23. Juni 2009
- Schutz von Pflanzen durch Chemikalien schon vor 3000 Jahren
- Bis 1940 Einsatz von anorganischen Produkten, Stoffe auf pflanzlicher Basis
- Organische Phosphorsäureester: u.a. Parathion (Produktname E 605)
- Aufstellung einer Gedenktafel in Japan für E 605 (Schutz der Reisernte)
- Erforschung der Organischen Phosphorsäureester durch Michaelis ab 1874
- Prüfung als Insektizid durch Schrader und Kükenthal (Firma Bayer) 40er Jahre
- Besonderheit: Systemischer Wirkungsmechanismus
- 1944 Herstellung von Parathion, in Deutschland ab 1948 als E 605 im Handel
- E-Nummer kein Bezug zu den E-Nummern der Lebensmittelzusatzstoffe der EU
- Kontakt-, Fraß-, Atemgift, Tiefenwirkung, Neurotoxin, rascher Abbau, ovizid
- im Einsatz gegen saugende Insekten und Spinnmilben
- als T+ eingestuft, hohe Warmblütertoxizität (Mensch: 0,1-0,2 g tödlich)
- Negative Schlagzeilen (Mordfälle), Verarbeitung in den Medien
- In Deutschland (EU) seit Januar 2002 kein Einsatz mehr von Parathion erlaubt
- E 605 ist weiter in den Schlagzeilen (u.a. Vergiftungen von Vögeln)
… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de
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16. Juni 2009
- Fraßschäden an Viburnum-Arten (insbesondere an Viburnum opulus)
- Pyrrhalta viburni (Mittel- und Westeuropa, Kanada/USA eingeschleppt)
- Eine Generation pro Jahr, Überwinterung als Ei
- Larve und Käfer im Frühjahr/Sommer, Verpuppung im Boden
- Larven: 3 Stadien, bis 1 cm groß, Schlupf ab April, später mit dunklen Warzen
- Fensterfraß bis Skelettierfraß, Larven fressen gesellig (meist blattunterseits)
- Abwanderung zur Verpuppung in den Boden (flach, Feuchtigkeit erforderlich)
- Käfer: ca. 0,5 cm, hellbraun, Paarung, Eiablage an den Triebspitzen (nachts)
- Eiablage: perlschnurartig aneinander gereihte Ablagestellen (darin mehrere Eier)
- Eier überwintern, Rückschnitt beste Bekämpfungsmaßnahme
- Larven absammeln (evtl. Einsatz von Leimringen), Käfer absammeln
- Insektizide (Zulassung: gegen beißende Insekten)
- Im Labor-Versuch: Nematoden gegen die Larven im Boden mit gutem Erfolg
- Nützlinge fördern, Ölbehandlung (Pflanzenschutzmittel) vor dem Austrieb
- Stickstoff-Düngung begrenzen
- Anregungen, Hinweise, Wünsche ? Mail genügt !
… dann wieder bis Dienstag
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9. Juni 2009
- Coccina, eigene Unterordnung innerhalb der Sternorrhyncha (Pflanzenläuse)
- Weltweit rund 7000 Arten, in Deutschland etwa 250 Arten
- Auffällig: Schild oder weiße Wachswolle, Sexualdimorphismus
- Verbreitung weniger aktiv (zu Fuß), eher passiv (Wind, Pflanzentransporte)
- Schmierläuse (Pseudococcidae): Wachswolle, beweglich, Phloemsauger
- Napfschildläuse (Coccidae): nicht lösbares Schild, beweglich bis Eiablage, Phloemsauger
- Phloemsauger: Pflanzenschwächung, Honigtau, Schwärzepilze, Ameisen
- Deckelschildläuse (Diaspididae): abnehmbares Schild, nur als L1 beweglich, Parenchymsauger
- Zur Bekämpfung u.a. Ölprodukte, Pyrethrum, systemische Wirkstoffe (u.a. Dimethoat, Neonicotinoide)
- Nützlingseinsatz bevorzugt im geschützten Bereich (u.a. Gewächshaus, Innenraumbegrünung)
- Australischer Marienkäfer gegen Schmierläuse (Larven: Verwechslungsgefahr)
- Einsatz von Schlupfwespen bevorzugt bei noch geringem Befall
- Spezieller Marienkäfer (Chilocorus nigritus) gegen Deckelschildläuse
- Literatur: Heinrich Schmutterer, Die Schildläuse, Die Neue Brehm Bücherei, Band 666, 2008
… dann wieder bis Dienstag
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