16. Dezember 2008
* Botanisches Insektizid, wird aus Chrysanthemenblüten gewonnen
* Im Hobby- und Erwerbsanbau eingesetzt, rund 40 Produkte in Deutschland
* Chrysanthemum cineraiifolium (heute: Gattung Tanacetum)
* Größte Anbaugebiete: Kenia, Tasmanien
* Blüten geerntet, getrocknet, als Pulver oder häufiger zum Extrakt aufbereitet
* Historische Pfade, gelangte nach Persien (Persisches Insektenpulver) und Europa (Dalmatinisches Insektenpulver)
* 1930 Inhaltsstoffe näher aufgeschlüsselt: Pyrethrin, Cinerin, Jasmolin
* Zugabe von Synergisten: heute meist Rapsöl, früher Piperonylbutoxid
* Einsatz von Pyrethrum: frühes Wurmmittel, Moskitobekämpfung (Salbe, Spray, Räuchermittel), gegen Wasserassel
* Deutschland (Hobby, Erwerbsanbau): Einsatz gegen beißende und saugende Insekten
* Schadwirkung auch gegen viele Nützlinge, rascher Abbau (photolabil), geringe Resistenzgefahr
* Kontaktmittel, Wirkung aufs Nervensystem, unmittelbare Wirkung
* Einsatz auch nach der neuen „EG Verordnung Ökologischer Landbau erlaubt“ (Nr. 834/2007; Nr. 889/2008); im Artikel 5 verankert (Anhang 2)
* Literatur: „Natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel“ von Heinrich Schmutterer und Jürg Huber von 2005
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9. Dezember 2008
* Einsatz als Herbizid, Aufbau von herbizidresistenten Kulturpflanzen
* Nicht selektives Totalherbizid in 130 Länder und bei 100 Kulturen
* Eng mit der Firma Monsanto verbunden (Dr. John Franz), Markteinführung im Jahre 1974
* Angriffspunkt: Enzym bei der Bildung von aromatischen Aminosäuren (EPSP-Synthase)
* Aufnahme über das Blatt, Phloemtransport (Bekämpfung von Wurzelunkräutern)
* Wird im Boden rasch sorbiert und abgebaut (DT-50 ca. 60 Tage)
* Symptome: Blattaufhellungen, geringes Wachstum, Absterben der Unkräuter
* Herbizidresistente Unkräuter: 1995 begonnen bei Monsanto
* Möglichkeiten: resistente EPSP-Synthase, erhöhter Abbau von Glyphosat
* Anbau von herbizidresistenten Pflanzen, z.B. USA: Soja (90%), Baumwolle (70%), Raps (75%), 100 Millionen Hektar weltweit
* Problem: Herbizidresistente Unkräuter (speziell ab 2000), Glyphosat als Selektionsfaktor
* Deutschland: rund 40 Produkte mit Glyphosat (Spritzbehandlung, Dochtstreichgeräte)
* Haus- und Kleingarten: „Rezeptpflicht“ wenn Einsatz auf gärtnerisch nicht genutzten Flächen
* Literatur: Glyphosat-Tagung, Beiträge veröffentlicht im „Pest Management Science“ aus dem Jahre 2008 (Heft 4)
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2. Dezember 2008
* Stichworte: Extremstandorte, Luftschadstoffindikatoren
* Insbesondere in der laublosen Zeit auffällig
* Zuordnung Flechte um 1700, Lichenologie, weltweit rund 20.000 Flechtenarten
* Flechte: Symbiose aus Pilz und Alge (etwa nach 1850 geklärt)
* Namentlich verbunden mit Anton de Bary (D), Simon Schwendener (CH)
* Beteiligt: Schlauchpilze; Blaualgen bzw. Grünalgen
* Vermehrung: vegetativ (Bruchstücke; Soredien), generativ (nur der Pilz; Apothecium)
* Verschiedene Wuchsformen: Krustenflechten (Landkartenflechte), Blattflechten (Gewöhnliche Gelbflechte) und Strauchflechten (Rentierflechte)
* Gallertflechten als Sonderfall
* Teils sehr geringe Wachstumsgeschwindigkeiten (0,1-5 mm pro Jahr)
* Keine direkte Schäden auf Pflanzen, sitzen der Pflanze nur auf, kein Parasit
* Indirekte Probleme: Schneebruch, Knospenüberwuchs, Versteckmöglichkeiten
* Kontrolle: Mechanisch, Versuche mit herbiziden Wirkstoffen (Zulassung fehlt bisher)
* Literatur: „Die Flechten“ als Teil 1 und Teil 2 von Volkmar Wirth von 1995, „Flechten“ von Heribert Schöller von 1997
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