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Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


10. Februar 2009

Resistenzbildung gegen Pflanzenschutzmittel

* Maßnahmen im Pflanzenschutz sind vielfältig
* Gefahr der Resistenzbildung bei Pflanzenschutzmitteln, betrifft alle Anbaubereiche
* Aus allen Bereichen bekannt (u.a. Insektizide, Fungizide, Herbizide)
* Anbau und Industrie betroffen
* Basis: genetische Variabilität, deren Grad ist je nach Faktor unterschiedlich hoch
* Pflanzenschutzmittel wirken als Selektionsfaktor
* Qualitative (=disruptive) Resistenz mit vollständiger Resistenz
* Quantitative Resistenz („Shifting“) mit abgestuftem Resistenzeffekt
* Resistenzmanagement, d.h. resistenzförderliche Faktoren begrenzen
* u.a. Mittelwahl (single-site, multi-site), Wirkstoffgruppen wechseln (Kreuzresistenz beachten)
* u.a. Kombination mit anderen Verfahren, Zulassungssituation beachten
* Wichtige Anlaufstellen (Resistance Action Committee): FRAC www.frac.info , IRAC www.irac-online.org , HRAC www.hracglobal.com
* Neben Resistenzen können auch andere Ursachen für eine Nichtwirkung verantwortlich sein

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

16. Dezember 2008

Pyrethrum

* Botanisches Insektizid, wird aus Chrysanthemenblüten gewonnen
* Im Hobby- und Erwerbsanbau eingesetzt, rund 40 Produkte in Deutschland
* Chrysanthemum cineraiifolium (heute: Gattung Tanacetum)
* Größte Anbaugebiete: Kenia, Tasmanien
* Blüten geerntet, getrocknet, als Pulver oder häufiger zum Extrakt aufbereitet
* Historische Pfade, gelangte nach Persien (Persisches Insektenpulver) und Europa (Dalmatinisches Insektenpulver)
* 1930 Inhaltsstoffe näher aufgeschlüsselt: Pyrethrin, Cinerin, Jasmolin
* Zugabe von Synergisten: heute meist Rapsöl, früher Piperonylbutoxid
* Einsatz von Pyrethrum: frühes Wurmmittel, Moskitobekämpfung (Salbe, Spray, Räuchermittel), gegen Wasserassel
* Deutschland (Hobby, Erwerbsanbau): Einsatz gegen beißende und saugende Insekten
* Schadwirkung auch gegen viele Nützlinge, rascher Abbau (photolabil), geringe Resistenzgefahr
* Kontaktmittel, Wirkung aufs Nervensystem, unmittelbare Wirkung
* Einsatz auch nach der neuen „EG Verordnung Ökologischer Landbau erlaubt“ (Nr. 834/2007; Nr. 889/2008); im Artikel 5 verankert (Anhang 2)
* Literatur: „Natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel“ von Heinrich Schmutterer und Jürg Huber von 2005

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9. Dezember 2008

Glyphosat/Round up

* Einsatz als Herbizid, Aufbau von herbizidresistenten Kulturpflanzen
* Nicht selektives Totalherbizid in 130 Länder und bei 100 Kulturen
* Eng mit der Firma Monsanto verbunden (Dr. John Franz), Markteinführung im Jahre 1974
* Angriffspunkt: Enzym bei der Bildung von aromatischen Aminosäuren (EPSP-Synthase)
* Aufnahme über das Blatt, Phloemtransport (Bekämpfung von Wurzelunkräutern)
* Wird im Boden rasch sorbiert und abgebaut (DT-50 ca. 60 Tage)
* Symptome: Blattaufhellungen, geringes Wachstum, Absterben der Unkräuter
* Herbizidresistente Unkräuter: 1995 begonnen bei Monsanto
* Möglichkeiten: resistente EPSP-Synthase, erhöhter Abbau von Glyphosat
* Anbau von herbizidresistenten Pflanzen, z.B. USA: Soja (90%), Baumwolle (70%), Raps (75%), 100 Millionen Hektar weltweit
* Problem: Herbizidresistente Unkräuter (speziell ab 2000), Glyphosat als Selektionsfaktor
* Deutschland: rund 40 Produkte mit Glyphosat (Spritzbehandlung, Dochtstreichgeräte)
* Haus- und Kleingarten: „Rezeptpflicht“ wenn Einsatz auf gärtnerisch nicht genutzten Flächen
* Literatur: Glyphosat-Tagung, Beiträge veröffentlicht im „Pest Management Science“ aus dem Jahre 2008 (Heft 4)

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