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Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


19. Januar 2010

Bakterien als Krankheitserreger an Pflanzen (Teil 2)

  • Häufige Symptome: Blattflecken, Nassfäule, Brände, Welke, Tumore
  • Symptome sind kein Ausschlusskriterium, nur als Anhaltspunkt nutzbar
  • Keine Begrenzung auf bestimmte Pflanzenorgane, Vorstellung einiger Bakteriosen
  • Fettfleckenkrankheit der Bohne (Pseudomonas syringae pv. phaseolicola)
  • Wurzelkropf (Agrobacterium tumefaciens)
  • Weichfäule (Erwinia carotovora ssp. carotovora)
  • Bakterielle Welke der Tomate (Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis)
  • Feuerbrand (Erwinia amylovora)
  • Diagnose mittels Symptome, Mikroskop, Labor (klassisch, PCR, ELISA)
  • Einsatz von Bakteriziden (Sonderfall), Nebenwirkung von Fungiziden
  • Schwerpunkt auf vorbeugende Maßnahmen (stets erregerabhängig)
  • Gesundes Saatgut, kranke Pflanzen entfernen, Verletzungen reduzieren
  • Bewässerung und Nährstoffversorgung anpassen
  • Versuche zur biologischen Bekämpfung, Quarantänemaßnahmen
  • Frühe züchterische Erfolge (transgener Reis bei Xanthomonas oryzae pv. oryzae)

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

12. Januar 2010

Bakterien als Krankheitserreger an Pflanzen (Teil 1)

  • Als Schaderregergruppe oft zu Unrecht vernachlässigt
  • Wegbereiter in der Geschichte sind u.a. Robert Koch, Jan Hendrik Wakker, Erwin Smith
  • Seit ca. 1900 eigener Zweig innerhalb der Phytomedizin
  • Größe: ca. 1 µm, Prokaryoten, stäbchenförmig, teilweise mit Begeißelung
  • Zellwand aus Murein, Gramfärbung (positiv/negativ)
  • Unterschiede zwischen Subspecies (ssp.) und Pathovar (pv.)
  • Es gibt mehrere Hundert durch Bakterien an Pflanzen verursachte Krankheiten
  • Nicht alle Bakterien sind pathogen (u.a. Symbionten, Saprophyten, Epiphyten)
  • Zur erfolgreichen Infektion sind Pflanze, Pathogen und Umwelt erforderlich (Dreieck)
  • Eintritt über Wunden (u.a. Schnitt, Hagel) oder natürliche Öffnungen (u.a. Stomata)
  • Ausbreitung der Bakterien in der Pflanze interzellulär oder über das Gefäßsystem
  • Vermehrung der Bakterien durch Teilung (Teilung etwa alle 30-50 Minuten)
  • Aufbau von einem zu 10 Millionen Bakterien innerhalb eines Arbeitstages
  • Symptomatik durch Vermehrung, Produktion von Toxinen, Enzymen und Wuchsstoffen

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de



5. Januar 2010

Gespinstmotten

  • Für Gespinste an Gehölzen gibt es auch andere Ursachen (u.a. Ringelspinner, Wollafter, Goldafter)
  • Gespinstmotten, Familie der Yponomeutidae, Kleinschmetterling, rund 100 Arten
  • Falter (Gattung Yponomeuta): Weiße Vorderflügel mir schwarzen Punktreihen
  • Larve: gelb-braun gefärbt mit dunklen Punkten, dunkler Kopf und Nackenschild
  • Falter etwa im Juli, Eier als schuppenförmiges Gelege, Überwinterung als L1
  • Frühjahr weitere Larvenentwicklung (fünf Stadien), Gespinstbildung mit Kahlfraß
  • Verpuppung in Kokons an der Pflanze, Auftreten von Wächterraupen
  • Raupen, Kot, Gespinste (diese auch als Basis für Malerei von „Spinnwebenbilder“)
  • Wirtspflanzen je nach Art z.B. Vertreter der Rosaceae, speziell nur an Traubenkirsche, an Weiden
  • Trotz Kahlfraß Neuaustrieb im gleichen Jahr („Johannistrieb“)
  • Schwächung der Pflanze, Zuwachsverluste, Verminderter Fruchtertrag
  • Bekämpfung: Frühzeitige Entfernung der Nester oder auch Eigelege (Schnitt)
  • Insektizide (u.a. Neem, Acetamiprid), Nützlinge (u.a. Schlupfwespen, Ohrwurm, Ameisen)
  • Populationsentwicklung in Wellen (Lichtfangenfälle über zwei Jahrzehnte)

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de