2. Juni 2009
- Leptinotarsa decemlineata, 1824 Thomas Say, Staat Colorado/USA
- Solanum rostratum (Büffelklette); Wechsel auf Solanum tuberosum (Kartoffel)
- Ausweitung nach Osten durch Eisenbahnbau (1874 Pazifik erreicht)
- Gefahr der Einschleppung nach Europa: Einfuhr-VO, Einzelherde traten auf
- 1922 Bordeaux größerer Befallsherd, von dort weitere Ausbreitung gen Osten
- Deutschland: Merkblätter, Kartoffelkäferabwehrdienst (KAD)
- Wirtspflanzen neben der Kartoffel (u.a. Tomate, Aubergine, Tollkirsche, Ziertabak)
- Meist eine Generation pro Jahr, Käfer überwintern im Boden
- Entwicklung Ei bis Käfer 40-60 Tage, Fraß der Larven (bis zum Kahlfraß)
- Käfer: bis 12 mm, gelblich mit zehn schwarzen Längsstreifen
- Larve: bis 15 mm, dicker, hochgewölbter Hinterleib, rötlich gefärbt
- Insektizide (u.a. Pyrethroide, Neonicotinoide, Azadirachtin); Prognose: SIMLEP
- Mechanisches Absammeln (auch Großgeräte verfügbar: Absaugen, Abpusten)
- Resistente Kartoffeln (Einbau von Bacillus thuringiensis-Genen) in den USA
- Literatur: Werner Dommröse, Kartoffelkäfer, Neue Brehm Bücherei, Nachdruck 2004 ; Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt, Heft 341, Der Kartoffelkäfer in Deutschland, 1998 ; Video von Bayer Crop Science unter YouTube
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26. Mai 2009
- 13. Januar 2009: Verabschiedung neuer EU-Regelungen
- EU-Zulassungs-Verordnung und EU-Rahmenrichtlinie
- Nach Veröffentlichung im EU-Amtsblatt nach 18 Monaten verbindliche Einführung der Verordnung (voraussichtlich 01.01.2011)
- Richtlinie: Muss erst noch in deutsches Gesetz überführt werden
- Verordnung beruht auf ersten Vorschlägen aus 2006, Entscheidung 2009 erst nach Trilog-Gesprächen
- Verlust von etwa 8-10% der jetzigen Wirkstoffe
- Wirkstoffbewertung mittels cut-off-Kriterien (getrennt für Gesundheit und Umwelt)
- Gesundheit: C (carzinogen), M (mutagen), R (reproduktionstoxisch), ED (endokrine Wirkung)
- Umwelt: Blick auf die Persistenz in der Umwelt (POP, PBT, vPvB)
- Zonale Zulassung: Schaffung von drei Zonen (Deutschland: Zone Mitte), Übertragung der Zulassung innerhalb einer Zone
- Schaffung von Substitutionskandidaten: Weniger sichere Stoffe, die bevorzugt von mindergiftigen ersetzt werden sollen; länderabhängige Entscheidung
- EU-Rahmenrichtlinie: Themen u.a. Integrierter Pflanzenschutz, Sachkunde, Kontrolle von Pflanzenschutzgeräten
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19. Mai 2009
- Bedeutung im Erwerbsanbau (Freiland) und insbesondere im Hobbyanbau
- Phytophthora infestans, u.a. an Tomate, Kartoffel (Familie der Solanaceae)
- Früchte: bräunliche, runzelige Flecke, obere Fruchthälfte
- Blätter: grau-grüne bis bräunliche Flecke, grauer Pilzrasen blattunterseits
- Stängel: schwarzbraune Verfärbungen, teils stängelumfassend
- Ungeschlechtlicher Weg: Verzweigte Trägerstrukturen mit Sporangien (Keimschlauch, Zoosporen)
- Geschlechtlicher Weg: Oospore, in Europa erst seit 1984 Auftreten von A1 und A2-Kreuzungstypen
- Winterüberdauerung in infizierten Kartoffelnknollen
- Optimal für den Pilz sind kühlfeuchte Bedingungen, kurze Inkubationszeit
- Kartoffelnähe vermeiden,
- Feuchtigkeit im Bestand vermeiden (u.a. Pflanzabstand, Windrichtung, Überdachung)
- Sortenwahl (u.a. Phantasia, Pyros, Vitella, Philovita, De Berao)
- Pflanzenkontrolle, Fungizideinsatz, Zulassungskriterien beachten
- Zulassungsstand über BVL oder PAPI-Programm (u.a. Azoxystrobin, Kupfer, Tolyfluanid)
- Nutzung von Warndiensten oder telefonischen Ansagen
- Late Blight als Abgrenzung zum Early Blight (Alternaria solani)
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