Zum Inhalt springen


Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


29. Dezember 2009

Wanzen

  • Bettwanze ist lange bekannt, im 16. Jahrhundert erste Aufstellungen zu Wanzen
  • Weltweit 40.000 Wanzenarten; im deutschsprachigen Raum etwa 1000 Arten
  • Vielfältige Gruppe (Pflanzensauger, Räuber, Lästlinge, Parasiten)
  • Unvollständige (hemimetabole) Entwicklung
  • Wanzen saugen am Parenchym, nicht am Phloem (somit auch kein Honigtau)
  • Mundstachel am Kopf entspringend, waagerechte Flügelhaltung
  • Unterschiedliche Flügelausbildung (Heteroptera), Scutellum, Wehrdrüsen
  • Rhododendronnetzwanze (Blattsprenkelungen, Tiere blattunterseits)
  • Natternkopfnetzwanze (schwarze Verfärbung der Blätter, Stauden)
  • Grüne Futterwanze (netzartig aufgerissene Blattspreite; an Gehölzen)
  • Feuerwanze als Lästlinge (Linde, Robinie), Blumenwanzen sind wichtige Nützlinge
  • Literatur: Wanzen in vier Bänden von Wachmann, Melber und Deckert; Sauers Naturführer Wanzen und Zikaden; Landwanzen von Jordan aus der Reihe der Neuen Brehmbücherei

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

22. Dezember 2009

Mistel

  • Misteln sind allgegenwärtig (Märkte, Öffentliches Grün, Wald, Hausgarten)
  • Biologisch sind es Halbparasiten, weltweit: über 1000 Mistelarten bekannt
  • Viscum album mit drei Unterarten an Laubholzarten, Tanne und Kiefern
  • Viscum album ssp. album, ssp. abietis, ssp. austriacum
  • Vögel sorgen artabhängig für eine Verbreitung oder Zerstörung der Samen
  • Keimung im Frühjahr, im ersten Jahr Haftscheiben- und Senkerausbildung
  • Kontakt mit dem Xylem, Blüte erst im fünften Jahr, Misteln sind zweihäusig
  • Gegabeltes Wachstum, Alter des Busches an den Verzweigungen ablesbar
  • Besieldung mit Misteln setzt eine Schwächung voraus (sonst Überwallung)
  • Entzug von Wasser/Nährsalzen führt zur Schwächung, Nadelverlust, Absterben
  • Holzentwertung aus forstlicher Sicht durch die Senker und Längsstränge
  • Nutzung als Nebenerwerb (Märkte), Kindernähe vermeiden (Misteln sind giftig)
  • Misteln haben vielfältige Verbindungen zum Volksglauben und zur Mythologie
  • Glücksbringer, Küsse unter dem Mistelbusch, Herstellung von Tränken

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

15. Dezember 2009

Zulassungen und Genehmigungen von Pflanzenschutzmitteln

  • Die Antwort auf die Frage nach den erlaubten Mittel ist komplex
  • Basis: Pflanzenschutzgesetz; 2001: Wechsel von der Vertriebs- zur Indikationszulassung
  • Zulassungsbehörde in Deutschland ist das BVL (www.bvl.bund.de)
  • Zulassung nach §15: Klassische Zulassung (u.a. bundesweit gültig, Regressmöglichkeit, Aufbrauchfrist)
  • BVL entscheidet über die Zulassung in Rücksprache mit JKI, UBA (echtes Vetorecht), BfR
  • Zulassung nach §15b: Zulassung nach gegenseitiger Anerkennung (innerhalb der EU)
  • Zulassung nach §15c: Zulassung neuer Wirkstoffe (noch nicht in EU-Positivliste)
  • Genehmigung nach §18a und 18b: u.a. für Sonderkulturen, liegt in der Verantwortung des Betriebes, nicht für HuK möglich
  • Genehmigung nach §18a: Antrag von Firma, Betrieb, wiss. Stelle an BVL, u.a. gilt bundesweit
  • Genehmigung nach §18b: Antrag des Betriebes an sein Pflanzenschutzamt, u.a. gilt nur für den Betrieb, befristet
  • Genehmigung nach §11 (2) Nr. 2: „Gefahr im Verzuge“-Genehmigung vom BVL, u.a. gilt max. 120 Tage
  • Widerruf und Ruhen von Zulassungen beachten (zuständig: BVL)
  • Zentrale Anlaufstelle im Internet: BVL-Website
  • Auch zu empfehlen www.pflanzenschutz-gartenbau.de

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de