Zum Inhalt springen


Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


2. März 2010

Hallimasch

  • Armillaria mellea, bodenbürtiger Pilz, breites Wirtspflanzenspektrum (700 Pflanzen)
  • Komplex von Arten, u.a. Armillaria mellea, A. ostoyae, A. borealis, A. gallica
  • Schädigt Pflanzen als „Kambiumkiller“ oder als Erreger einer Stockfäule (Weißfäule)
  • Fruchtkörper (Hutpilz) meist in Gruppen (ähnlich: Sparriger Schüppling), weißliche Sporen
  • Bodenrhizomorphen (Schnürsenkelartig, 0-30cm Bodentiefe, bis 2m/Jahr Ausbreitung)
  • Rindenrhizomorphen (flächig weißes Myzel unten der Rinde)
  • Infektionswege (Sporen der Fruchtkörper, Wurzelkontakt, Bodenrhizomorphen)
  • Einflussfaktoren auf die Infektion (u.a. Hallimaschart, Baumalter, Konstitution)
  • Hallimaschmyzel leuchtet (Biolumineszenz)
  • Einteilung in Gift- oder Speisepilz teils strittig (u.a. artabhängig)
  • Maßnahmen zur Kontrolle grundsätzlich nur vorbeugender/begrenzender Natur
  • Entfernung befallener Pflanzen, Schutzfolien, Fungizideinsatz, Kompostierung, Antagonisten, Anfälligkeit reduzieren
  • Mittlerweile nicht nur im Forst, sondern auch in Obstkulturen und Privatgärten

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@hswt.de

23. Februar 2010

Maulwurf

  • Eher Lästling als Schädling, rund 40 Maulwurfarten weltweit
  • In Europa 6 Arten, u.a. Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)
  • Insektenfresser, spitze Zähne, charakteristisches Aussehen
  • Nahrung: Regenwürmer, Insektenlarven (u.a. Drahtwürmer, Engerlinge)
  • Gangsystem in Boden, Wohnkammer, Lauf- und Jagdgänge, Vorratskammern
  • Im Gang gut beweglich, Gehör und Tastsinn gut ausgeprägt,
  • Ganzjährig aktiv mit einem 3-5 Stunden Aktivitäts- und Pausenrhythmus
  • Einzelgänger, belegen 300-3000 m² Fläche, ein Wurf im Jahr (3-5 Junge)
  • Probleme: Gras-Silage, Optik auf Grünflächen, Verletzungsgefahr, Geräteschäden
  • Fell als Pelz zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr gefragt, Export
  • Seit 1996 in Deutschland geschützt; Ausnahmegenehmigung möglich
  • Vielfältige Strategien zur Vergrämung oder Bekämpfung
  • Akustische Methoden, Einsatz von Duftstoffen, Giftköder
  • Calciumcarbid zur Vergrämung, Nebenwirkung von Kalkstickstoff
  • Einsatz von Fallen, vergiftete Regenwürmer
  • Kurze Filme im Internet (unter Talpa europaea): www.arkive.org
  • Literatur: „Der Maulwurf“ von Günter Witte, Neue Brehm-Bücherei, 1997

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@hswt.de

16. Februar 2010

Falscher Mehltau an Salat

  • Wichtigste Blattfleckenkrankheit weltweit an Salat (Freiland, unter Glas)
  • Bremia lactucae (nach Regel, 1848); gehört zu den Falschen Mehltaupilzen
  • Zerfällt in viele f.sp., u. a. ist auch f.sp. lactucae bekannt (neben Lactuca auch an anderen Gattungen)
  • Sämlinge können absterben; Blattflecken gelblich (Interkostalfelder), Trägerrasen meist blattunterseits (Stomata)
  • Myzel (unseptiert), Träger (baumartig, einzelne Sporangie am Ende), Oosporen (Pilz meist heterothallisch)
  • Infektionsquellen, u.a. Saatgut, Oosporen, Wild- und Kulturpflanzen (Jungpflanzen)
  • Optimale Infektion bei 15°C und drei Stunden Blattnässe; aktives Eindringen
  • Zyklus (Infektion bis zur Bildung neuer Sporangien): in weniger als 5 Tagen
  • Wahl resistenter Sorten (früher u.a. NL, heute in Europa Bl; Bl 26 derzeit bekannt)
  • Wechselwirkungen Virulenzgene und Resistenzgene bzw. – faktoren
  • Einsatz von Fungiziden (Resistenzgefahr, Wirkstoffgruppenwechsel)
  • Entwicklung von Prognosemodellen (u.a. Bremcast)
  • Bewässerung so steuern, dass eine längere Blattnässe vermieden wird
  • Kuriosum: Peronospora lactucae-radicis: Tritt an Salatwurzeln in Hydroponik auf

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@hswt.de