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Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


23. September 2008

Echter Mehltau

Echter Mehltau
* Weißer, mehliger Belag, meist blattoberseits
* Carl von Linne: 1753 erste Namensgebung von einem Echten Mehltau
* Ektoparasit, Symptome teilweise auch auf der Blattunterseite (u.a. Esche, Gerbera)
* 10.000 Pflanzenarten weltweit betroffen, obligater Parasit
* Überwinterung mittels Kleistothecien, Myzel in Knospenschuppen
* Frühjahr: Verbreitung über Konidien oder Ascosporen
* Keimschlauchbildung, Appressorium, Infektionshyphe, Haustorium
* Verbreitung asexuell (unverzweigte Träger mit einer aufgereihten Konidienkette)
* Inkubationszeit unter einer Woche (Epidemien)
* Bestimmung der Gattung über die Kleistothecien (Asci, Appendices)
* Sonderfall formae specialis (f.sp.) und Rassen; „Schönwetterpilze“
* Bekämpfung: Bewässerung, Sortenwahl, Düngung, Fungizide, Stärkungsmittel
* Verwechslungen u.a. Gallmilben, Falscher Mehltau, Kalkflecken, Penicillium
* Begleitliteratur: „The powdery mildews (Erysiphales) of Europe“ von Uwe Braun von 1995, „Echte Mehltaupilze“ von Käte Frauenstein von 1959, „Die Biologie der Schadpilze, Vol. 1“ vom aid (www.aid.de)

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

16. September 2008

Apfelwickler

* Obstmade, „Wurm im Apfel“, 1-2 Generationen pro Jahr
* Raupe: bis 2 cm, rötlich, schwarze Warzen, Kopf und Nackenschild dunkel
* Überwinterung als L5 in der Borke (Kokon, Verpuppung im Frühjahr)
* Falterschlupf im Mai (unscheinbar gefärbt), Eiablage auf Blätter oder junge Früchte
* Ei 1mm, rundlich, äußere Entwicklung (u.a.“Rotringstadium“)
* Raupe bohrt sich in die Frucht ein, frisst bis zum Kerngehäuse
* Kotbildung mit Abgabe nach außen, 3-5 Wochen Entwicklungsdauer
* Hobby: Stammpflege, Fallobst entfernen, Wellpappegürtel
* Erwerbsanbau: Pheromoneinsatz (Verwirrung, „Attract and Kill“, Spritztermin)
* Pflanzenschutzmittel: Granuloseviren, Häutungsbeschleuniger, Nervengifte, Metamorphosehemmer
* Einsatz von Prognosemodellen
* Biologisch: Nematoden (gegen die Larven), Schlupfwespen (gegen die Eier)
* Historie: Arsen gegen Apfelwicklerraupen

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

9. September 2008

Marienkäfer

* Bekannte Nützlinge, eigene Käferfamilie (Coccinellidae), weltweit rund 5000 Arten
* Holometabole Entwicklung: Ei, Larve, Puppe, Imago; „Ladybird“
* Nahrungsspektrum (Arten in Mitteleuropa): 70% Blattläuse, 18% Schildläuse
* Fraßleistung je nach Art: 60-150 Blattläuse pro Tag
* Spezialisten: Echte Mehltaupilze, phytophage Ernährung
* Nahrungsaufnahme bei jungen Larven (zerbeißen, saugen sie aus, Reste bleiben)
* Alte Larven und Imago (vollständige Zerkleinerung, extraintestinale Verdauung)
* Biologischer Einsatz: ab 1880 zur Schildlausbekämpfung an Citrus (Rodolia cardinalis)
* Nützlingsanbieter: Marienkäferverkauf als Ei, Larve oder Imago (Kritisch: Asiatischer Marienkäfer)
* Überwinterung gesellig als Imago an geschützter Stelle
* Totstellreflex beim Käfer zur Feinabwehr
* Begleitliteratur: „Marienkäfer“ von Bernhard und Hertha Klausnitzer von 1997

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de