Zum Inhalt springen


Podcast: Pflanzenschutz im Gartenbau - Zu den unterschiedlichsten Pflanzenschutzthemen bieten wir fuer Gartenbaustudenten und alle anderen, die sich fuer Krankheiten und Schaedlinge an Pflanzen, deren Biologie und Bekaempfung interessieren, einen woechentlichen Podcast an.


29. Dezember 2009

Wanzen

  • Bettwanze ist lange bekannt, im 16. Jahrhundert erste Aufstellungen zu Wanzen
  • Weltweit 40.000 Wanzenarten; im deutschsprachigen Raum etwa 1000 Arten
  • Vielfältige Gruppe (Pflanzensauger, Räuber, Lästlinge, Parasiten)
  • Unvollständige (hemimetabole) Entwicklung
  • Wanzen saugen am Parenchym, nicht am Phloem (somit auch kein Honigtau)
  • Mundstachel am Kopf entspringend, waagerechte Flügelhaltung
  • Unterschiedliche Flügelausbildung (Heteroptera), Scutellum, Wehrdrüsen
  • Rhododendronnetzwanze (Blattsprenkelungen, Tiere blattunterseits)
  • Natternkopfnetzwanze (schwarze Verfärbung der Blätter, Stauden)
  • Grüne Futterwanze (netzartig aufgerissene Blattspreite; an Gehölzen)
  • Feuerwanze als Lästlinge (Linde, Robinie), Blumenwanzen sind wichtige Nützlinge
  • Literatur: Wanzen in vier Bänden von Wachmann, Melber und Deckert; Sauers Naturführer Wanzen und Zikaden; Landwanzen von Jordan aus der Reihe der Neuen Brehmbücherei

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

17. November 2009

Großer Kohlweißling

  • Früher ein Großschädling, heute weniger von Bedeutung, Pieris brassicae
  • Vorkommen in Europa (incl. Skandinavien und Nordafrika) bis weit nach Asien
  • Familie der Pieridae (Weißlinge, Gelblinge)
  • Vorderflügel der Männchen mit dunkler Spitze, Weibchen mit zusätzlichen Punkten
  • Schlupf der Falter April/Mai, Kein Wasser- aber Nektarbedarf, Schwarmbildung
  • Eiablage in Gelegen (Eier gelb gefärbt) auf die Blattunterseite mittlerer Blätter
  • Wirtspflanze Kohl und Verwandte (Signalstoff u.a. Sinigrin, Glucobrassicin)
  • Fraß der Raupen (gelb-grün gefärbt mit schwarzen Flecken), mit Skelettierfraß
  • Gürtelpuppe an senkrechten Strukturen, zwei Generationen/Jahr, teils auch drei
  • Häufige Parasitierung durch Apanteles (Cotesia) glomeratus („Raupeneier“)
  • Hobbygarten: Zerstörung der Eier, Einsatz von Kulturschutznetzen
  • Pflanzenschutzmitteleinsatz nach Zulassung (u.a. Pyrethrine/Rapsöl, Spinosad, Indoxacarb)
  • Bacillus thuringiensis-Produkte auch im Hobbygarten einsetzbar
  • Weitere Raupen an Kohl, u.a. Kleiner Kohlweißling, Kohleule, Kohlmotte

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de

10. November 2009

Blutlaus

  • Schädling speziell an Apfel, auch Ziergehölze (u.a. Cotoneaster, Crataegus)
  • Heimat Nordamerika, 18. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt
  • Namensgebung: Eriosoma lanigerum, Blutlaus, „woolly aphid“
  • Gehört systematisch zu den Blasenläusen, mit reichlich Wachsauscheidungen
  • Überwinterung als Larve in Rindenrissen (bevorzugt in der Wurzelhalsregion)
  • Blutlaus ist lebendgebärend, parthenogenetisch, 8-12 Generationen/Jahr
  • Die Tiere sitzen an Schnittstellen, Astwunden, jungen Trieben
  • Schäden durch Saugtätigkeit, „Blutlauskrebs“, erhöhte Anfälligkeit (Frost, Pilze)
  • Nützling Blutlauszehrwespe, Aphelinus mali, teils ungünstige Synchronisation
  • Auch Ohrwurm und Schwebfliegenlarven sind wichtige Nützlinge
  • Weitere Bekämpfungsmaßnahmen: Mechanisch abbürsten, Rückschnitt der Triebe
  • Zulassungsabhängiger Insektizideinsatz (u.a. Pirimicarb, Pyrethrum-Produkte)
  • Teils auch §11(2)-Genehmigungen wie Reldan 22
  • Lokale Bepinselung, Einsatz von Leimringen bei jungen Bäumen

… dann wieder bis Dienstag
thomas.lohrer@fh-weihenstephan.de