7. Oktober 2008
* Bakterium, Erwinia amylovora, 1 µm groß
* Von Burrill in USA um 1880 nachgewiesen, seit 1900 sind Bakterien endgültig als Krankheitsverursacher an Pflanzen akzeptiert
* 1971 auf Sylt erster Nachweis in Deutschland, weltweit über 40 Befallsländer
* Symptom Blätter vom Feuer verbrannt, „fire-blight“, Meldepflichtige Krankheit
* Apfelfrüchtige Rosengewächse (u.a. Kernobst, Weißdorn, Cotoneaster)
* Kein Befall bei Stein- und Beerenobst, anderen Laubgehölzen oder Koniferen
* Blätter/Blüten welken, trocknen ein, Triebspitze an der Spitze stark gekrümmt, Schleimtropfenaustritt, Rindenpartien verfärben sich
* Labordiagnose, Verwechslungsgefahren (u.a. Rindenbrand, Birnentriebwespe)
* Überdauerung im Winter in der Pflanzen („Canker“), Vermehrung und Austritt
* Verbreitung (Insekten, Regen), Blüten erste Symptome durch übertragende Insekten
* Sofern möglich Rückschnitt (Desinfektion), Rodung, Sortenanfälligkeit
* Bakterizide (Streptomyzin, Sondergenehmigung), Prognosemodelle
* Begleitinfos: „Der Feuerbrand“ vom aid (Nr. 1545/2007; www.aid.de), „Bericht über die Feuerbrandsituation im Jahr 2007“ (Bundesministerium; www.bmelv.de), „Drucksache 16/9929“ (kleine Anfrage an die Bundesregierung; dip21.bundestag.de)
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23. September 2008
Echter Mehltau
* Weißer, mehliger Belag, meist blattoberseits
* Carl von Linne: 1753 erste Namensgebung von einem Echten Mehltau
* Ektoparasit, Symptome teilweise auch auf der Blattunterseite (u.a. Esche, Gerbera)
* 10.000 Pflanzenarten weltweit betroffen, obligater Parasit
* Überwinterung mittels Kleistothecien, Myzel in Knospenschuppen
* Frühjahr: Verbreitung über Konidien oder Ascosporen
* Keimschlauchbildung, Appressorium, Infektionshyphe, Haustorium
* Verbreitung asexuell (unverzweigte Träger mit einer aufgereihten Konidienkette)
* Inkubationszeit unter einer Woche (Epidemien)
* Bestimmung der Gattung über die Kleistothecien (Asci, Appendices)
* Sonderfall formae specialis (f.sp.) und Rassen; „Schönwetterpilze“
* Bekämpfung: Bewässerung, Sortenwahl, Düngung, Fungizide, Stärkungsmittel
* Verwechslungen u.a. Gallmilben, Falscher Mehltau, Kalkflecken, Penicillium
* Begleitliteratur: „The powdery mildews (Erysiphales) of Europe“ von Uwe Braun von 1995, „Echte Mehltaupilze“ von Käte Frauenstein von 1959, „Die Biologie der Schadpilze, Vol. 1“ vom aid (www.aid.de)
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19. August 2008
* Botrytis cinerea, Gartenbau weit verbreitet (über 230 Wirtspflanzen)
* Blatt- und Stängelfäule, grauer Schimmelrasen bei feuchten Bedingungen
* Träger, an der Spitze stark verzweigt, am Ende ovale Konidien ansitzend
* Blüten mit Blütenpocken, Früchte mit „Geisterflecken
* Gattung Botrytis 1729 erstmals beschrieben, über 20 Arten sind bekannt
* Vermehrung ungeschlechtlich (Träger, Konidien) und geschlechtlich (Apothecium, Ascosporen)
* Dauerkörper (Sklerotien, Chlamydosporen)
* Saprophyt, „Schwächeparasit“, förderlich sind gemäßigte Temperaturen und höhere Feuchte
* Kritisch: Lichtmangel, enger Stand, Nährstoffmangel, Wunden, Verletzungen
* Vorbeugend: Vermeidung der für den Pilz förderlichen Bedingungen
* Hygiene, Wachstumsbedingungen, Luftfeuchte, Taupunkt
* Fungizide (Botrytizide), Wirkstoffgruppenwechsel (Pilz genetisch sehr variabel)
* Positiver Effekt: Grauschimmel verursacht „Edelfäule“ bei Weintrauben
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