2. September 2008
* „Sachkundig“ juristisch definiert seit 1986 (im Sinne des Pflanzenschutzgesetzes)
* Für die Abgabe oder Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erforderlich
* Basis: Pflanzenschutz-Sachkunde Verordnung (von 2001)
* Sachkundig u.a. durch abgeschlossenes Studium, Gärtnerausbildung
* Nur Abgabe, z.B. Drogisten
* Alternative: Absolvierung einer kostenpflichtigen Prüfung
* Sonderfall: Sachkundenachweis nach Chemikalienverbots-Verordnung („Giftprüfung“)
* Zum Teil auch gemeinsame Schulungen und Prüfungen im Angebot
* Werkerausbildung ohne Sachkunde
* Begleitliteratur: „Sachkundig im Pflanzenschutz“ von Wilhelm Klein et al. von 2007, „Sachkundenachweis Lernprogramm 2007“ vom Industrieverband Agrar, „Gefährliche Stoffe und Zubereitungen“ von Helmut Hrath von 2007
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26. August 2008
* Diagnose zentrale Voraussetzung für jeden Pflanzenschutz
* Falsche Diagnosen führen zu falschen Maßnahmen, Verlust der Glaubwürdigkeit
* Einteilung in abiotische und biotische Schadursachen
* Erfassung der Standortfaktoren, direkte Pflanzenuntersuchung
* Schadsymptom nicht auch immer Ort der Schadursache
* Stets gesamte Pflanze (incl. Wurzelbereich) untersuchen
* Schädlinge (Stadien, Kot), Pilze (Symptomatik, Fruchtkörper, Sporen)
* Biochemische und molekularbiologische Verfahren
* Genauigkeit einer Diagnose abhängig von der Art der Bekämpfung
* Beispiel: Blattlauskontrolle (chemisch, biologisch), Bacillus thuringiensis (gegen Raupen), Viren
* Überprüfung der Pathogenität, Kochsche Postulate (Robert Koch)
* Afterraupe: ein beinloses Segment nach den 3 Brustbeinpaaren, Raupen zum Vergleich mit hier (mindestens) zwei beinlosen Segmenten
* Erst Diagnose überprüfen bevor die Bekämpfungsmaßnahmen geändert werden
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19. August 2008
* Botrytis cinerea, Gartenbau weit verbreitet (über 230 Wirtspflanzen)
* Blatt- und Stängelfäule, grauer Schimmelrasen bei feuchten Bedingungen
* Träger, an der Spitze stark verzweigt, am Ende ovale Konidien ansitzend
* Blüten mit Blütenpocken, Früchte mit „Geisterflecken
* Gattung Botrytis 1729 erstmals beschrieben, über 20 Arten sind bekannt
* Vermehrung ungeschlechtlich (Träger, Konidien) und geschlechtlich (Apothecium, Ascosporen)
* Dauerkörper (Sklerotien, Chlamydosporen)
* Saprophyt, „Schwächeparasit“, förderlich sind gemäßigte Temperaturen und höhere Feuchte
* Kritisch: Lichtmangel, enger Stand, Nährstoffmangel, Wunden, Verletzungen
* Vorbeugend: Vermeidung der für den Pilz förderlichen Bedingungen
* Hygiene, Wachstumsbedingungen, Luftfeuchte, Taupunkt
* Fungizide (Botrytizide), Wirkstoffgruppenwechsel (Pilz genetisch sehr variabel)
* Positiver Effekt: Grauschimmel verursacht „Edelfäule“ bei Weintrauben
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