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Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


12. August 2008

Pheromone

* Insektenverständigung auf vielfältige Art (optisch, akustisch, chemisch)
* Bei vielen Faltern schon früh bekannt: „Duftstoffe“ (Pheromone)
* 1959 Adolf Butenandt, erste Isolierung von Sexuallockstoff vom Seidenspinner
* 1959 Definition nach Karlson und Lüscher (artspezifische Botenstoffe)
* Sexualpheromone (meist Anlockung der Männchen), Alarmpheromone (Blattläuse)
* Aggregationspheromone (Borkenkäfer), Markierungspheromone (Kirschfruchtfliege)
* Basis für einen Einsatz: Isolierung der Verbindung, Synthese, Fallentyp
* Überwachung (Monitoring), Verwirrungsmethode (Obst, Weinbau), Aggregationsmethode (Forst)
* Fallentypen: Klebrige Deltafalle, Dispensor in Ampullenform, Schlitzfallen
* Zähleinheit bei Borkenkfer: Kupferstecher 1 ml rund 400 Kfer
* Pheromon-Bezugsquellen: Verschiedene Nützlingsanbieter
* Nebeneffekt von manchen Kosmetika (z.B. Alarmpheromon von Hornissen)

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

5. August 2008

Integrierter Pflanzenschutz

* „Compendium of IPM Definitions“ mit rund 70 Definitionen
* IPM (Integrated Pest Management)
* Erste Definitionen von Stern und Mitarbeitern aus dem Jahre 1959
* Definitionen unter Beachtung der wirtschaftlichen Schadensschwelle
* Definition nach Pflanzenschutzgesetz (1986), Kombination von Verfahren
* Biologische Schadensschwelle (Befallsdichte ermitteln)
* Wirtschaftliche Schadensschwelle (Verluste in Bezug zu den Bekämpfungskosten)
* Abhängig von vielen Faktoren (u.a. Preise, Qualitätsanspruch, Schaderreger)
* Beispiel: Spannerraupe Kernobst (Vorblüte): 5-8 Raupen/100 Blütenbüschel
* Biologische und Biotechnische Maßnahmen, Pflanzenzüchtung, Anbau- und Kulturtechnik
* Übergeordnete Begriffe: Integrierter Pflanzenbau, Integrierter Landbau
* Übertragung des Begriffes in die Praxis

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

29. Juli 2008

Kastanienminiermotte

* Besondere Geschichte, auffällige Symptomatik, in der Öffentlichkeit bekannt
* 1983/1984 entdeckt in Mazedonien (Ohridsee), 1986: Cameraria ohridella
* Weitere Ausbreitung über Österreich und Süddeutschland (jetzt in ganz Europa)
* Heimat vermutlich im asiatischen Raum, noch ungeklärt
* Wirtspflanzen: insbesondere die Weißblühende Rosskastanie
* Eiablage auf die Blattoberseite, Larven dringen ins Blatt ein (1-5 mm, flach)
* Saftschlürfer (L1 und L2), später dann Minenbildung, Puppenbildung im Blatt
* Falter: 3-4 mm, bronzefarben; 3-4 Generationen pro Jahr
* Ähnliche Symptomatik: Blattbräune-Pilz (Guignardia aesculi)
* Die Miniermotte wirkt als ein Schadfaktor unter vielen
* Bekämpfung: Laubentfernung, Kompostierung, Nützlinge, Pheromonfallen, Insektizide
* Suche im Netz: Phrasensuche zu „Cameraria ohridella“
* Flugzeiten der Falter: Mai, Juli, September; Falter sitzen außen am Stamm

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

Weitere Informationen finden Sie hier in Arbofux – der Diagnosedatenbank für Gehölze