17. November 2009
- Früher ein Großschädling, heute weniger von Bedeutung, Pieris brassicae
- Vorkommen in Europa (incl. Skandinavien und Nordafrika) bis weit nach Asien
- Familie der Pieridae (Weißlinge, Gelblinge)
- Vorderflügel der Männchen mit dunkler Spitze, Weibchen mit zusätzlichen Punkten
- Schlupf der Falter April/Mai, Kein Wasser- aber Nektarbedarf, Schwarmbildung
- Eiablage in Gelegen (Eier gelb gefärbt) auf die Blattunterseite mittlerer Blätter
- Wirtspflanze Kohl und Verwandte (Signalstoff u.a. Sinigrin, Glucobrassicin)
- Fraß der Raupen (gelb-grün gefärbt mit schwarzen Flecken), mit Skelettierfraß
- Gürtelpuppe an senkrechten Strukturen, zwei Generationen/Jahr, teils auch drei
- Häufige Parasitierung durch Apanteles (Cotesia) glomeratus („Raupeneier“)
- Hobbygarten: Zerstörung der Eier, Einsatz von Kulturschutznetzen
- Pflanzenschutzmitteleinsatz nach Zulassung (u.a. Pyrethrine/Rapsöl, Spinosad, Indoxacarb)
- Bacillus thuringiensis-Produkte auch im Hobbygarten einsetzbar
- Weitere Raupen an Kohl, u.a. Kleiner Kohlweißling, Kohleule, Kohlmotte
… dann wieder bis Dienstag
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10. November 2009
- Schädling speziell an Apfel, auch Ziergehölze (u.a. Cotoneaster, Crataegus)
- Heimat Nordamerika, 18. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt
- Namensgebung: Eriosoma lanigerum, Blutlaus, „woolly aphid“
- Gehört systematisch zu den Blasenläusen, mit reichlich Wachsauscheidungen
- Überwinterung als Larve in Rindenrissen (bevorzugt in der Wurzelhalsregion)
- Blutlaus ist lebendgebärend, parthenogenetisch, 8-12 Generationen/Jahr
- Die Tiere sitzen an Schnittstellen, Astwunden, jungen Trieben
- Schäden durch Saugtätigkeit, „Blutlauskrebs“, erhöhte Anfälligkeit (Frost, Pilze)
- Nützling Blutlauszehrwespe, Aphelinus mali, teils ungünstige Synchronisation
- Auch Ohrwurm und Schwebfliegenlarven sind wichtige Nützlinge
- Weitere Bekämpfungsmaßnahmen: Mechanisch abbürsten, Rückschnitt der Triebe
- Zulassungsabhängiger Insektizideinsatz (u.a. Pirimicarb, Pyrethrum-Produkte)
- Teils auch §11(2)-Genehmigungen wie Reldan 22
- Lokale Bepinselung, Einsatz von Leimringen bei jungen Bäumen
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3. November 2009
- Thema vom Teil 3: SAR (systemic acquired resistance, systemisch aktivierte Resistenz)
- Näher erforscht in den letzten 30 Jahren (ansatzweise seit 1900 bekannt)
- Gekennzeichnet durch einige Merkmale
- Resistenzinduzierende Faktoren (biotisch, abiotisch); teils im Handel erhältlich („Pflanzenstärkungsmittel“)
- Erregerunspezifisch im Effekt (z.B. Schutz gegen Pilze durch bakterielle Induktoren)
- Benötigt einige Zeit (Wochen) bis zur Umsetzung in der gesamten Pflanze
- Wirkungsdauer begrenzt (Wochen), keine Dosis-Wirkung-Beziehung
- Als Signalstoff hat Salicylsäure eine zentrale Bedeutung
- Namensherkunft von Aspirin
- Abfolge: Resistenzinduktor, Signalstoffbildung und systemische Verbreitung, Einleitung von Abwehrmaßnahmen
- Sonderfall „Priming“: keine direkte Bildung von Abwehrmaßnahmen, Induktion über eine Wurzelbesiedlung, Signalsteuerung u.a. über Jasmonsäure, Gene für die Züchtung von Interesse
- Abwehrmaßnahmen kosten Kraft, gehen dadurch zu Lasten des Ertrages
- Applikation von Salicylsäure als Signalstoff so nicht erfolgreich
- Verfahren SAR sinnvoll bei sonst eher schwierig zu bekämpfenden Schaderregern
- Literatur (Allgemeine Lehrbücher): Johannes Hallmann et al., 2007: Phytomedizin, Grundwissen Bachelor; Erich F. Elstner et al., 1996: Phytopathologie; Horst Börner, 2009: Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz.
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