9. Februar 2010
- Wichtigste Pilzerkrankung im Apfelanbau weltweit
- Erläuterung der Namensentwicklung: Spilocaea pomi, Venturia inaequalis
- Klärung der endgültigen Namesverhältnisse erst 1894 durch Aderhold
- Fruchtsymptomatik je nach Infektionszeitpunkt: Früh-, Spät- und Lagerschorf
- Schorf allgemein ist eine Symptombeschreibung, auch bei anderen Erregern bekannt
- Schadsymptome beim Apfel auch an Trieben („Zweiggrind“) und Blättern (olivgrüne Flecke)
- Erste Infektionen über das Falllaub im Frühjahr durch die „generative“ Form (Ascosporen)
- Wachstum des Pilzes zwischen Kutikula und Epidermis
- Ausbildung der „vegetativen“ Form (birnenförmige Konidien), weitere Infektionen
- Zur Infektion spezielle Temperatur-/Feuchtebedingungen (Mill´sche Tabelle)
- Vermeidung feuchter Bedingungen (Lage, Schnitt)
- Entfernung des Herbstlaubes, Abbau des Herbstlaubes im Herbst oder Frühjahr
- Einsatz weniger empfindlicher oder resistenter Sorten (Basis: Malus floribunda 821)
- Einsatz von Fungiziden (u.a. Strobilurine, Anilinopyrimidine, Sterolsynthesehemmer)
- Nutzung von Prognosemodellen in Verbindung mit Sporenfallen
… dann wieder bis Dienstag
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26. Januar 2010
- Neobiota: Auftreten und Verbreitung neuer Arten in einem Gebiet nach dem Jahre 1492 (Entdeckung von Amerika)
- Neophyten (neue Pflanzen), Neozoen (neue Tiere), Neomyceten (neue Pilze)
- Invasive Art: Die neue Art breitet sich rasch aus und sorgt für Probleme (ökologisch, ökonomisch, gesundheitlich)
- Vorstellung von 3 Neophyten und 3 Neozoen
- Ambrosia: Stammt aus den USA, hohe Pollenproduktion (hoch allergen)
- Herkulesstaude: Starke Hautreaktionen nach Saftkontakt unter Sonnenlicht
- Indisches Springkraut: Ehemals als Zierpflanze nach Europa eingeführt, Himalaya
- Asiatischer Marienkäfer: Ehemals als Nützling eingesetzt, vielfältige Probleme
- Kastanienminiermotte: Heimat ungewiss, Schädigungen geringer als ehemals vermutet
- Kiefernholznematode: Bockkäfer sind Überträger, Verpackungsmaterial behandeln
- Für Europa sind 11.000 Neobiota beschrieben (Deutschland: 1.800 Arten)
- Neobiota-Datenbanken im Netz: www.europe-aliens.org; www.nobanis.org
- Neobiota (und deren Verschleppung) war für den Pflanzenschutz früh von Interesse (IPPC, EPPO)
- Vielfältige Literatur zum Thema, u.a. „Die Ameise als Tramp“ von Bernhard Kegel und „Biologische Invasionen: Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa“ von Ingo Kowarik
… dann wieder bis Dienstag
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19. Januar 2010
- Häufige Symptome: Blattflecken, Nassfäule, Brände, Welke, Tumore
- Symptome sind kein Ausschlusskriterium, nur als Anhaltspunkt nutzbar
- Keine Begrenzung auf bestimmte Pflanzenorgane, Vorstellung einiger Bakteriosen
- Fettfleckenkrankheit der Bohne (Pseudomonas syringae pv. phaseolicola)
- Wurzelkropf (Agrobacterium tumefaciens)
- Weichfäule (Erwinia carotovora ssp. carotovora)
- Bakterielle Welke der Tomate (Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis)
- Feuerbrand (Erwinia amylovora)
- Diagnose mittels Symptome, Mikroskop, Labor (klassisch, PCR, ELISA)
- Einsatz von Bakteriziden (Sonderfall), Nebenwirkung von Fungiziden
- Schwerpunkt auf vorbeugende Maßnahmen (stets erregerabhängig)
- Gesundes Saatgut, kranke Pflanzen entfernen, Verletzungen reduzieren
- Bewässerung und Nährstoffversorgung anpassen
- Versuche zur biologischen Bekämpfung, Quarantänemaßnahmen
- Frühe züchterische Erfolge (transgener Reis bei Xanthomonas oryzae pv. oryzae)
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