23. Februar 2010
- Eher Lästling als Schädling, rund 40 Maulwurfarten weltweit
- In Europa 6 Arten, u.a. Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)
- Insektenfresser, spitze Zähne, charakteristisches Aussehen
- Nahrung: Regenwürmer, Insektenlarven (u.a. Drahtwürmer, Engerlinge)
- Gangsystem in Boden, Wohnkammer, Lauf- und Jagdgänge, Vorratskammern
- Im Gang gut beweglich, Gehör und Tastsinn gut ausgeprägt,
- Ganzjährig aktiv mit einem 3-5 Stunden Aktivitäts- und Pausenrhythmus
- Einzelgänger, belegen 300-3000 m² Fläche, ein Wurf im Jahr (3-5 Junge)
- Probleme: Gras-Silage, Optik auf Grünflächen, Verletzungsgefahr, Geräteschäden
- Fell als Pelz zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr gefragt, Export
- Seit 1996 in Deutschland geschützt; Ausnahmegenehmigung möglich
- Vielfältige Strategien zur Vergrämung oder Bekämpfung
- Akustische Methoden, Einsatz von Duftstoffen, Giftköder
- Calciumcarbid zur Vergrämung, Nebenwirkung von Kalkstickstoff
- Einsatz von Fallen, vergiftete Regenwürmer
- Kurze Filme im Internet (unter Talpa europaea): www.arkive.org
- Literatur: „Der Maulwurf“ von Günter Witte, Neue Brehm-Bücherei, 1997
… dann wieder bis Dienstag
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26. Januar 2010
- Neobiota: Auftreten und Verbreitung neuer Arten in einem Gebiet nach dem Jahre 1492 (Entdeckung von Amerika)
- Neophyten (neue Pflanzen), Neozoen (neue Tiere), Neomyceten (neue Pilze)
- Invasive Art: Die neue Art breitet sich rasch aus und sorgt für Probleme (ökologisch, ökonomisch, gesundheitlich)
- Vorstellung von 3 Neophyten und 3 Neozoen
- Ambrosia: Stammt aus den USA, hohe Pollenproduktion (hoch allergen)
- Herkulesstaude: Starke Hautreaktionen nach Saftkontakt unter Sonnenlicht
- Indisches Springkraut: Ehemals als Zierpflanze nach Europa eingeführt, Himalaya
- Asiatischer Marienkäfer: Ehemals als Nützling eingesetzt, vielfältige Probleme
- Kastanienminiermotte: Heimat ungewiss, Schädigungen geringer als ehemals vermutet
- Kiefernholznematode: Bockkäfer sind Überträger, Verpackungsmaterial behandeln
- Für Europa sind 11.000 Neobiota beschrieben (Deutschland: 1.800 Arten)
- Neobiota-Datenbanken im Netz: www.europe-aliens.org; www.nobanis.org
- Neobiota (und deren Verschleppung) war für den Pflanzenschutz früh von Interesse (IPPC, EPPO)
- Vielfältige Literatur zum Thema, u.a. „Die Ameise als Tramp“ von Bernhard Kegel und „Biologische Invasionen: Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa“ von Ingo Kowarik
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5. Januar 2010
- Für Gespinste an Gehölzen gibt es auch andere Ursachen (u.a. Ringelspinner, Wollafter, Goldafter)
- Gespinstmotten, Familie der Yponomeutidae, Kleinschmetterling, rund 100 Arten
- Falter (Gattung Yponomeuta): Weiße Vorderflügel mir schwarzen Punktreihen
- Larve: gelb-braun gefärbt mit dunklen Punkten, dunkler Kopf und Nackenschild
- Falter etwa im Juli, Eier als schuppenförmiges Gelege, Überwinterung als L1
- Frühjahr weitere Larvenentwicklung (fünf Stadien), Gespinstbildung mit Kahlfraß
- Verpuppung in Kokons an der Pflanze, Auftreten von Wächterraupen
- Raupen, Kot, Gespinste (diese auch als Basis für Malerei von „Spinnwebenbilder“)
- Wirtspflanzen je nach Art z.B. Vertreter der Rosaceae, speziell nur an Traubenkirsche, an Weiden
- Trotz Kahlfraß Neuaustrieb im gleichen Jahr („Johannistrieb“)
- Schwächung der Pflanze, Zuwachsverluste, Verminderter Fruchtertrag
- Bekämpfung: Frühzeitige Entfernung der Nester oder auch Eigelege (Schnitt)
- Insektizide (u.a. Neem, Acetamiprid), Nützlinge (u.a. Schlupfwespen, Ohrwurm, Ameisen)
- Populationsentwicklung in Wellen (Lichtfangenfälle über zwei Jahrzehnte)
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