drei Stunden Blattnässe; aktives Eindringen
- Zyklus (Infektion bis zur Bildung neuer Sporangien): in weniger als 5 Tagen
- Wahl resistenter Sorten (früher u.a. NL, heute in Europa Bl; Bl 26 derzeit bekannt)
- Wechselwirkungen Virulenzgene und Resistenzgene bzw. – faktoren
- Einsatz von Fungiziden (Resistenzgefahr, Wirkstoffgruppenwechsel)
- Entwicklung von Prognosemodellen (u.a. Bremcast)
- Bewässerung so steuern, dass eine längere Blattnässe vermieden wird
- Kuriosum: Peronospora lactucae-radicis: Tritt an Salatwurzeln in Hydroponik auf
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9. Februar 2010
- Wichtigste Pilzerkrankung im Apfelanbau weltweit
- Erläuterung der Namensentwicklung: Spilocaea pomi, Venturia inaequalis
- Klärung der endgültigen Namesverhältnisse erst 1894 durch Aderhold
- Fruchtsymptomatik je nach Infektionszeitpunkt: Früh-, Spät- und Lagerschorf
- Schorf allgemein ist eine Symptombeschreibung, auch bei anderen Erregern bekannt
- Schadsymptome beim Apfel auch an Trieben („Zweiggrind“) und Blättern (olivgrüne Flecke)
- Erste Infektionen über das Falllaub im Frühjahr durch die „generative“ Form (Ascosporen)
- Wachstum des Pilzes zwischen Kutikula und Epidermis
- Ausbildung der „vegetativen“ Form (birnenförmige Konidien), weitere Infektionen
- Zur Infektion spezielle Temperatur-/Feuchtebedingungen (Mill´sche Tabelle)
- Vermeidung feuchter Bedingungen (Lage, Schnitt)
- Entfernung des Herbstlaubes, Abbau des Herbstlaubes im Herbst oder Frühjahr
- Einsatz weniger empfindlicher oder resistenter Sorten (Basis: Malus floribunda 821)
- Einsatz von Fungiziden (u.a. Strobilurine, Anilinopyrimidine, Sterolsynthesehemmer)
- Nutzung von Prognosemodellen in Verbindung mit Sporenfallen
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