12. Januar 2010
- Als Schaderregergruppe oft zu Unrecht vernachlässigt
- Wegbereiter in der Geschichte sind u.a. Robert Koch, Jan Hendrik Wakker, Erwin Smith
- Seit ca. 1900 eigener Zweig innerhalb der Phytomedizin
- Größe: ca. 1 µm, Prokaryoten, stäbchenförmig, teilweise mit Begeißelung
- Zellwand aus Murein, Gramfärbung (positiv/negativ)
- Unterschiede zwischen Subspecies (ssp.) und Pathovar (pv.)
- Es gibt mehrere Hundert durch Bakterien an Pflanzen verursachte Krankheiten
- Nicht alle Bakterien sind pathogen (u.a. Symbionten, Saprophyten, Epiphyten)
- Zur erfolgreichen Infektion sind Pflanze, Pathogen und Umwelt erforderlich (Dreieck)
- Eintritt über Wunden (u.a. Schnitt, Hagel) oder natürliche Öffnungen (u.a. Stomata)
- Ausbreitung der Bakterien in der Pflanze interzellulär oder über das Gefäßsystem
- Vermehrung der Bakterien durch Teilung (Teilung etwa alle 30-50 Minuten)
- Aufbau von einem zu 10 Millionen Bakterien innerhalb eines Arbeitstages
- Symptomatik durch Vermehrung, Produktion von Toxinen, Enzymen und Wuchsstoffen
… dann wieder bis Dienstag
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22. Dezember 2009
- Misteln sind allgegenwärtig (Märkte, Öffentliches Grün, Wald, Hausgarten)
- Biologisch sind es Halbparasiten, weltweit: über 1000 Mistelarten bekannt
- Viscum album mit drei Unterarten an Laubholzarten, Tanne und Kiefern
- Viscum album ssp. album, ssp. abietis, ssp. austriacum
- Vögel sorgen artabhängig für eine Verbreitung oder Zerstörung der Samen
- Keimung im Frühjahr, im ersten Jahr Haftscheiben- und Senkerausbildung
- Kontakt mit dem Xylem, Blüte erst im fünften Jahr, Misteln sind zweihäusig
- Gegabeltes Wachstum, Alter des Busches an den Verzweigungen ablesbar
- Besieldung mit Misteln setzt eine Schwächung voraus (sonst Überwallung)
- Entzug von Wasser/Nährsalzen führt zur Schwächung, Nadelverlust, Absterben
- Holzentwertung aus forstlicher Sicht durch die Senker und Längsstränge
- Nutzung als Nebenerwerb (Märkte), Kindernähe vermeiden (Misteln sind giftig)
- Misteln haben vielfältige Verbindungen zum Volksglauben und zur Mythologie
- Glücksbringer, Küsse unter dem Mistelbusch, Herstellung von Tränken
… dann wieder bis Dienstag
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1. Dezember 2009
- Neue Erkrankung, rasche Ausbreitung über Polen nach Skandinavien und Zentraleuropa
- Symptome in Deutschland seit 2002 bekannt, derzeit in etwa 20 EU-Ländern
- Betroffen ist der Forst, Öffentliches Grün, Baumschule
- Symptome: Welkeerscheinungen, Kronenverlichtung (von außen nach innen)
- Äußerliche Rindenverfärbungen, innere Holzverfärbungen, Krankheitsverlauf akut/chronisch, Absterben der Pflanze
- Sekundärerreger (u.a. Borkenkäfer, Hallimasch)
- Bisher nur an Esche (Fraxinus exelsior und Fraxinus angustifolia)
- 2006 neuer Pilz beschrieben: Chalara fraxinea, gilt derzeit als zentrale Ursache
- Hauptfruchtform: Hymenoscyphus albidus (Weißes Stengelbecherchen), Saprophyt auf Eschenblattstielen
- Pilznachweis von Chalara fraxinea im Labor möglich (wächst sehr langsam), Real-Time PCR
- Viele biologische Grundlagen fehlen noch für eine vollständige Bekämpfungsstrategie
- Erstellung von Verbreitungskarten, Pflanzenkontrolle, auf Eschenpflanzungen verzichten, Eintrag auf der EPPO-Warnliste
- Rückschnitt befallener Triebe, Laubentfernung, Sekundärschaderreger überwachen
- Aktuelle Infos unter www.eschentriebsterben.org (Angebot der LWF)
… dann wieder bis Dienstag
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